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Ende Mai fand in Frankfurt einmal mehr die firesys Business Conference statt. In Zeiten verpflichtender ESG-Berichterstattung und Digitalisierungsdruck erreichte der Tagungssaal wie erwartet sein Limit.

Der gute ‚Füllstand‘ überrascht insofern keineswegs. Gegen halb elf Uhr eröffnete Gastgeberin Diana Kaufhold, Managing Director bei Reporting-Dienstleister firesys, die ganztägige angelegte Konferenz im neuen Frankfurter Sofitel.

firesys-Geschäftsführerin Diana Kaufhold stellt das umfrangreiche Programm vor

Die Keynote hielt ein guter Bekannter, der prädestiniert für derlei Anlässe zeichnet: Prof. Dr. Henning Zülch, Lehrstuhl für Rechnungswesen, Wirtschaftsprüfung und Controlling der HHL Leipzig Graduate School of Management. All seinen Thesen der halbstündigen Keynote muss man nicht zustimmen, allerdings ist Zülch auch bekannt dafür, einige Reporting-Saisons im Voraus zu denken und nicht gedanklich im Althergebrachten zu philosophieren. Die aufmerksamen Zuhörer:innen machten sich eifrig Notizen.

Im ersten Diskussionspanel des Tages ging es sogleich um eines der beiden Buzz-Words aktueller Berichtssaisons: Reporting goes digital. Es diskutierten FH-Prof. Mag. Monika Kovarova-Simecek, Studiengangsleiterin Digital Business Communications an der FH St. Pölten, Julia Stoelzel, Founder & Managing Director Junicorn Consulting, Nikolai Tauscher, Geschäftsführer igroup Internetagentur, und Janosch Wild, Head of Account Management bei firesys.

Nach dieser Fremdwort-geschwängerten ersten Diskussionsrunde winkte der Lunch Break als Erlösung. Gleich im Anschluss wurde es mit ‚ESEF – What’s next?‘ nicht weniger praxisrelevant: Auf der Bühne Dr. Christian Herold, Partner bei WTS Advisory, Prof. Dr. Sven Morich, Vizepräsident des Deutschen Rechnungslegungs Standards Committee, Tobias Ramolla, Head of Business Development bei firesys, Dr. Torben Teuteberg, IFRS-Spezialist bei Sartorius, und Okan Zengi, Senior Manager & Prokurist bei Deloitte. Vor allem ein Zitat des Panels dürfte in Erinnerung bleiben: ‚Künftig alle verpflichtenden ESG-Auflagen im Reporting zu erfüllen, wird noch ein dickes Brett zu bohren sein.‘ Die neue Umsetzungsrichtlinie, die zeitlich gestaffelt in Kraft tritt, wird ein sehr breites Spektrum an Unternehmen betreffen – und bei Weitem nicht alle sehen bereits, was da auf sie zukommt.

Das Thema ESG wurde im anschließenden nächsten PanelESG – Systainability starts now!‘ noch vertieft: Es diskutierten Andrea Lukas, Rating-Expertin bei wiederum Sartorius, Prof. Dr. Sven Morich, Axel Müller, Head of Sustainability and Financial Reporting von firesys, sowie Sven Schubert, Geschäftsführer bei envoria. Auch hier blieb verhaftete ein Zitat: ‚Man kann versuchen, links herum um die neuen Auflagen im Reporting zu navigieren, oder rechts herum – nur herumkommen wird künftig kaum noch ein KMU, das in die Pflicht genommen ist.‘ Die großen in DAX & Co. sind ohnehin bereits mitten drin, jetzt steht die Ausweitung des Adressatenkreises an.

Nach dermaßen schwer verdaulicher Kost und zum Ausklang folgten kurzweilige Präsentationen mehrerer Dienstleister, bevor es zum verdienten Tagesausklang im Get-together ging. Wenn auch noch nicht 100% sicher scheint, wie die Beteiligten in ihren jeweiligen Unternehmen all die neuen Herausforderungen anzugehen beabsichtigen – im kommenden Jahr dürfte man sich auf diesem Event wahrscheinlich aufs Neue sehen.

Autor/Autorin

Falko Bozicevic

Falko Bozicevic ist Mitglied des Redaktionsteams des GoingPublic Magazins sowie verantwortlich für das Portal BondGuide.