Kürzlich fand die Registrierung bei der französischen Autorité des marchés financiers (AMF) an, der erste Schritt in Richtung Listing am regulierten Markt der Euronext Paris. TxCell besitzt 105 Patente für die von ihm entwickelte autologe Zelltherapie zur Behandlung von entzündlichen Autoimmunkrankheiten. Autologe Zellen stammen vom Patienten selbst und werden nach ihrer Entnahme einer Art „Ausbildung“ unterzogen – bevor sie dem Patienten wieder injiziert werden. TxCell nutzt patienteneigene T-regulatorische Lymphozyten (Tregs) – sie besitzen ein natürliches entzündungshemmendes Potenzial und gehören zur Fraktion der weißen Blutkörperchen – und trainiert sie gegen die Entzündungsmediatoren der Crohn Krankheit.

Nachdem sie dem Patienten entnommen wurden, lernt TxCell ihnen, wohlgemerkt, außerhalb des Körpers, wie sie die für die Autoimmunkrankheit verantwortlichen Antigene erkennen und sich selbst im Anschluss daran effizient aktivieren können. Die Therapie ist hochgradig personalisiert und es besteht keine Gefahr einer Resistenz – wie im Falle einiger aktuell verfügbarer Therapien gegen Crohn Krankheit. Die Tregs lassen sich auch ohne einen Wirkungsverlust einfrieren und können so über viele Jahre als Therapie für den jeweiligen Patienten genutzt werden. Die Produktionskosten haben sich laut TxCell bereits nach einem Jahr amortisiert, was das Geschäftsmodell interessant macht.

TxCell zielt mit seiner Methode auf einen 3 Mrd. EUR Markt, so viel kostet die Behandlung der therapieresistenten Crohn Krankheit, einer entzündlichen Autoimmunerkrankung des Darms. Die chronische Darmentzündung betrifft geschätzt mehr als eine Million Menschen, von denen zwischen 80.000 und 100.000 therapieresistent sind. Vor allem für die resistenten Fälle von Crohn Krankheit wurde Ovasave entwickelt und bereits klinisch getestet, sagt TxCell, das bereits eine strategische Partnerschaft mit der französischen Ferring International Center SA geschlossen hat. Die Partnerschaft hat vermutlich einen Wert von 76 Mio. EUR plus Tantiemen. Außerdem soll Ferring, in Abhängigkeit von den finalen Phase-IIb-Daten von Ovasave, die Kosten für die geplante Phase-III-Studie und für eine anschließende Vermarktung tragen.

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