Der deutsche Merck-Konzern hat eine Investition in Höhe von 150 Mio. EUR zum Ausbau der Produktionskapazitäten für biotechnologisch hergestellte Arzneimittel am Schweizer Produktionsstandort Aubonne bekannt gegeben. Mit dieser Investition wird ein neues Gebäude errichtet, in dem Merck Biopharmazeutika für über 150 Länder produzieren will. Damit soll der zunehmende Bedarf an führenden Arzneimitteln wie der Fruchtbarkeitstherapie Gonal-f, dem Krebsmedikament Bavencio und potentiellen zukünftigen Produkten wie dem onkologischen Prüfpräparat M7824 (Bintrafusp alfa), die sich derzeit in der klinischen Entwicklung befinden, gedeckt werden.

Stellung des Kantons Waadt als „Health Valley“ wird gestärkt

„Merck unterstützt mit dieser neuesten Investition die Stellung des Kantons Waadt als Health Valley. Bereits jetzt sind hier 360 Unternehmen und 400 Labore mit insgesamt 20.000 Arbeitsplätzen ansässig“, sagte Philippe Leuba, Regierungsrat des Kantons Waadt. „Die Präsenz von Merck im Kanton Waadt wird hochgeschätzt und diese weitere Investition wird langfristig positive Auswirkungen auf die Region haben.“

Produktion von bis zu 27 Mio. Durchstechflaschen jährlich möglich

Das neue Gebäude wird mit hochmodernen Technologien für die aseptische Abfüllung und Qualitätskontrolle ausgestattet und soll mit innovativem Design und einem flexiblen Betriebsmodell die Produktivität erhöhen. Die neuen Linien zur aseptischen Abfüllung von biotechnologisch hergestellten Arzneimitteln werden mit einer Isolator-Technologie ausgerüstet, die bei der aseptischen Abfüllung als Best Practice gilt und für die Sicherheit injizierbarer Arzneimittel sorgen soll. Eine der beiden Abfülllinien ist eigens für gefriergetrocknete Formulierungen, die andere für flüssige Formulierungen vorgesehen. Die zwei neuen Linien und Qualitätskontrolllabore werden die vorhandene Infrastruktur ersetzen und durch technologische Verbesserungen sowie größere Kapazitäten die Produktion von bis zu 27 Mio. Durchstechflaschen im Jahr ermöglichen.

Das neue Gebäude soll voraussichtlich 2020 fertiggestellt sein und die neuen Qualitätskontrolllabore sollen 2021 in Betrieb gehen. Nach Abnahme durch die Aufsichtsbehörden werden 2023 die neuen Linien für die aseptische Abfüllung folgen. Das Gebäude sowie die Labore und Anlagen sind so konzipiert, dass sie die höchsten internationalen Standards hinsichtlich Qualität, Umwelt, Gesundheit und Sicherheit erfüllen.

Schweiz als wichtiger Standort für Merck

Mit den Produktionsstätten in Aubonne und im nahegelegenen Vevey ist die Schweiz der wichtigste Standort von Merck zur Herstellung von Biopharmazeutika. Diese neueste Erweiterung eingeschlossen, hat Merck in den vergangenen zehn Jahren mehr als 1 Mrd. Schweizer Franken (800 Mio. EUR) in der Schweiz investiert. Dies unterstreicht die strategische Bedeutung des Landes für Merck, in dem 2.300 Mitarbeiter an 11 Standorten beschäftigt sind. Aubonne und Vevey sind Teil eines weltweiten Netzwerks von 18 Produktionsstandorten, an denen biotechnologische und pharmazeutische Arzneimittel von Merck produziert werden.

Autor/Autorin

Holger Garbs ist seit 2008 als Redakteur für die GoingPublic Media AG tätig. Er schreibt für die Plattform Life Sciences und die Unternehmeredition.