Zu dem Bankenkonsortium gehören Deutsche Bank und Goldman Sachs (Joint Lead), Commerzbank, J.P. Morgan und Chase H&Q.

Plaziert werden 28 Mio. Aktien zuzüglich eines Greenshoe von 4,2 Mio. Stück. Diese stammen in voller Höhe aus einer Kapitalerhöhung, Altaktionäre geben keine Aktien ab. Das Emissionsvolumen entspricht lediglich 12,3 % des Grundkapitals nach dem Börsengang. Damit macht die Deutsche Börse für die Zulassung zum Neuem Markt erstmals eine Ausnahme. Ein bevorrechtigte Zeichnung für Kunden gibt es bei Lycos nicht. (siehe Interview mit CEO Christoph Mohn).

Das 1997 gegründete Unternehmen Lycos Europe N.V. betreibt unter verschiedenen Namen eine Vielzahl von Internet-Diensten für den europäischen Raum. Die Portale Lycos und Fireball bieten neben Suchfunktionen auch aktuelle Informationen wie Wetterauskunft oder Nachrichten aus Sport, Politik und Wirtschaft. Bei Tripod können Internet-User eigene Internet-Seiten erstellen. Mit Comundo bietet Lycos Europe auch einen eigenen Internetzugang an. HotBot (Suchmaschine), Sonique (virtuelles Musikstudio) und Angelfire (Portal für die junge Generation) vervollständigen das Angebot. Weitere Internetmarken sind geplant. An Lycos Europe N.V. sind unter anderem Bertelsmann, Gruner + Jahr und Lycos Inc. beteiligt.

Im Geschäftsjahr 1998/99 (zum 30. Juni) erzielte das Unternehmen einen Umsatz von 10,8 Mio. Euro. Für das laufende Geschäftsjahr 1999/2000 werden 36,2 Mio. Euro erwartet, die im Folgejahr auf 80,3 Mio. Euro gesteigert werden sollen. Im Geschäftsjahr 1998/99 betrug das Ergebnis je Aktie -0,04 Euro. Für das laufende Jahr werden -0,45 Euro erwartet und für 2000/01 dann -0,67. Ein ausgeglichenes Ergebnis soll erstmals im Geschäftsjahr 2002/03 erwirtschaftet werden.

Auf Basis der für das kommende Geschäftsjahr 2000/01 erwarteten Zahlen errechnet sich ein Emissions-KUV von 69. Damit erscheint das Unternehmen trotz der ausgezeichneten Positionierung bereits sehr ambitioniert bewertet. Nach Berechnungen von GoingPublic-Research sind die Wettbewerber Freenet.de und WEB.DE mit einem KUV von 82 bzw. 83 auf Basis der für 2001 erwarteten Zahlen bewertet. GoingPublic rät deshalb dazu Zeichnungsgewinne mitzunehmen.

Eine ausführliche Analyse des Unternehmens finden Sie auch im GoingPublic-Magazin 4/2000, das am 18. März erscheint.

 

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