Die Aktien des Münchner Unternehmens können bis zum 28. August in einer Preisspanne von 9 bis 12 Euro gezeichnet werden. Das Emissionskonsortium besteht aus HSBC Trinkaus & Burkhardt, der Baden-Württembergischen Bank sowie als Selling-Agents VEM Virtuelles Emissionshaus und pulsiv.com. Emittiert werden bis zu 2,1 Mio. Stückaktien (incl. Greenshoe). Davon stammen 1,7 Mio. Aktien aus einer Kapitalerhöhung, 0,2 Mio. Aktien werden von Altaktionären bereitgestellt. Die Mehrzuteilungsoption in Höhe von 0,2 Mio. Stück stammt ebenfalls aus einer Umplazierung. Nach der Emission beträgt das Grundkapital 5,8 Mio. Euro, die Marktkapitalisierung wird bei einem angenommenen Emissionspreis von 12 Euro 69,6 Mio. Euro betragen. Der Streubesitz wird sich nach Ausübung des Greenshoes auf 36,2 % belaufen.

F.A.M.E. gliedert sich in die drei Geschäftsbereiche Filmproduktion, Filmlizenzhandel und Musikproduktion. Im Bereich Filmproduktion spezialisiert sich F.A.M.E. auf Mid Budget-Produktionen zwischen 1,5 und 5 Mio. Euro für Kino und Fernsehen. Damit besteht keine direkte Konkurrenz zu den großen, etablierten Unternehmen der Branche wie z.B. Constantin, Senator, TMG oder Kirch, die sich überwiegend auf High Budget-Produktionen konzentrieren. Im Lizenzhandel erwirbt das Münchener Unternehmen hauptsächlich Lizenzen für den deutschsprachigen Raum. Wichtigste Lizenzgeber sind hier unabhängige Produzenten aus dem englischsprachigen Bereich. F.A.M.E. erhält außerdem Filmrechte durch Beteiligungen an internationalen Co-Produktionen. Im Bereich Musikproduktion erstellt F.A.M.E. Musik für Spielfilme, TV-Serien, TV-Shows oder Werbefilme und besitzt die Urheberrechte an mehr als 3.300 Musiktiteln. Damit ist das Unternehmen einer der führenden Musikverlage in diesem Bereich.

Im Geschäftsjahr 1999 erzielte der Medienkonzern einen Umsatz von 8,1 Mio. Euro. Dieser soll über 14,9 Mio. Euro im laufenden Jahr auf 34,8 Mio. Euro im Jahr 2001 ansteigen. Davon werden etwa 23 Mio. Euro auf das Segment Filmproduktion, 8,8 Mio. Euro auf den Handel mit Filmlizenzen und 2,7 Mio. Euro auf den Geschäftszweig Musikproduktion entfallen. Das Ergebnis je Aktie soll von 0,03 Euro im Jahr 1999 auf 0,59 Euro im Jahr 2001 klettern. Am oberen Ende der Bookbuilding-Spanne von 12 Euro ergibt sich ein 2001er KGV von etwa 20.

Da die Münchner in drei unterschiedlichen Geschäftsbereichen tätig sind, bietet sich zum Peer Group-Vergleich ein Mix aus bereits am Neuen Markt notierten Produktionsfirmen wie Senator (KGV 2001: 19,6) und Kinowelt (31), Filmlizenzhändlern wie Advanced Medien (30) und Intertainment (16,8) sowie dem Musikproduzenten edel music (10,8) an. In diesem Rahmen erscheint F.A.M.E. bereits zur Emission angemessen bewertet und damit der Spielraum nach oben relativ begrenzt. Sollten Medienaktien wieder in Mode kommen, wird auch der Aktienkurs von F.A.M.E. davon profitieren. Zum aktuellen Zeitpunkt aber drängt sich eine Zeichnung nicht auf. Durch hohe Zeichnungsgewinne oder fulminante Kurssteigerungen wird F.A.M.E. in nächster Zeit wohl nicht berühmt werden.

Eine ausführliche Analyse finden Sie auch im aktuellen GoingPublic Magazin 9/00, S. 26.

 

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