Das Bankenkonsortium bilden die Baden-Württembergische Bank (Lead), Sal. Oppenheim und net.IPO. Das Unternehmen plaziert 1,4 Mio. Aktien, die aus einer Kapitalerhöhung stammen. Desweiteren steht ein Greenshoe mit 127.000 Stück zur Verfügung, der von den Altaktionären bereitgestellt wird. Der Free Float beträgt inklusive Greenshoe 23,8 %.

Die 1989 gegründete TV Loonland AG produziert und vermarktet Zeichentrickfilme für Kino und Fernsehen. In den vergangenen Jahren konnte das Unternehmen damit einen Filmrechtestock von rund 165 Programmstunden aufbauen. Durch einen Kooperationsvertrag mit Sony Wonder, New York, konnte dieser Rechtekatalog kürzlich um 600 Stunden Kinder- und Jugendprogramm erweitert werden.

Mit den Mitteln aus dem Börsengang werden zwei weitere Filmbibliotheken erworben. Die Akquisition eines britischen Filmvertriebs soll die Internationalisierung vorantreiben. Vor allem will TV Loonland jedoch im Wachstumssegment Internet-TV eine "Pionierrolle" übernehmen. Noch dieses Jahr soll ein Internet-TV-Portal, das speziell auf die Wünsche von Kindern zugeschnitten ist, freigeschaltet werden.

TV Loonland erzielte im Geschäftsjahr 1999 einen Umsatz von 7 Mio. Euro und konnte den Vorjahreswert von 2,8 Mio. Euro damit mehr als verdoppeln. Für das laufende Geschäftsjahr erwartet man bei einer Umsatzrendite von mehr als 20 % einen Umsatz von rund 15 Mio. Euro. Im Jahr 1999 betrug das Ergebnis je Aktie 0,31 Euro. Für das laufende Jahr werden 0,59 Euro erwartet.

Will man andere Unternehmen zum Vergleich heranziehen, kommen dafür in erster Linie die RTV Family Entertainment AG und die BKN International AG in Frage. Mit einem 2000er KGV von 125 bzw. 73 sind beide Wettbewerber sehr viel höher bewertet als TV Loonland, das mit einem Emissions-KGV von 42 aufwartet. Bei großen Kurssprüngen empfiehlt es sich, Kursgewinne mitzunehmen.

Eine ausführliche Analyse des Unternehmens finden Sie auch in der aktuellen Ausgabe 3/2000 des GoingPublic Magazins auf Seite 62.

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