Das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) und das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) treiben die gemeinsame Entwicklung von Medikamenten und Arzneimitteln gegen COVID 19 weiter voran. Bundesforschungsministerin Anja Karliczek und Bundesgesundheitsminister Jens Spahn stellten heute sechs konkrete Forschungsvorhaben vor, in denen bereits getestete Arzneimittel klinisch weiterentwickelt werden sollen. Die Auswahl geht zurück auf eine Juryentscheidung unter Leitung des Präsidenten des Paul-Ehrlich-Instituts, Prof. Cichutek.

Dazu erklärte Bundesforschungsministerin Anja Karliczek: „Seit einigen Wochen zeigt uns die Delta-Variante des SARS-CoV-2 Virus deutlich, dass wir auch in Zukunft leider damit rechnen müssen, dass Menschen immer wieder an COVID-19 erkranken werden. Selbst bei flächendeckender Verfügbarkeit von COVID-19-Impfstoffen werden nicht alle Menschen eine Impfung erhalten können. Daher werden weitere wirksame Arzneimittel gebraucht, um Erkrankte zu behandeln. Aufgrund der unterschiedlichen Schwere und Stadien der Erkrankung benötigen die Patienten und Patientinnen unterschiedliche Therapien. Es bedarf folglich eines breiten Behandlungsrepertoires“. Als ausgewählte Vorhaben wurden die Projekte der koordinierenden Unternehmen AdrenoMed AG, Apogenix AG, Atriva Therapeutics GmbH, CORAT Therapeutics GmbH, InflaRX GmbH und der DRK Baden-Württemberg-Hessen gGmbH benannt, die mit einer Fördersumme von insgesamt ca. 150 Millionen Euro unterstützt werden sollen.

Siehe zu den Fördermaßnahmen im Therapeutikaumfeld unsere Darstellung vom Frühjahr

Insgesamt 300 Mio. EUR im Förderprogramm

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn ergänzte: „Noch hilft nur Impfen gegen Corona. Aber wir wollen der Pandemie auch langfristig ihren Schrecken nehmen. Deshalb fördern wir die Entwicklung neuer Medikamente, um auch in Zukunft Corona-Patientinnen und Patienten gut behandeln zu können. Und wir investieren in die Zukunft, weil wir damit auch den deutschen Forschungs- und Entwicklungsstandort im Bereich Biotechnologie stärken.“

Auf Nachfrage sagten die beiden Minister, dass die restlichen 150 Mio. EUR aus diesem Förder-Sondertitel, der im Mai nach langanhaltender Kritik aus der Fachwelt aufgelegt worden war, entweder für eine weitere Auswahl-Runde oder für diese Projekte bei zusätzlichem Bedarf zurückgehalten werden. Insgesamt waren 13 Projektanträge eingegangen, teilten die Ministerien mit. In der Präklinik sowie der frühen klinischen Phase befinden sich weitere Projekte in nationalen Fördermaßnahmen oder auch solchen einzelner Bundesländer (insb. in Bayern).

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