Die Schweizer Biotech-Industrie kann sich mit dem Ergebnis des vergangenen Jahres zufrieden geben. So hat die Schweizer Biotech-Branche im vergangenen Jahr ihren Umsatz um knapp 3% auf 4,89 Mrd. Franken (4,71 Mrd. Euro) steigern können. Der Börsengang von Auris Medical an der US-Technologiebörse Nasdaq und von Molecular Partners an der Börse in Zürich ließen die gesamten Kapitalinvestitionen in der Branche gegenüber 2013 um 72% auf 719 Mio. Franken ansteigen. Mit über 14.000 Beschäftigten konnte die Zahl der Arbeitnehmer in der Schweizer Biotech-Branche zudem leicht gesteigert werden.

Demnach sei die chemische, pharmazeutische und biotechnologische Industrie noch immer die größte Exportbranche im Land und habe im vergangenen Jahr 41% zur gesamten Exportleistung der Schweiz beigesteuert, wie der Branchenverband Swiss Biotech Association (SBA) anlässlich der Veröffentlichung seines Jahresberichts 2014 bekannt gab.

Doch trotz dieser Zufriedenheit gebe die aktuelle Entwicklung Anlass zur Sorge. So bestehe die Mehrheit der Verbandsmitglieder aus kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) mit hohen Forschungs- und Personalkosten. Aufgrund des starken Frankens hätten einige Unternehmen ihre Preise senken müssen. Langfristig sei dieser Umstand nicht tragbar, so der Verband.

Zudem stelle die Annahme der Zuwanderungsinitiative der Schweizer Volkspartei (SVP) einen zusätzlichen Belastungsfaktor dar. Für die Biotech-Branche sei der Zuzug von hochqualifizierten ausländischen Fachkräften jedoch enorm wichtig. Entsprechend werde der Branchenverband die Vorschläge von Spitzenverbänden, eine Schutzklausel für die Zuwanderung aus EU- und EFTA-Staaten einzuführen, unterstützen. Zusätzlich will sich der Verband für eine vollständige Assoziierung der Schweiz im europäischen Rahmenprogramm für Forschung und Innovation Horizon 2020 engagieren.

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