Das Biotech-Unternehmen BioNTech SE hat den Abschluss einer Serie-B-Finanzierungsrunde in Höhe von 325 Mio. USD bekanntgegeben. Dies ist eine der größten Einzelfinanzierungen eines privaten europäischen Biotechnologieunternehmens. Die Finanzierungsrunde war überzeichnet und wurde von Fidelity Management & Research Company geleitet, unter Beteiligung der bestehenden und neuen Investoren Redmile Group, Invus, MiraeAsset Financial Group, Platinum Asset Management, Jebsen Capital, Steam Athena Capital, BVCF Management und dem Strüngmann Family Office. Zwei Drittel des Kapitals wurden von neuen Investoren beigesteuert. Die Finanzierung soll die weitere Entwicklung der Therapeutika-Pipeline und der Produktionsinfrastruktur unterstützen.

Bereits 270 Mio. USD in 2018 eingesammelt

Die Finanzierung folgt der im Januar 2018 bekanntgegebenen Serie-A-Finanzierung in Höhe von 270 Mio. USD, die von der Redmile Group angeführt wurde. Die bisherigen Finanzierungen haben es BioNTech ermöglicht, sieben Produktkandidaten in acht laufenden klinischen Studien zu testen sowie eine zweite GMP-Produktionslizenz für die Herstellung seiner individualisierten Neoantigen-spezifischen Immuntherapien zu erwerben. Zudem konnte BioNTech seine Antikörper-Pipeline zuletzt durch die Übernahme eines Phase-I/IIa-Programms gegen Bauchspeicheldrüsenkrebs von MabVax Therapeutics Inc. erweitern. Im Zusammenhang mit der Übernahme der Assets von MabVax Therapeutics hat das Unternehmen kürzlich auch eine internationale Forschungs- und Entwicklungseinrichtung in San Diego, Kalifornien, etabliert.

Die Technologien des Unternehmens reichen von individualisierten Wirkstoffkandidaten auf mRNA-Basis und Therapien, die auf chimären Antigen- oder T-Zell-Rezeptoren beruhen, bis zu Checkpoint-Immunmodulatoren, zielgerichteter Krebsantikörper und niedermolekularen Wirkstoffen. BioNTech unterhält Kollaborationspartnerschaften mit großen Pharmafirmen wie Genmab, Eli Lilly and Company, Sanofi, Bayer Animal Health, Genentech, Genevant und Pfizer. Zu den Investoren des Mainzer Unternehmens gehören das Struengmann Family Office als Mehrheitsanteilseigner sowie Fidelity Management & Research Company, Invus, Janus Henderson Investors, MIG Fonds, Redmile Group, Salvia und mehrere europäische Family Offices.

Verschmelzung von Bioinformatik, Robotik und künstlicher Intelligenz mit den Biowissenschaften

Prof. Dr. Ugur Sahin, CEO und Mitbegründer von BioNTech, sagte: „Mit unserem kontinuierlichen Fokus auf der Zusammenführung transformativer Technologien freuen wir uns besonders über die Unterstützung durch Hochtechnologie-Investoren. Diese sehen in der rasanten Verschmelzung von Bioinformatik, Robotik und künstlicher Intelligenz mit den Biowissenschaften eine interessante Möglichkeit für die Entwicklung präziser, effektiver und kostengünstiger individualisierter Immuntherapien“.

Autor/Autorin

Holger Garbs ist seit 2008 als Redakteur für die GoingPublic Media AG tätig. Er schreibt für die Plattform Life Sciences und die Unternehmeredition.