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Der Online-Handel ist ein Milliardenmarkt. Und das nicht erst seit der Corona-Pandemie. Der Bundesverband E-Commerce und Versandhandel (bevh) beziffert den jährlichen Brutto-Umsatz der Branche allein für 2021 in Deutschland auf mittlerweile über 99 Mrd. EUR. Ein Wachstum von 19% im Vergleich zum Vorjahr. Ein Ende des Hochlaufs ist nicht in Sicht. Vielmehr entstehen durch Blockchain-Technologien gerade für Kleinanleger neue Chancen, um vom anhaltenden E-Commerce-Boom zu profitieren. Von Maurice Glißmann, AMZSCALE*
Das fehlende Puzzle-Teil: Wie die Blockchain E-Commerce Investments auch für Kleinanleger möglich macht
Im eklatanten Gegensatz zum stationären Handel, der sich nur langsam von den Nachwirkungen der Lockdown-Maßnahmen und den ausgefallenen Saisongeschäften erholt, hat der E-Commerce eine beeindruckende Rallye hingelegt. Allen voran Amazon, über dessen Marktplatz und Eigenhandel nach Angaben des Statistikportals Statista 2020 über die Hälfte der Online-Umsätze in Deutschland generiert wurden, ist der unangefochtene Big Player. Angesichts eines aktuellen Aktienpreises von fast 3000€ ist jedoch das Wertpapier für viele Kleinanleger nur bedingt geeignet, um an der positiven Dynamik des Online-Geschäfts teilzuhaben.
Gleichzeitig benötigen neue individuelle Marken ausreichend Fremdkapital, um ihren Vertrieb über die Plattform zu organisieren und schließlich auch zu skalieren. Doch Großinvestoren und institutionelle Anleger, die bereits breit im E-Commerce investieren, sind nicht auf die Kooperation mit neu etablierten Amazon-Händlern ausgelegt, sondern setzen stattdessen auf umfassendere Markenkonzepte. Hier kommt die Blockchain-Technologie ins Spiel, welche nun technisch und rechtlich sichere Investment-Perspektiven für Privatanleger eröffnet. Mittels digitaler Token, die die Genussrechte der Anleger verbürgen, finden Top-Seller und Privatinvestoren zusammen. Die Blockchain verbindet sie, kreiert aus Finanzierungsbedarf und Anlegerinteresse eine Win-Win-Situation und treibt so die Demokratisierung des E-Commerce weiter voran.
Amazon Brands: die Geburt einer neuen Asset-Klasse?
Ist es übertrieben von der Geburt einer neuen Asset-Klasse zu sprechen? Wohl kaum. Denn anders als bisher können Anleger über tokenbasierte Investment-Systeme gezielt in bestimmte Online-Marken investieren: Eine niedrigschwellige und zielgenaue Alternative zu teuren Aktien und Anleihen bekannter Unternehmen, die meist eine schwer überschaubare Vielzahl von Marken in sich verbergen. Denn gerade junge, aufstrebende Amazon-Brands, denen bis dato der Zugang zu Fremdkapitaleinnahmen fehlten, bieten enormes Wachstumspotenzial. Das gilt insbesondere dann, wenn diese strategisch und professionell begleitet werden. Methoden des datenbasierten „reverse Engineering“ erlauben es, Produkte und Marken eng ausgerichtet am Nachfrageverhalten der Kunden zu positionieren.
Mehr als die Hälfte aller Produktsuchen im Internet beginnen mittlerweile auf Amazon. Mittels der daraus generierten Informationen lassen sich neue E-Commerce-Marken marktorientiert platzieren und durch die neuen Finanzierungsmöglichkeiten gewinnbringend für Händler und Investoren skalieren. Die Daten des E-Commerce liefern die Basis, um Verkaufswahrscheinlichkeiten abzuschätzen und Absatzchancen zu erhöhen. Dass diese wichtige Filterfunktion auch auf den stationären Handel übertragen werden kann, beweist der US-Handelsgigant Walmart, der sich bei der Bestückung seines Offline-Sortiments maßgeblich auf das Nutzerverhalten in seinen Online-Shops stützt.
Rasante Entwicklung: E-Commerce wird greifbarer und bietet Möglichkeiten für Marktteilnehmer jeder Größe
Der Handelsverband Deutschland hat zu Beginn des Jahres den Existenzkampf für lokale Händler ausgerufen. Dies ist vorwiegend auf die rasante Entwicklung des Online-Handels zurückzuführen, welche von Tag zu Tag weiterwächst. Dank künstlicher Intelligenz und speziell angepasster Algorithmen können bestimmte Produktgruppen, bei denen es auf haptische Erfahrungen, das Testen und Anprobieren ankommt, bereits online genauso gut bewertet und analysiert werden wie im stationären Handel. Die datengetriebene Diversifizierung des Online-Handels hat für eine enorme Produktvielfalt gesorgt, die durch höhere Konversionsraten von den Verbrauchern goutiert wird. Weltneuheiten wie das Konzept der Tokenisierung sind ein weiterer Indikator dafür, dass sich die Branche des E-Commerce Marktes kontinuierlich anpasst und weiterentwickelt. Denn nun können auch Anteilsinvestitionen in E-Commerce Marken getätigt werden, welche somit auch den etwas kleineren Online-Händlern die Möglichkeit bieten, den nötigen Kapitalaufwand für deren Wachstum im schnell wachsenden E-Commerce Markt zu stemmen.
*) Maurice Glißmann ist CEO und Founder der Full Service Plattform AMZSCALE. Mit seinem Unternehmen baut er erfolgreiche Marken für den Online-Handel auf und ermöglicht Investoren jeglicher Herkunft an den Erfolgen der stark wachsenden Branche teilzunehmen. Nach seinem Abitur erkannte er bereits das Potenzial des Online-Handels und baute direkt im Anschluss seine erste Marke auf. Mittlerweile ist er seit zehn Jahren in der eCommerce-Branche tätig und kennt das Geschäft aus der Perspektive von Anbietern, Kunden und Investoren.
Autor/Autorin
Falko Bozicevic ist Mitglied des Redaktionsteams des GoingPublic Magazins sowie verantwortlich für das Portal BondGuide (www.bondguide.de)