E-Sports boomt. Das Gaming, sei als reine Freizeitbeschäftigung oder auch als täglicher Job, der den Lebensunterhalt finanziert, ist in den Mainstream eingekehrt. Von Robert Steininger*

Inzwischen sind die besten Gamer der Szene reich geworden und verdienen monatlich mehrere Hunderttausend Dollar von ihrem ehemaligen Hobby. Die steigende Beliebtheit der digitalen Duelle hat auch dazu geführt, dass die beteiligten Unternehmen ihren Umsatz deutlich steigern konnten und viele neue Firmen auf den Plan getreten sind. Das Marktforschungsunternehmen Newzoo rechnet damit, dass in fünf Jahren mehr als 1,7 Mrd. USD umgesetzt werden. Hiervon möchte natürlich jeder in dem Marktsegment einen großen Anteil abhaben.

Privatfinanzierung der übliche Weg

Die meisten Unternehmen im E-Sports, besonders die neu gegründeten Start-ups, sammeln Geld in Finanzierungsrunden ein, um Wachstum zu finanzieren. Dabei investieren private und institutionelle Investoren jährlich viele Millionen Euro in die unterschiedlichen Unternehmen. Ein bekanntes Beispiel ist NBA-Superstar Stephen Curry, der zusammen mit Teamkollege Andre Iguodala eine hohe Summe in ein E-Sports-Team investiert hat.

Super League Gaming an der Börse

Das Unternehmen Super League Gaming hat nun als erstes Unternehmen aus der Branche einen anderen Weg eingeschlagen: Nachdem während mehrerer Finanzierungsrunden etwa 28 Mio. USD an Investitionen eingesammelt worden waren, ging das Unternehmen im Februar 2019 an die Börse. Ende des Monats startete die Firma unter der Kennung SLGG an der NASDAQ. Der Ausgabepreis von 11 USD konnte allerdings nicht gehalten werden und schon in den ersten Tagen verlor das Papier an Wert. Aktuell liegt der Kurs knapp unter 7 Dollar.

Businessmodell von SLGG noch nicht profitabel

Das relativ junge Unternehmen ist in erster Linie Turnierveranstalter. Es organisiert Events, bei denen Amateure persönlich vor Ort live gegeneinander antreten. Diese Wettkämpfe werden über Twitch und Youtube live in alle Welt übertragen. Der größte Teil der Einnahmen wird aktuell durch Partnerschaften, Sponsoring und Abonnementverkäufen generiert.

CEO schaut weiter positiv in die Zukunft

Ann Hand, die Vorsitzende und Geschäftsführerin des Unternehmens, äußert sich weiter optimistisch über die Zukunft des Super League Gaming. Der Erlös ist deutlich gestiegen, was dazu geführt hat, dass das Papier wieder interessanter für Investoren geworden ist. So sehen manche Finanzinstitute das Kursziel bei 15 USD.

Mit Partnern wie Logitech, Red Bull und Topgolf ist der Konzern gut aufgestellt. Es ist damit zu rechnen, dass SLGG Fuß fasst und sich trotz der negativen Geschäftsbilanz der letzten Jahre weiter auf dem Markt etabliert. Bis das Unternehmen schwarze Zahlen schreibt, wird es aber noch einige Jahre dauern.

*) Robert Steininger ist Spezialist für u.a. Anlagestrategien und publiziert regelmäßig zu Fachthemen wie Online-Strategien, Investment-Strategien und Verhaltensanalyse.

Autor/Autorin

Falko Bozicevic ist Mitglied des Redaktionsteams des GoingPublic Magazins sowie verantwortlich für das Portal BondGuide (www.bondguide.de)