Die BioPharm America 2013 in Boston war ein voller Erfolg. Mehr als 900 Führungskräfte aus der Pharma und Biotech Branche trafen sich in Boston im US-Bundesstaat Massachussetts zur jährlich stattfindenden Partnerkonferenz BioPharma America. 550 Life Science Unternehmen aus 35 Ländern hatten ihre Delegationen nach Boston gesandt um in mehr als 2900 Einzelgesprächen passende Lizenzdeals ausfindig zu machen. Mehr als 750 Lizenzierungsmöglichkeiten wurden auf der zum sechsten Mal stattfindende Partnerkonferenz in tausenden von Einzelgesprächen auf Herz und Nieren geprüft. Die 550 internationalen Pharma und Biotechnologie-Unternehmen, die dem Ruf nach Boston gefolgt waren, waren auf der Suche nach einem passenden Kooperationspartner und viele wurden fündig.Fast 3000 „Face-to-Face Gespräche“
Das jährlich stattfindende Partnerforum dient vor allem der strategischen Geschäftsentwicklung in der Pharmaindustrie und lockt Pharma-Unternehmen aus aller Welt an. Das primäre Ziel ist dabei, durch eine Kooperation mit einem innovativen Biotechnologie-Unternehmen die eigene Wirkstoff-Pipeline zu erweitern. Während der drei Tage dauernden Partnerkonferenz fanden auch in diesem Jahr intensive „Face-To-Face“ Gespräche statt. Daneben gab es Diskussionen zu Themen wie der künftigen Frühphasenfinanzierung von Biotech Companys.

Bio-Europe erwartet ähnlichen Ansturm
Der Optimismus in der Branche ist durchwegs hoch, sagt Florian Schönhammer, Geschäftsführer der EBD Group, in einer Zusammenfassung des diesjährigen Events. Die EBD Group wurde 1993 gegründet und richtet Life Science Events und Partner Konferenzen weltweit aus. Laut Schönhammer sind für die positive Stimmung die Zunahme der IPOs und der Kooperationen verantwortlich. Die Gespräche je Firma hinsichtlich einer Kooperation haben in diesem Jahr stark zugenommen. Für das nächste anstehende Meeting in Europa, die Bio-Europe, die im November in Wien stattfindet sieht die EBD Group eine ähnlich starke Nachfrage nach Partnerschaften. PantherMedia A17841928Crowdfunding – neue Herausforderung für VC
Das Kooperationen für das weitere Wachstum der Branche und die Entwicklung neuartiger Medikamente unerlässlich sind, zeigte auch das diesjährige Diskussionsforum „ Who will be funding early stage biotech in the future?“, das von Luke Timmerman von Life Science Initiatives, Xconomy, moderiert wurde und besonders gut besucht war. Diskutiert wurde auch die künftige Finanzierung von Life Science Start-ups. Interessante Statements kamen in diesem Zusammenhang von den Risikokapitalgebern Atlas Ventures, Third Rock Ventures, SR One, Aisling Capital und Poliwogg Holdings, Inc.. Die Biotech-Branche ist den Kinderschuhen ebenso entwachsen wie die ehemals große Anzahl der VC-Investoren. Nach Jahren der Konsolidierung sind heute vor allem diejenigen noch am Leben die auf das richtige Pferd gesetzt hatten.

Heutige Wagniskapitalgeber sehen sich allerdings einer neuen, nicht zu unterschätzenden, Bedrohung gegenüber, sagt Chairman Timmerman. Wie in den meisten Fällen kommt diese Bedrohung aus der Innovation selbst – dem Internet. Timmerman meint damit die Crowdfunding-Plattformen, die wie Unkraut aus dem Boden schießen nun auch den Bereich Wissenschaft und Forschung entdeckt haben. Um weiterhin zu existieren, müssen VC-Investoren diese neue Entwicklung auf dem Radar haben und sich mit der Idee anfreunden, dass ihre Portfolio-Unternehmen auch vermehrt auf diese Form der Finanzierung setzen.

Crowdfunding, mehr als ein Trend Für die Biotechnologie Branche ist Crowdfunding schon heute eine Möglichkeit, mit Risiken behaftete Ideen von der Masse finanzieren zu lassen. Um hier erfolgreich zu sein ist ein verständlicher Dialog mit der breiten Öffentlichkeit von besonderer Bedeutung. Projekte müssen aber nicht nur verständlich sondern auch spannend im Sinne des Storytellings erzählt werden. Nur so erzielen sie die Aufmerksamkeit der Masse und erhalten so die oftmals nicht geringen Finanzierungssummen. Auch auf der BioPharm America 2013 war der Trend Crowdfunding ein wichtiges Thema und Teil einer lebhaften Diskussion. Timmerman glaubt, dass sich dieser Trend in den nächsten Jahren noch verstärken wird und Crowdfunding in der Wissenschaft zu einer echten Alternative für kleine Unternehmen wird. Lesen Sie dazu auch unser Top Thema zum Crowdfunding.

Video: Who will be funding early stage biotech in the future?

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