Schon seit dem Jahr 2001 beschäftigt sich der Biotech Cluster Martinsried – das Max-Planck-Institut (MPI) und das Innovations- und Gründerzentrum Biotechnologie (IZB) – mit dem aus allen Nähten platzenden Gästehaus des MPI. Das für Gastwissenschaftler aus aller Welt eingerichtete Boardinghaus konnte angesichts des Wachstums des Biotech Clusters in Martinsried und dem stark gewachsenen Campus in Großhadern einfach nicht mehr mithalten. Dass ein neues Gästehaus her musste, stand außer Frage, doch Hardo Braun, Leiter der Bauabteilung der Max-Planck-Gesellschaft, Peter Hanns Zobel, Geschäftsführer des IZB und Rainer Köhler, Architekt des IZB-Ost, hatten bei ihrer genialen Idee für ein neues Gästehaus das Problem der Finanzierung übersehen.

So dauerte es noch einmal ganze neun Jahre bis sich der Traum des Dreiergespanns, der wie so oft am Biertisch gesponnen worden war, auch tatsächlich erfüllte. Im Jahr 2010 endlich, beauftragte Tobias Bonhoeffer, Direktor des Max-Plack-Instituts für Neurobiologie,  Zobel das Projekt zu realisieren. Danach dauerte es noch einmal zwei Jahre bis die Finanzierung im März 2012 durch den Nachtragshaushalt im Landtag zugesichert war. Jetzt endlich konnte die Realisierung wie geplant dem Architekten Köhler, der sich bereits beim Bau des IZB-Ost bewährt hatte, übertragen werden. Nach dem Spatenstich im März 2013 kann nun Ende November 2013 bereits die Fertigstellung des Rohbaus gefeiert werden.

Vom „Tower of Wisdom“ zur IZB-Residenz
Das 42-Zimmer-Haus besteht aus sieben Stockwerken, wobei im siebten Obergeschoß das neue Kommunikationszentrum für IZB-Unternehmer und Campusteilnehmer mit Namen „G2B – Gateway to Biotech“ entstehen wird. Es soll der Initiierung einer Vielzahl innovativer Projekte dienen. Das Restaurant wird in Analogie zu den sieben Stockwerken „SEVEN AND MORE“ heißen. Fast genauso schwer wie die Initiierung des gesamten Projektes, erwies sich auch die Namensfindung für das Haus. Leider blieb bei der finalen Namensgebung von den so kreativen Gästevorschlägen, die von Lighthouse über livingIZB bis hin zu Tower of Wisdom reichten, nicht mehr viel übrig. „CAMPUS AT HOME – IZB Residence“, so der offizielle Name des Hauses, erinnert eher an ein Luxushotel als an den schönen Gedanken eines Boardinghauses für Wissenschafter aus aller Herren Länder. Und ein 4-Sterne-Hotel mit Luxusküche ist es ja auch geworden, glaubt man den Initiatoren des Projektes. Inwieweit ein kreativer Austausch von Wissenschaftlern aus aller Welt mit dem Ansatz eines 4-Sterne-Hotels in Einklang zu bringen ist, das müssen letztlich die vielen Gastwissenschaftler entscheiden, die das Haus schon bald mit Leben erfüllen sollen.

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