Von Mallorca an die Börse: Der Franchiseanbieter für Ferienimmobilien Homes & Holiday plant noch im ersten Halbjahr 2018 sein Börsendebüt. Im Gespräch mit dem GoingPublic Magazin erläutert CEO und Gründer Joachim Semrau die Gründe für den Börsengang, die Wachstumsstrategie und wie sich sein Unternehmen von anderen Ferienimmobilienanbietern unterscheidet.

GoingPublic: Herr Semrau, erklären Sie uns doch nochmal kurz die wesentlichen Merkmale Ihres Geschäftsmodells?

Joachim Semrau ist Gründer und CEO, Homes & Holiday AG
Joachim Semrau ist Gründer und CEO der Homes & Holiday AG

Semrau: Wir bedienen ein völlig neues, auf Ferienimmobilien spezialisiertes Franchisesystem. Angefangen hat alles 2005, als wir das Internetportal Porta Mallorqina gegründet haben und uns ausschließlich aufs Internet fokussiert haben. Das Geschäftsmodell wurde daraufhin schnell zum Franchisesystem ausgebaut. Der Vorteil von Franchise ist, dass wir im Vertrieb schnell und skalierbar wachsen können, da wir viele Dienstleistungen zentral abdecken:  Über Social Media, Kundenanfragen, professionellen  Fotografen bis hin zu Übersetzungen, Coaching und Training ist alles dabei. Ebenfalls einmalig ist die Kombination aus Maklergeschäft, und Ferienvermietung. Das Geschäft der Ferienvermietung ist in unserer Marke Porta Holiday, die 2014 gegründet wurde, gebündelt. Die Holdinggesellschaft über unseren Marken ist die Homes & Holiday AG.

Welches Potenzial bietet der Markt für Ferienvermietungen?

Die Ferienvermietung wurde in den letzten Jahren immer interessanter für uns, da sich hier ein enormer Markt entwickelt hat. So haben sich die Käuferschichten ziemlich gewandelt. Es gibt mittlerweile mehr jüngere Leute, die eine Ferienimmobilie aus Renditegründen und zur Wertentwicklung erwerben.  Viele dieser Käuferschichten wohnen einen Teil des Jahres selbst in den Objekten und vermieten in der Ferienzeit an Urlauber. Durch dieses „Teilzeit-Modell“ können Renditen von  bis zu 6% erzielt werden. Zudem sehen wir auch enorme Synergien zwischen Mietern und Käufern – denn aus langjährigen Mietern werden sehr häufig irgendwann Käufer.

Nun gibt es ja viele Anbieter für Ferienimmobilien. Wo liegt ihr USP?

Wir haben zwei First Mover-Vorteile: Der erste liegt in der guten Auffindbarkeit im Netz. Unsere Immobilienmarken wie Porta Mallorquina, Porta Tenerife etc. erzielen bei den Suchmaschinen immer Top-Treffer. Das zweite ist das Alleinstellungsmerkmal des Franchise-Systems, was es in der Form am Ferienimmobilienmarkt so kein zweites Mal gibt. Wir haben keine Zentrale in Deutschland, die alle Märkte weltweit bedient, sondern unsere Ansprechpartner direkt vor Ort sitzen. Neben Mallorca planen wir auch, das Franchisegeschäft auf Ibiza, Teneriffa und dem Festland weiter auszubauen. So können wir überall den gleichen Service und gleiche Qualität bieten und die Franchisepartner können sich voll und ganz auf das Kundengeschäft fokussieren.

Nur nochmal zur allgemeinen Beurteilung: Wie begehrt ist der Ferienimmobilienmarkt eigentlich?

Ferienmärkte bieten ein enormes Wachstumspotenzial. Weltweit wird der Markt von 138 Mrd. USD in 2016 auf 194 Mrd. USD im Jahr 2021 wachsen. Somit  haben wir es hier tatsächlich mit Megamärkten zu tun. Demnach beobachten wir aber auch, dass immer mehr kleinere Vermarkter, die zentral agieren, gar nicht mehr nachkommen aufgrund der enormen Nachfrage.  Durch unser Franchisemodell sind wir deshalb auf einem guten Weg, diesen schnell wachsenden Markt flexibel bedienen zu können.

Neben Spanien haben Sie auch vor, sich fest in Deutschland zu etablieren – gibt es denn hier überhaupt Potenzial für Ferienimmobilien oder fahren die Deutschen nicht doch lieber in den sonnigen Süden statt in heimischen Gefilden zu verweilen?

Wir sind gerade dabei unsere Fühler in Richtung Nord- und Ostsee auszustrecken. Diese Regionen sind sehr beliebte Destinationen für die deutschen Urlauber und der Markt wird immer attraktiver. Daneben spielt auch Süddeutschland,  besonders die Alpenregion, eine immer stärkere Rolle. So ergibt sich die ideale Kombination aus Berge und Meer. Zudem bieten wir neben Ferienimmobilien auch Porta Mondial Cityimmobilien an. Derzeit haben wir Franchisestandorte u.a. in Düsseldorf, Frankfurt und Hamburg.  Der große Vorteil: Wenn ich als Franchisepartner eine Cityimmobilie in München anbiete und gleichzeitig auch noch Ferienimmobilien auf Mallorca, Teneriffa oder Gran Canaria im Portfolio habe, ergeben sich wieder positive Synergieeffekte.  Das Netzwerk eines jeden Franchisepartner muss passen. Es kommt also ganz auf den Mensch, der dahinter steht, an.