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Die Prüfungs- und Beratungsgesellschaft EY (www.de.ey.com) hat eine aktuelle Analyse zur Aktionärsstruktur der im Deutschen Aktienindex (DAX) gelisteten Unternehmen im vergangenen Geschäftsjahr veröffentlicht.

EY Wem gehört der DAX 2022 | EY – Deutschland

– Noch nie schütteten die DAX-Konzerne so viel Dividenden aus wie in diesem Jahr: 51 Mrd. EUR gingen an die Investoren. Im Jahr zuvor waren es nur 36 Mrd. EUR gewesen.

– Deutsche Anleger haben allerdings wenig vom Geldregen durch die DAX-Dividenden, denn die Wertpapiere von Deutschlands Top-Index befinden sich mehrheitlich – zu 53%in der Hand ausländischer Investoren. Anleger aus Deutschland besitzen lediglich 30% der Wertpapiere der wichtigsten Wirtschaftsunternehmen des Landes. 17% des Aktienbestands der DAX-Konzerne lassen sich nicht zuordnen.

– Bei mindestens 24 der 40 DAX-Konzerne liegt die Mehrheit der Aktien in Depots im Ausland. Deutsche Investoren halten dagegen nur bei vier Unternehmen mehr als 50% der Anteile (Siemens Healthineers, Beiersdorf, Hannover Rück und Deutsche Telekom).

Am höchsten ist der Anteil ausländischer Anteilseigner bei Vonovia (90%). Der höchste Anteil deutscher Anleger mit 77% liegt bei Siemens Healthineers – etwa 75% der Anteile des Medizintechnikunternehmens gehören der Siemens AG.

Henrik Ahlers, Vorsitzender der Geschäftsführung bei EY: „Deutschlands Top-Konzerne haben sich in der Vergangenheit zu internationalen Schwergewichten entwickelt. Diese globalen Unternehmen erwirtschaften inzwischen mehr als die Hälfte ihres Umsatzes außerhalb Europas. Diese Internationalisierung hat deutschen Unternehmen ein starkes Wachstum und damit einhergehend Rekordzahlen bei Umsatz und Gewinnen ermöglicht. Es ist nur folgerichtig, dass sich die zunehmende Internationalität des operativen Geschäfts auch in der Zusammensetzung der Anteilseigner widerspiegelt. Das heißt aber auch: Von den Dividenden-Ausschüttungen profitierten in erster Linie Anleger im Ausland“.

Hohe Bedeutung Nordamerikas

Während im Durchschnitt inländische Investoren 30% der DAX-Aktien halten, stellen Anteilseigner aus dem europäischen Ausland mit 24% die zweitgrößte Investorengruppe, gefolgt von nordamerikanischen Investoren, die 22% der Aktien halten.

„Die Vereinigten Staaten sind für deutsche Top-Unternehmen nicht nur ein enorm relevanter Absatzmarkt“, stellt Ahlers fest. „Auch einige sehr wichtige institutionelle Investoren haben hier ihren Sitz, die zunehmend aktiv Einfluss auf die geschäftliche Ausrichtung der deutschen Unternehmen nehmen. Wenn mehr als jede fünfte Aktie der DAX-Konzerne in der Hand nordamerikanischer Investoren ist, zeigt das auch die große Bedeutung der deutsch-amerikanischen Beziehungen und die starke wirtschaftliche Verflechtung.“

Der Top-Dividendenzahler war in diesem Jahr Mercedes-Benz. Der Autokonzern schüttete insgesamt 5,4 Mrd. EUR an die Aktionäre aus – 3,5 Mrd. EUR gingen ins Ausland, 1,9 Mrd. EUR an Anleger aus Deutschland.

Die zweithöchste Dividende zahlte die Allianz: Der Versicherungskonzern überwies seinen Anlegern insgesamt 4,4 Mrd. EUR – davon flossen 1,7 Mrd. EUR an inländische Investoren und 2,7 Mrd. EUR ins Ausland.

Der Autokonzern BMW liegt mit 3,8 Mrd. EUR an dritter Stelle – 1,9 Mrd. EUR gingen an Anleger in Deutschland, 1,4 Mrd. EUR flossen ins Ausland, etwa 560 Mio. EUR lassen sich nicht zuordnen.

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Autor/Autorin

Ike Nünchert ist Mitglied des Autoren-Teams und schreibt für GoingPublic On- & Offline-News rund ums Börsengeschehen schwerpunktmäßig in Europa und den USA. Ein weiterer Berichtsfokus liegt beim Segment gründergeführter börsennotierter Unternehmen.