Über 60% der institutionellen Anleger berücksichtigen heutzutage Nachhaltigkeitskriterien – das heißt, sie achten bei ihrer Geldanlage auf die sozialen und ökologischen Merkmale und prüfen die Grundsätze der Unternehmensführung, in die sie investieren. Wie sich der Bereich Nachhaltigkeit aus Sicht börsennotierter Gesellschaften entwickelt, hat GBC in einer Studie von Juli bis August 2017 analysiert. Die Ergebnisse der letzten Jahre wurden dabei aktualisiert. Von Manuel Hoelzle und Marita Conzelmann, GBC AG

„Woraus speist sich bei Ihrem Unternehmen das Thema Nachhaltigkeit?“ 67% geben an, dass gesetzliche Vorgaben besonderen Einfluss haben. Weitere 60% berichten, Nachhaltigkeit auch aus strategischer Unternehmenspolitik heraus zu fokussieren. „Auf Wunsch der Verbraucher“ nennen 18% der Befragten.

Was verstehen wir unter Nachhaltigkeit? Es wird in die Teilbereiche der ökologischen, ethisch-sozialen sowie ökonomischen Nachhaltigkeit unterteilt. Im Folgenden haben wir diese Teilbereiche auf Basis der Befragung beleuchtet.

Ökologische Nachhaltigkeit

Beim Thema Umweltschutz ist die Meinung der Mittelstandsgesellschaften überraschend gegensätzlich: Lediglich 43% der Befragten stufen dieses Thema in ihrem Unternehmen als wichtig oder sehr wichtig ein (VJ: 62%). Als weniger wichtig oder gar unwichtig wird dieses sogar von knapp einem Drittel empfunden (VJ: 18%).

Diese Aussagen reflektieren sich bei der Erstellung einer CO2-Bilanz/Klimabilanz – nur 26% erstellen eine solche (VJ: 36%).

Dennoch wird bei Unternehmen viel für den Umweltschutz getan. 27% setzen inzwischen auf Elektroautos im Fuhrpark (VJ: 20%), ähnlich verhält es sich bei der Green-IT-Hardwareausstattung. Auch Ökostrom wird mit 54% von immer mehr Betrieben bezogen (VJ: 43%). Ein Rückgang ist hingegen bei besonderen Recyclingverfahren, Energieeffizienzsystemen und Müllentsorgungskonzepten zu verzeichnen.