Jedes Jahr sterben weltweit schätzungsweise 300.000 Dialysepatienten, weil alle medizinischen Behandlungsmöglichkeiten ausgeschöpft sind. Einer der Hauptgründe für diese Todesfälle ist das Versagen des vaskulären Zugangs, an welchem das Blut ausgeleitet, über Dialyse gereinigt und dann in den Körper zurückgeführt wird.

Um dieses Problem zu lösen, wurde eine Technologie entwickelt, welche es dem Körper eines Patienten ermöglicht, Blutgefäße aus patienteneigenen Zellen zu bilden. Das Start-up Vacis mit Sitz im niederländischen Geleen will diese Technologie in den Markt bringen und hat eine Serie-A-Finanzierungsrunde zum Aufbau der GMP-Produktion, zur Durchführung klinischer Studien und zur CE-Zertifizierung abgeschlossen.

Spezielles Implantat wird unter die Haut eingeführt

Das Unternehmen wird von den niederländischen Brightlands Venture Partners und LIOF über ihren Limburg Business Development Fund (LBDF) sowie den deutschen High-Tech Gründerfonds (HTGF) finanziert. Ergänzt wird dies durch einen Innovationskredit der RVO (Netherlands Enterprise Agency).

 

Das von Vacis vermarktete Medizinprodukt ist ein zylindrisches, stäbchenförmiges Implantat mit einer speziell definierten Oberfläche, das unter die Haut eingeführt wird. Daraufhin bildet der Körper eine Gewebekapsel, die in der richtigen Umgebung zu einem voll funktionsfähigen Blutgefäß heranreift, welches dann als vaskuläre Zugangsstelle für die Hämodialyse genutzt wird.

Unterstützung durch öffentlich-private Partnerschaft

Das Leiden University Medical Center und die Universität Maastricht spielten eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung der Technologie. Das Projekt wurde auch von der Dutch Kidney Patients Association und dem Biomedical Materials Program (BMM) unterstützt – einer öffentlich-privaten Partnerschaft industrieller und akademischer Akteure und der niederländischen Regierung.

Autor/Autorin

Holger Garbs ist seit 2008 als Redakteur für die GoingPublic Media AG tätig. Er schreibt für die Plattform Life Sciences und die Unternehmeredition.