PantherMedia 1210967Pharmagigant Pfizer hat mit Viagra ein Vermögen verdient, am 22. Juni 2013 endet nun der Patentschutz für die Mutter der Potenzpillen in den meisten europäischen Ländern und lässt einen Preiskampf unter den Generikaherstellern erwarten. Auch Pfizer selbst plant einen deutlich billigeren Nachahmer für seinen ehemaligen Blockbuster, dieser soll schon Anfang Juni im Markt erhältlich sein und Pfizer vor zu starken Umsatzeinbußen schützen.

Seine Einführung im Jahr 1998 war fast ein Tabubruch. Weltweit wurde über Viagra, seine Wirkungen und unerwünschten Wirkungen diskutiert, und vor allem über seine Auswirkungen spekuliert. Heute wissen wir, Viagra war ein Kassenknüller, ein Wirkstoff, den man in Pharmakreisen als einen Blockbuster bezeichnet und der eine Jahresumsatz von Minimum einer Milliarde einspielt. Bis zum heutigen Tag wurden weltweit etwa 1,8 Milliarden der blauen Pillen an mehr als 37 Millionen Männer gebracht. Alleine in Deutschland verordneten Ärzte mehr als einer Million Männer Viagra zur Behandlung von erektilen Störungen. Viagra hat sich von einem aufsehenerregenden Wirkstoff zu einem Standardpräparat mit hohem Umsatzpotenzial entwickelt, das heute weltweit zur Therapie von Erektionsstörungen zum Einsatz kommt. Auch wenn es mit Levitra und Cialis heute weitere wirksame Substanzen gegen Erektionsstörungen gibt, der Erfolg Viagras ist und bleibt legendär. Nach Kanada, Polen und der Türkei kommt nun auch das Aus des Viagra-Patentschutzes in Europa und wird Pfizer hart treffen,  auch wenn für den größten Markt, die USA, noch eine Schonfrist bis zum Jahr 2020 besteht.

Von 10,30 Euro auf 2,50 Euro pro Tablette

Und auch wenn Pfizer mit Sildenafil bereits generischen Ersatz in Form einer weißen Pille produziert, der Wegfall des Patentschutzes in Europa wird nicht unerhebliche Umsatzeinbußen mit sich bringen. Gemäß Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte haben bereits 28 Generikahersteller eine Zulassung für den Viagra-Wirkstoff Sildenafil beantragt und erhalten. Pfizers weiße Pille wird also auch nur eine unter vielen sein. Für Konsumenten wird das auslaufende Patent auf alle Fälle von Vorteil sein, denn die Vielzahl von Nachahmerprodukten wird den Preis für den ehemaligen Blockbuster drastisch sinken lassen. Einen Blick auf den Preisverfall zeigt der anvisierte Preis für den weißen Pfizer-Nachahmer, dieser soll nur noch rund ein Viertel des Orginalpräparates kosten. Anstelle von 10,30 Euro müssen Konsumenten künftig nur noch mit 2,50 Euro pro Viagra-Pille rechnen. Laut Pfizer belief sich der Umsatz mit Viagra, das eines der umsatzstärksten Medikamente imPortfolio ist, in 2012 auf stattliche 2,1 Milliarden Dollar. Ein Umsatz, von dem Pfizer künftig wohl nur noch träumen kann, zumindest wenn es um seine Potenzpille Viagra geht.

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