Das auf Immunonkologie spezialisierte biopharmazeutische Unternehmen Apogenix aus Heidelberg hat vom Europäischen Patentamt das Patent für den Einsatz von CD95-Ligand-Inhibitoren wie APG101 zur Behandlung des myelodysplastischen Syndroms (MDS) erhalten. Das Patent sichert Apogenix die exklusiven Rechte für diese Anwendung bei transfusionsabhängigen MDS-Patienten mit niedrigem bis intermediärem Risikoprofil bis Juli 2033.

 

Großes Patentportfolio vorhanden

Apogenix verfügt bereits über ein größeres APG101-Patentportfolio, das Substanz und Herstellungsverfahren sowie die Behandlung von Glioblastom-Patienten schützt. Das neue Patent ist nun das erste, welches den klinischen Einsatz des Wirkstoffkandidaten bei MDS-Patienten abdeckt.

 

„In Anbetracht der positiven Ergebnisse der kürzlich abgeschlossenen Phase I-Studie mit MDS-Patienten wird Apogenix nun die klinische Entwicklung von APG101 zur Behandlung der bisher nur unzureichend therapierbaren MDS-Erkrankung weiter vorantreiben“, erklärte Apogenix-CEO Thomas Höger.

 

Klinische Phase I abgeschlossen – Phase II geplant

Die kürzlich abgeschlossene Phase I-Studie evaluierte den Einsatz von APG101 zur Behandlung transfusionsabhängiger MDS-Patienten mit niedrigem bis intermediärem Risikoprofil und konnte sowohl eine gute Verträglichkeit sowie die Aktivität der Substanz belegen. APG101 stimulierte demnach die Erythropoese und führte zu einer deutlichen Verringerung der Transfusionshäufigkeit in dieser Patientenpopulation.

 

Kampf gegen Leukämie

MDS ist eine Erkrankung des Knochenmarks, die durch Reifungsstörungen von Zellen während der Blutbildung charakterisiert ist und zu schwerer Anämie führen kann. Die Anämie wird meist durch Bluttransfusionen behandelt, allerdings führt dies im Laufe der Behandlung zu einer Überladung mit Eisen, das die Leber und andere Organe schädigen kann. Gleichzeitig gehen auch die Zahl der Thrombozyten, die für die Blutgerinnung mitverantwortlich sind, und die Zahl der Leukozyten, die für die Immunabwehr zuständig sind, deutlich zurück.

 

Daher leiden MDS-Patienten im Krankheitsverlauf immer mehr an plötzlichen Blutungen sowie lebensbedrohlichen Infektionen. Zudem besteht das Risiko des Fortschreitens der Erkrankung hin zu einer akuten myeloischen Leukämie (AML), einer malignen Krebserkrankung des blutbildenden Systems.

 

Aktuell bereitet das Unternehmen weiterführende Phase II-Studien zur Untersuchung der Wirksamkeit und Sicherheit von APG101 in der MDS-Therapie vor.

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