Die Erstnotiz am Neuen Markt ist für den 6. April vorgesehen. Von den 3,58 Mio. Aktien stammen 3 Mio. Stück aus einer Kapitalerhöhung, 580.000 Aktien werden von Altaktionären bereitgestellt. Zusätzlich steht eine Mehrzuteilungsoption von 530.000 Aktien zur Verfügung, die ebenfalls aus Altaktionärsbesitz stammt. Zum Bankenkonsortium gehören neben der Dresdner Kleinwort Benson (Lead) auch Robertson Stephens International und die Landesbank Baden-Württemberg. Der Streubesitz wird nach Ausübung des Greenshoes 34,20 betragen.

Entstanden ist Kontron 1998/99 aus dem Zusammenschluss der vier Firmen Teknor Inc., Boards AG, Teknor GmbH und Kontron Elektronik GmbH. Das Unternehmen entwickelt und fertigt Produkte der Embedded Computer Technologie (ECT) an den zwei Hauptstandorten München und Montreal (Canada). Embedded Computer sind Soft- und Hardware basierte Steuersysteme (Gehirne), welche in Maschinen und Geräte integriert werden. Zu finden sind diese beispielsweise in Mobilfunktelefonen oder medizinischen Geräten. Kontron gehört derzeit weltweit zu den fünf größten Anbietern von ECT.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr 1999 erzielte das Unternehmen einen Umsatz von 56 Mio. Euro und einen Jahresüberschuß von 5,8 Mio. Euro. Für das laufende Jahr rechnet Kontron mit einer Umsatzsteigerung auf deutlich über 77 Mio. Euro und einer weiteren Ergebnisverbesserung. Diese Erwartungen basieren einerseits auf den hohen Steigerungsraten, die für den Embedded Computer-Markt vorhergesagt werden als auch auf neu entwickelte Produkte, die dieses Jahr auf den Markt gebracht werden sollen. Für das Jahr 2001 erscheint ein Umsatz von 115 Mio. Euro und ein Jahresüberschuß von rund 16 Mio. Euro realistisch. Das Ergebnis pro Aktie läge dann bei ca. 1,40 Euro. Mittelfristiges Ziel von Kontron ist es, Marktführer im Bereich der Embedded-Computer-Technologie zu werden.

Mit Jumptec notiert bereits sehr erfolgreich ein Unternehmen aus der Embedded-Computer-Branche am Neuen Markt. Auf Basis der für 2001 erwarteten Gewinne wird Jumptec aktuell mit einem KGV von etwa 79 bewertet. Geht man bei Kontron von einem Emissionspreis von 41 Euro (oberes Ende der Bookbuilding-Spanne) aus, so wäre der Börsenneuling mit einem KGV von 29 deutlich niedriger bewertet. Die Aktie sollte damit genügend Spielraum nach oben haben. Ein Engagement scheint lohnenswert.

Eine ausführliche Analyse des Unternehmens finden Sie auch im GoingPublic-Magazin 4/2000, S. 46.

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