Der Fokus liegt auf innovativen Therapien, für die es einen besonders hohen Bedarf gibt – in entsprechende Wirkstoffforschungsprojekte aus dem Bereich Life Sciences wird der Technologietransferfonds Khan-I investieren. Zum ersten Closing wurden 60 Mio. EUR zugesagt. Der Europäische Investitionsfonds beteiligt sich, außerdem Austria Wirtschaftsservice und die Max-Planck-Förderstiftung. Khanu Management verwaltet den Fonds – das Team engagiert sich ebenfalls minderheitlich.

Der Europäische Investitionsfonds, die Austria Wirtschaftsservice GmbH (aws) und die Max-Planck-Förderstiftung haben zum ersten Closing der Khan Technology Transfer Fund I GmbH & Co. KG 60 Mio. EUR zugesagt. Die Khanu Management GmbH mit Sitz in Dortmund verwaltet das Vehikel – das Team engagiert sich ebenfalls minderheitlich. Der Fonds soll in Wirkstoffforschungsprojekte im Bereich Life Sciences investieren – vor allem in Deutschland und Österreich. Schwerpunkt sollen innovative Therapien sein, für die es einen besonders hohen Bedarf gibt. Input für potenzielle Targets soll unter anderem das Dortmunder Lead Discovery Center beisteuern – im Idealfall lassen sich frühere Projekte des Wirkstoffforschungs- und Translationsinkubators weiterentwickeln. Zudem besteht ein Co-Investitionsabkommen mit der Max-Planck-Gesellschaft. Die Grundlagenforschungsorganisation stellt weitere 18 Mio. EUR an Co-Finanzierung bereit – für Projekte, die aus den Max-Planck-Instituten kommen.

Wirkstoffforschungsprojekte vorantreiben

In Österreich wurde eigens ein Unternehmen gegründet, um vielversprechende Forschungsteams und Start-ups zu identifizieren: die wings4innovation GmbH. Die aws unterstützt diese Partnerschaft. Bert Klebl, einer der Manager des Fonds, ist sicher: „Mit Khan-I haben wir ein einzigartiges und leistungsstarkes Instrument für die Translation geschaffen, das erfolgreiche Akteure auf diesem Gebiet zusammenführt.“ Man wolle die nächste Stufe erreichen und den kommerziellen Erfolg früher Wirkstoffentwicklung vervielfältigen, um echten Nutzen für die Patienten zu erzielen. Life Sciences sind ein kapitalintensives und langwieriges Geschäftsfeld. Die Entwicklung von Medikamenten-Pipelines fordert Geduld und die Bereitschaft, ungenügende Kandidaten auch wieder zu verwerfen. Klassische Venture Capital-Geber tun sich mit diesen Herausforderungen mitunter schwer. Allerdings gibt es immer wieder Leuchtturmunternehmen, die der Branche Aufmerksamkeit verschaffen und Eigenkapitalgeber auf Potenziale hinweisen –zum Beispiel Immunic. Das Unternehmen forscht an Medikamenten zur Behandlung von Erkrankungen wie Colitis Ulcerosa, Morbus Crohn, schubförmig remittierender Multipler Sklerose oder Psoriasis – chronischer Entzündungs- und Autoimmunkrankheiten. Das Biotech ist im Rahmen eines Reverse Takeover im April an die Nasdaq gegangen. Ein Investorenkonsortium aus klassischen Wagniskapitalgebern und Life Sciences-Fonds ist an Bord und hat zum Börsen-Listing seine Zusagen noch einmal um 26,7 Mio. EUR erhöht.

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