PantherMedia A15419185Als erstes Unternehmen testet die Münchner apceth in einer multizentrischen Studie der Phase I/II patienteneigene adulte Stammzellen als innovatives Krebsmedikament. Die Studie geht nächste Woche in München an den Start.

Die apceth GmbH & CO. KG mit Standorten in München und Ottobrunn hat nun als weltweit erstes Unternehmen die Genehmigung für eine klinische Studie mit gentechnisch modifizierten, adulten, mesenchymalen Stammzellen zur Krebstherapie erhalten. Damit betritt das Unternehmen Neuland bei der Behandlung fortgeschrittener Krebserkrankungen mittels einer körpereigenen Stammzellentherapie. Die geplante Studie wird Patienten mit weit fortgeschrittenem gastrointestinalen Karzinom einschließen, die körpereigene modifizierte Stammzellen als neuartiges Therapiekonzept erhalten werden.

Nach Entnahme der Stammzellen aus dem Knochenmark der Patienten werden diese gentechnisch modifiziert und zurück in den Patienten transferiert. Durch die vorgenommene Modifikation finden die Stammzellen völlig autonom den Weg zum Tumorgewebe im Körper, wo sie anschließend ganz gezielt eine zytoxische Wirkung entfalten, was ganz selektiv nur zum Tode der Tumorzellen führen soll. Die systemische Zytotoxizität einer Chemotherapie wird durch diese lokale Wirkung umgangen. Das Spannende am Therapieprinzip, es ließe sich, im Falle einer signifikanten Wirkung, praktisch bei jeder Krebserkrankung anwenden.

Studie stößt weltweit auf großes Interesse

Schon in der nächsten Woche soll die Studie, die am Klinikum der LMU-München in Zusammenarbeit mit dem Nationalen Zentrum für Tumorerkrankungen (NCT) in Heidelberg und dem Karolinska Institut in Stockholm durchgeführt wird, an den Start gehen. Auf Grund des großen Interesses wird bereits über eine Ausweitung der Studie nachgedacht. Sowohl Prof. Marshall, Direktor am Lombardi Cancer Center der Georgetown University in Washington, USA, als auch führende Krebsforschungszentren in den USA wie das M.D. Anderson Cancer Center in Houston und das Fred Hutchinson Cancer Research Center in Seattle haben bereits Interesse bekundet. Auf Grund des innovativen Therapieansatzes kann sich die apceth GmbH auch nicht über mangelnde Finanzierung beklagen. Neben zahlreichen Dritt-und Fördermitteln konnte auch eine weitere Finanzierungsrunde mit bestehenden Investoren in einer Höhe von 22 Mio. EUR abgeschlossen werden. Die weitere Entwicklung dieser und anderer innovativer Therapien sollten erst einmal gesichert sein.

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