Die Transaktion könnte ein Vorbild für weitere Unternehmen sein, ihre Solaraktivitäten in eigenen Gesellschaften zu bündeln und diese separat über den Kapitalmarkt finanzieren zu lassen.

Centrosolar im Profil
Die seit 1998 gelistete Centrotec Sustainable AG hat sich in den vergangenen Jahren zu einem Technologiekonzern im Bereich der Kunststoffverarbeitung entwickelt. Die Gesellschaft will nun angesichts des weiterhin positiven Kapitalmarktumfeldes für Solarwerte ihr neuformiertes Tochterunternehmen Centrosolar an die Börse führen. Zu diesem Zweck hat Centrotec ihre Solarbefestigungssysteme sowie den 70 %-Anteil am Joint Venture mit der niederländischen Econcern zur Fertigung von Solarmodulen eingebracht, während aus dem Besitz von Guido Krass, Mehrheitsaktionär von Centrotec, ein auf Solarglas spezialisiertes Unternehmen stammt. Darüber hinaus werden nach Angaben der Gesellschaft konkrete Übernahmeverhandlungen mit zwei Solarsystemanbietern geführt. Centrosolar sieht die eigenen Kernkompetenzen im Bereich der Systemintegration und dem Vertrieb von Solaranlagen, während Zellen- und Waferfertigung nicht im Focus der Gesellschaft stehen. Damit ähnelt das Geschäftsmodell eher dem von Conergy, ohne allerdings annähernd deren Größe und Marktstellung zu erreichen.

Geplante Umsatzstruktur 2006:
– Solarbefestigung/-module: 15 Mio.Euro
– Solarglas: 20 bis 25 Mio.Euro
– Akquisitionen: 80 bis 90 Mio. Euro

Finanzierungszeitplan:
– Sommer 2005: Pre-IPO-Kapitalerhöhung: 25,65 Mio. Euro
– 29. September: Listing im Freiverkehr
– Frühjahr 2006: Segmentwechsel/Kapitalerhöhung

Centrosolar soll 2006 einen Umsatz von deutlich mehr als 100 Mio. Euro sowie eine operative Marge von 5 bis 10 % erzielen. Für die bestehenden Gesellschaften in den Bereichen Solarbefestigungssysteme und Module ist dann ein Umsatz von zusammen 15 Mio. Euro, für die Solarglas-Aktivitäten von mehr als 20 Mio. Euro geplant. Hinzu treten die zwei konkreten Akquisitionsziele, die bereits 2005 jeweils Umsätze zwischen 25 und 40 Mio. Euro auf sich vereinigen werden.

Kapitalmaßnahmen und geplantes Listing
Nach Einbringung der genannten Aktivitäten hielt Centrotec zunächst 60 % an der Centrosolar AG, die restlichen 40 % lagen bei Guido Krass. An den Akquisitionsfinanzierungen wurden aktuell Finanzinvestoren im Rahmen einer vorbörslichen Kapitalerhöhung beteiligt. Dabei flossen der Gesellschaft für einen Anteil von 26,5 % rund 25,7 Mio. Euro zu, was rechnerisch einem Eigenkapitalwert von 96,9 Mio. Euro oder 5,30 Euro je Centrotec-Aktie entspricht. Für das kommende Frühjahr ist in Kombination mit einer weiteren Kapitalerhöhung ein Listing im Geregelten Markt (Prime Standard) geplant.

Im Vergleich zu Unternehmen wie Conergy ist angesichts des Fehlens gewachsener Strukturen ein Bewertungsabschlag notwendig. Bei der Kapitalerhöhung sollte die Aktie daher nicht höher als mit einem 2006er KGV von ca. 15 bis 16 gepreist werden.

Fazit:

Q.Cells hebt Preisspanne an

Die Q.Cells AG hat zusammen mit den Konsortialführern Citigroup und Dresdner Kleinwort Wasserstein „aufgrund der starken Nachfrage“ beschlossen, die Bookbuilding-Spanne von bislang 29-34 Euro auf 35-38 Euro anzuheben.

Bereits erteilte Orders behalten dabei ihre Gültigkeit. Zeichnungsaufträge, die mit einem Limit versehen waren, liegen nun unterhalb der Preisspanne und können daher nicht berücksichtigt werden.

An der Einschätzung der Aktie hat sich aus Sicht des GoingPublic Magazins nichts geändert.

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