Investitionen in neue Wirkstoffe sind riskant und teuer. Noch immer kostet die Entwicklung eines neuen Medikaments – vom Wirkstoffscreening bis zur finalen Zulassung – viele hundert Millionen Euro.  Die im Vorfeld nötige Patentrecherche ist ein langwieriger und mühsamer Prozess. Erschwert wird die Suche nach Patenten durch die Tatsache, dass nicht nur bereits erteilte Patente sondern auch Patentanträge und schwebende Verfahren geprüft werden müssen. Doch die Anzahl der verschiedenen Patente, die im Rahmen einer Recherche geprüft werden müssen, ist nur eine Seite der Medaille. Das zweite Problem liegt in den Dokumenten an sich, die oft hunderte von Seiten umfassen und zudem in den unterschiedlichsten Sprachen verfasst sind.  Diese Informationsflut macht es selbst erfahrenen Rechercheuren nicht einfach, die passenden Informationen in einem vernünftigen Zeitraum zu filtern.  Ein deutsches Unternehmen will hier nun Abhilfe schaffen. Die seit 15 Jahren im IZB in Martinsried bei München forschende Origenis GmbH weiß wovon sie redet, schließlich erforscht sie seit Jahren innovative Wirkstoffe für die Pharmaindustrie, einschließlich Patenrecherche. Mit der eigens entwickelten Technologieplattform lassen sich Design, Synthese und Charakterisierung neuer Substanzen vereinfachen, und seit es Cippix gibt ist auch die Patentrecherche endlich innerhalb eines akzeptablen Zeitraums durchführbar.

6,5 Mio. Patentdokumente und wöchentliche Aktualisierung

Für das technophile Unternehmen vom Münchner Stadtrand ein Grund nach neuen Wegen zu suchen. Also machte sich Origenis daran, Millionen von Patentdokumenten zu erwerben – heute enthält die Datenbank des Unternehmens 6,5 Mio. Dokumente und wird wöchentlich aktualisiert –  und eine Technologie zur vollautomatischen Extraktion chemischer Informationen zu entwickeln.  Das Endprodukt mit Namen Cippix und ist eine Datenbank voll gepackt mit wichtigen chemischen Informationen aus weltweiten Patenten. Laut Dr. Thorman von Origenis lassen sich mit Cippix in einer Nacht vollautomatisch hunderttausende von Dokumenten nach chemischen und bibliographischen Daten durchsuchen und auch eine Volltextrecherche ist möglich. Heute können die selektierten Daten algorithmisch aufbereitet werden und machen aus „Big Data“ leicht verständliche Darstellungen. Der Vorteil von Cippix, die Datenbank ist ohne Softwareinstallation von jedem Internet-Browser aus zugänglich, für 30 Euro pro Tag lassen sich also die oft tagelangen Recherchen umgehen.

Screenshot eines Suchergebnisses. Quelle: origenis GmbH

 

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