Vor knapp drei Jahren war es noch einer der größten Deals der deutschen Biotech-Geschichte, doch ein Happy End wird es wohl nicht geben: 2012 zahlte der US-Konzern Johnson & Johnson rund 100 Mio. EUR für den Erwerb der Rechte am Wirstoffkandidaten COR-1 an das Martinsrieder Biotech-Start-up Corimmun. Doch nun hat die Konzerntochter Janssen die Entwicklungsarbeit an COR-1 eingestellt und die Rechte am Wirkstoffkandidaten an die Universität Würzburg zurückgegeben, den Inhaber der Patente.

Wie aus Konzernkreisen verlautet, hat sich Janssen bereits Ende 2013 entschieden, die Entwicklung der Substanz nicht weiterzuverfolgen. Nähere Gründe wurden nicht genannt. Damit fungiert Janssen auch nicht mehr als exklusiver Lizenznehmer der Universität Würzburg bezüglich des Wirkstoffkandidaten COR-1.

Bei COR-1 handelt es um ein peptidbasiertes Medikament, das maßgeschneidert zur Behandlung von Herzschwäche eingesetzt werden soll. Jedoch hatte COR-1 seine Wirksamkeit zum Zeitpunkt des Rechteverkaufs noch nicht abschließend bewiesen. So befand sich das Präparat damals noch in der klinischen Phase II.

Zunächst habe Janssen die laufende Phase II-Studie gestoppt und eine neue Phase I-Studie angesetzt, deren Nützlichkeit unter Experten allerdings umstritten war. Alternativ wird auch ein Strategiewechsel im Konzern als Grund für die Rückgabe der Rechte gemutmaßt. Demnach soll eine neue Konzernspitze seit einiger Zeit auf eine Neuorientierung in Richtung Immunonkologie setzen, zu Lasten der Forschung gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Offiziell setzt sich Janssen jedoch weiterhin für alle Kernindikationsbereiche gleichermaßen ein, so der Konzern.

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