Emittiert werden inkl. Greenshoe 108,1 Mio. Stückaktien. Nur die Mehrzuteilungsoption von 14,1 Mio. Stücken stammt aus dem Altaktionärsbesitz der Deutschen Telekom AG.

Zum Bankenkonsortium gehören Dresdner Bank und Goldman Sachs (Joint Lead) sowie Commerzbank, Deutsche Bank, DG Bank, HypoVereinsbank, Landesbank Baden-Württemberg, WestLB, Bayerische Landesbank, comdirect bank, ConSors, Direkt Anlage Bank, Entrium Direct Bankers, die Berenberg Bank sowie weitere Kreditinstitute.

Der Online-Dienst der Deutschen Telekom, T-Online, firmiert seit 1. Januar 2000 als T-Online International AG. Mit rund 5 Mio. Kunden, davon rund 4,7 Mio. in Deutschland (Stand März 2000), ist T-Online der größte Internet-Provider Europas. Neben dem reinen Internet-Zugang mit eMail- und Web-Diensten, bietet das Unternehmen über sein Internet-Portal www.t-online.de auch Shoppingangebote, Nachrichtendienste und Banking-Services an. In Zusammenarbeit mit der Konzernmutter Deutsche Telekom bietet T-Online zudem Hochgeschwindigkeitszugänge ins Internet über T-DSL an. Zusammen mit T-Mobil, die im Herbst ebenfalls an die Börse gehen wird, entwickelt T-Online Angebote für den mobilen Internet-Zugang mit Hilfe der WAP-Technologie.

Der Umsatz lag im vergangenen Geschäftsjahr bei 428 Mio. Euro. Im laufenden Jahr werden rund 734 Mio. Euro erwartet. 2001 sollen bereits 1,25 Mrd. Euro sein. Seit dem letzten Jahr werden, aufgrund umfassender Investitionstätigkeiten, Verluste erwirtschaftet. Erst 2003 dürfte die Gewinnzone wieder erreicht werden.

Bei einem angenommenen Ausgabepreis von 32 Euro ergibt sich eine Marktkapitalisierung von 35,4 Mrd. Euro. Jeder Kunde von T-Online wird so an der Börse mit ca. 6.700 Euro bewertet werden, was in etwa dem Bewertungsniveau des Konkurrenten AOL (7.200 Euro) entspricht. Hervorzuheben ist, daß AOL wesentlich mehr Umsatz pro Kunde generiert. Außerdem sollte sich die Fusion mit Time Warner als Einstieg in den e-Commerce-Bereich für AOL schnell auszahlen. T-Online muß diesbezüglich noch einiges aufholen.

Festzuhalten bleibt daher Folgendes: T-Online ist kein Schnäppchen. Das Kurs/Umsatz-Verhältnis (KUV) auf Basis 2001 liegt zur Emission bei 28. AOL kommt, konservativ geschätzt, hingegen nur auf ein Umsatz-Multiple von 19 und arbeitet darüber hinaus schon profitabel. Gerade in der momentan sehr labilen Marktverfassung könnten sich nach der Emission noch günstigere Einstiegsmöglichkeiten bieten. Als Internet-Basisinvestment für ein langfristig ausgerichtetes Depot bietet sich T-Online trotzdem an.

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