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Trading bezeichnet in der Regel den Kauf und Verkauf von Finanzprodukten und Rohstoffen an Börsenplätzen. Das will einerseits gelernt sein, ist andererseits aber auch kein Hexenwerk. Eine Übersicht.

Oft wird in diesem Zusammenhang auch von ‚traden‘ gesprochen. Ein Trader ist ein Händler, der aktiv Trading betreibt. Ein Trade bezeichnet ein abgeschlossenes Geschäft: entweder hat ein Trader ein Asset (Vermögenswert) von einem anderen Händler gekauft, oder er hat ein börsennotiertes Produkt an einen anderen Trader verkauft.

Wie ist Trading entstanden?

Seitdem die Menschen Waren tauschten, haben sie miteinander Handel getrieben (=‘getradet‘). Sei es durch Tauschgeschäfte von Getreide im alten Mesopotamien 2.260 v. Chr. oder durch Verträge über Tulpenzwiebeln im niederländischen Haarlem im 17. Jahrhundert n. Chr. Was wir als modernen Handel bezeichnen, hat eine viel längere Geschichte, als man zuerst glauben mag.

Bis zum 15. Jahrhundert dauerte es, bis erstmals Waren und verbriefte Kredite an einer Börse gehandelt wurden. Solche Börsen entstanden zuerst in den Niederlanden und in Italien. In Deutschland tauchten diese damals noch Börsenplätze genannt Mitte des 16. Jahrhunderts in Augsburg, dann in Köln, Nürnberg, Hamburg, Bremen und Frankfurt auf.

Also dort, wo viel Knotenpunkte von Infrastrukturen existierten und entsprechend viele Händler Waren und Geld bewegten. Die erste Börse für den Wertpapierhandels entstand Anfang des 17. Jahrhunderts (1611 oder 1612) in Amsterdam (Quelle: Wikipedia). Von diesem Zeitpunkt aus entwickelte sich das Trading in der Art und Weise, wie wir es heute kennen.

Was ist ein Trader?

Laut dem Oxford Lexikon ist ein Trader eine Person, die Waren, Devisen oder Aktien kauft und verkauft.

Wikipedia hingegen stellt folgende Definition bereit: Der Anglizismus Trader (Deutsch: „Händler“) steht in der Finanzwirtschaft für Personen oder Institutionen, die als Händler von Finanzinstrumenten oder Commodities fungieren.

Welche Arten von Tradern gibt es?

Beim Trading unterscheidet man hauptsächlich zwischen zwei Arten von Tradern: institutionelle Trader und private Trader.

Bei den institutionellen Tradern handelt es sich um juristische Organisationen wie beispielsweise Banken, Versicherungen, Hedgefonds oder allgemein gesagt Unternehmen. Diese Art von Trader können auf ein hohes Handelsvolumen zurückgreifen, was ihnen oftmals Zugang zu besseren Preisen auf dem Markt gewährt. Hier traden also Analysten und Operatoren eines Unternehmens mit hohen Summen, um dabei einen Gewinn für eine Organisation zu erwirtschaften.

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Zu den Privatanleger zählen alle natürlichen Personen, die am Finanzmarkt investieren. Die Definition der Privatanleger setzt voraus, dass es sich außerdem um Investitionen handelt, die nur zu privaten Zwecken abgeschlossen werden. Das bedeutet, dass sie Trades nur zu privaten Zwecken und für die Verwaltung Ihres eigenen Vermögens einsetzen dürfen.

Welche Trading-Stile gibt es?

Trading-Stile werden basierend auf der Zeit, in der eine Position (Transaktion) gehalten wird, in verschiedene Stile unterteilt. Dabei unterscheidet man allgemein zwischen:

Hochfrequenzhandel – Trades dauern einen Bruchteil einer Sekunde.
Scalping – Trades werden mehrere Sekunden und bis zu einigen Minuten gehalten.
Day-Trading – offene Positionen werden nicht länger als einen Börsentag gehalten.
Swing-Trading – der Trade wird im Rahmen von mehreren Tagen oder Wochen geschlossen.
Mittelfristiger Handel – ist eine Methode für diejenigen Trader, die lange Swings „fangen” wollen. Positionen werden hierbei über mehrere Wochen bis Monate gehalten.
Langzeit Investition – ist eine bekannte Form des „Buy and Hold“ -Handels. Dabei werden Positionen mehrere Monate bis Jahre gehalten. Ein besonderer Vertreter für diesen Trading-Stil ist Warren Buffett.

Wie wird man Trader?

Trader werden kann jede Person in Deutschland ab 18 Jahren.

Hierzu empfehlen wir Ihnen sich Gedanken über Ihren Trading-Plan und Ihre persönlichen Ziele zu machen. Danach sollte erst die weitere Wissensaufnahme im Vordergrund stehen. So verlieren 90% der Trader ihr erstes Kapital in 90 Tagen.

Es gibt natürlich auch Schwierigkeiten, die den Beruf des Traders nicht einfach machen:

– Es ist ziemlich schwierig, ein planbares Einkommen zu erzielen.
– Trotz der Tatsache, dass jeder Trader werden kann, schafft es nicht jeder profitabel zu sein.
– Trading ist mit hohen finanziellen Risiken verbunden. Die Chancen, investiertes Kapital zu verlieren, sind sehr hoch, insbesondere wenn Sie die Regeln des Geld- und Risikomanagements missachten.

Die vom Trader gehandelten Finanzprodukte

Zu den vom Trader gehandelten Finanzanlagen gehören AktienAnleihenWährungen (Forex oder Kryptowährungen) oder auch Rohstoffe. Darüber hinaus gibt es sogenannte Derivate, dazu gehören Hebelprodukte wie FuturesOptionen und CFDs.

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Welche Risiken sind mit dem Trading verbunden?

Neben dem finanziellen Risiko gibt es noch zwei weitere Risiken beim Trading: das Betrugsrisiko durch nicht regulierte Handelsplattformen mit irreführenden Werbeversprechen und das Suchtrisiko, das mit „Glücksspielen“ gleichzusetzen ist.

Und diejenigen unter Ihnen, die dazu neigen, eine Spielsucht zu entwickeln, sollten lieber die Finger vom Trading lassen, denn „Spieler“ sind in der Regel sehr schlechte Spekulanten oder gar Trader. Kostolany nannte sie ‚Hasardeure‘.

Ihre Vergütung hat also theoretisch keine Obergrenze, aber angesichts des extrem harten Wettbewerbs zwischen den Finanzmarktteilnehmern macht es Sie bereits zu einem guten Trader, wenn Sie kein Geld verlieren.

So kann die Leistung eines Traders allein kurzfristig leider nicht zwischen einem talentierten und einem glücklichen Trader unterscheiden. Auch hier hat Altmeister Kostolany ein sehr weises Bonmot beigesteuert: ‚Wer am Anfang gleich gewinnt, hat für immer verloren.“

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Wie fange ich mit dem Trading an?

Nun hat aber nicht jeder die Gelegenheit, von einer großen Bank eingestellt zu werden, um seine Fähigkeiten als Trader zu testen. Die Lösung, um sich die Zeit zu nehmen, sich ernsthaft zu schulen und zu testen, ist ein Demo-Trading-Konto wie es z.B. Kagels Trading zur Verfügung stellt. Hier kann man im Trockendock seine ersten Erfahrungen sammeln.

Das Demokonto bietet Zugang zu Echtzeit-Charts und Marktdaten, und seine Orderfunktionen ermöglichen es Ihnen, mit fiktivem Kapital zu arbeiten, um Ihre Anfängerfehler schmerzloser zu machen.

Das Demo-Trading-Konto ist ein hervorragendes Lehrmittel, mit dem Sie ohne Risiko üben und Ihre ersten Strategien ausprobieren können.

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Welche Broker kommen für das Trading in Frage?

Es gibt zahlreiche Online-Broker, die sich auf das Online-Trading spezialisiert haben. An erster Stelle ist hier sicherlich Interactive Brokers zu nennen.

Weitere bewährte Namen sind CapTraderNextmarkets, JFD Bank und WHselfinvest. In einigen Blog-Beiträgen stellen wir speziell CFD-Broker und Forex-Broker vor. Auch viele Aktien-Broker dürfen an dieser Stellen nicht fehlen.

Autor/Autorin

Falko Bozicevic ist Mitglied des Redaktionsteams des GoingPublic Magazins sowie verantwortlich für das Portal BondGuide (www.bondguide.de)