Beim in Köln beheimateten Kabelnetzbetreiber Unity Media GmbH stehen offenbar tiefgreifende Veränderungen in der Eigentümerstruktur an. Das Unternehmen wird seit einigen Jahren von den Finanzinvestoren BC Partners und Apollo Management kontrolliert. Allmählich mehren sich die Anzeichen, wonach die Gesellschafter mittelfristig einen Exit planen. Bei einem möglichen Rückzug der Gesellschafter denke man laut Presseberichten offen über eine Dual Track-Transaktion nach. Eine solche Transaktion beinhaltet zwei mögliche Optionen zum Ausstieg: und zwar entweder über einen Trade Sale – das heißt der gezielte Verkauf an einen strategischen Investor – oder aber über einen Börsengang. Beide Verfahren werden dabei parallel vorbereitet.

Parm Sandhu, CEO der Unity Media, wollte sich jüngst nicht zu dem Thema äußern. „Wir kommentieren Marktspekulationen nicht“, sagte Sandhu gegenüber der FAZ. Im Frühjahr hatte der Unity Media-Chef allerdings noch verlautbaren lassen, dass sein Unternehmen, abgesehen vom schlechten Finanzmarktumfeld, reif für die Börse sei. Ein möglicher Börsengang könnte demnach bei einer spürbaren Belebung des Kapital- und folglich des Neuemissionsmarktes eine echte Alternative darstellen. Vorher müsste dann jedoch noch die Umwandlung in eine Aktiengesellschaft forciert werden.

Die Gerüchte über einen möglichen Börsengang könnten aber auch ganz gezielt gestreut worden sein, um das vielleicht vorhandene Interesse strategischer Investoren zu steigern bzw. zu beschleunigen. Nach einem Börsengang wäre eine Übernahme schwieriger. Auch stehe eine Allianz mit dem kleineren baden-württembergischen Betreiber Kabel BW zur Disposition. Gespräche soll es laut FAZ schon gegeben haben.

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