Die Erstnotiz am Neuen Markt wird voraussichtlich am 2. Oktober erfolgen. Das Konsortium wird von der HypoVereinsbank (Lead) und Delbrück & Co. gebildet. Emittiert werden inklusive Greenshoe 1,3 Mio. Aktien, von denen 1 Mio. aus einer Kapitalerhöhung stammen. Nach dem Börsengang wird der Free Float – nach Ausübung der Mehrzuteilungsoption – rund 42 % betragen.

Das 1993 gegründete Unternehmen stand bislang vornehmlich im Hintergrund – Hexmac entwickelte und vermarktete ursprünglich ein Redaktionssystem für Internetseiten. Beispielsweise steht hinter den Internetauftritten von Focus-Online, TV Today und Bild-Online die Web Publishing Software von Hexmac. Die Technologieplattform wurde beständig weiterentwickelt, so daß das Produkt von Hexmac mittlerweile zu einem Dokumenten-Management-System und Realtime Messaging-System mit integrierten e-Business-Lösungen herangewachsen ist. Sitz des Unternehmens ist Leonberg bei Stuttgart, weitere Standorte befinden sich in Hamburg, München und Kempten. Insgesamt zählt Hexmac derzeit 55 Mitarbeiter.

Nach dem Börsengang will Hexmac den Vertrieb maßgeblich ausbauen. Mit Hilfe einer Auslagerung eines Großteil des Direktvertriebs an Partnerfirmen soll der Anteil der Lizenzerlöse von zur Zeit 50 % auf 70 % gesteigert werden, während der Servicebereich dementsprechend auf 30 % zurückgefahren werden soll. Neben Deutschland sollen ab 2001 auch andere europäische Märkte, z.B. Großbritannien und der skandinavische Raum, ins Blickfeld rücken. Eine weitere Expansion nach Asien und auch in die Vereinigten Staaten ist ab 2001 bzw. 2002 geplant.

Am ehesten vergleichbare Unternehmen am Neuen Markt sind PiroNet und Gauss Interprise. Diese sind auf Basis der geplanten 2001er Umsatzmultiples etwa gleich bewertet (PiroNet: 5,1; Gauss: 6,2) wie Hexmac (KUV: 5,5) am oberen Ende der Bookbuilding-Spanne. Der für das kommende Jahr geplante Jahresumsatz von knapp 10 Mio. Euro soll sich bis 2002 verdoppeln. Bis dahin fallen Anlaufverluste von rund 10 Mio. Euro an, ein positives Jahresergebnis ist erst für 2002 mit 0,04 Euro pro Aktie geplant.

Mit 55 Mio. Euro Marktkapitalisierung zur Emission ist der Börsengang von Hexmac einer der kleinsten am Neuen Markt. Eine technologisch führende Software, ein vergleichsweise hoher Umsatzanteil an Lizenzerlösen sowie hochrangige Referenzkunden machen Hexmac aber zu einem vielversprechenden Nischenanbieter. Aufgrund des hohen Streubesitzes von über 42 % kann das Leonberger Unternehmen zudem relativ leicht zu einem Übernahmeziel avancieren. Obwohl die Prognoseunsicherheit relativ hoch erscheint, sollten risikobereite Investoren aufgrund des angemessenen Emissions-Pricings ein Engagement in Erwägung ziehen.

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