Unter Führung der Commerzbank (Lead) und der GZ-Bank werden 3,45 Mio. Aktien, von denen 2,7 Mio. aus einer Kapitalerhöhung stammen, an den Neuen Markt gebracht. Als Überzeichnungsreserve (Greenshoe) stehen weitere 0,38 Mio. Papiere aus dem Besitz von Altgesellschaftern zur Verfügung. Nach dem Börsengang wird der Free Float maximal bei 34,8 % liegen.

Die 1987 gegründete Heiler Software konzentrierte sich zunächst auf die Programmierung von Individual-Lösungen für Versicherungen und Banken, bevor das Systemhaus im Rahmen einer Neuausrichtung vor zwei Jahren zu einem reinen Internetsoftware-Unternehmen umgebaut wurde. Seitdem entwickelt, vermarktet und betreibt Heiler Software auf Basis der eigenentwickelten Standard-Software „HighCommerce“ Internet-basierte B2B-Handelsplattformen, Online-Beschaffungslösungen (e-Procurement) und Interaktionsportale. Mit der fertigen Produktlösung „Premium Business Catalog“, einem auf XML basierendem Katalogstandard, ist Heiler der erste Anbieter im Markt.

Zielgruppen sind überwiegend Unternehmen aus den Bereichen Banken, Versicherungen und Finanzdienstleister. Zum Kundenkreis gehören beispielsweise debis, Allianz, die Deutsche Bundesbank, DaimlerChrysler und SAP. Die Walldorfer hatten sich 1999 bei der Umwandlung von Heiler in eine Aktiengesellschaft mit 10 % beteiligt. Auch die britische Investmentgruppe 3i Group, plc. besitzt mit 25 % (pre-IPO) ein größeres Paket am Stuttgarter Unternehmen.

Nach Schätzungen von Forrester Research werden die Software-Umsätze für e-Marketplaces bis 2004 auf 4 bis 5 Mrd. Euro steigen. Dies entspricht einer jährlichen Wachstumsrate von 75 %. Gegenüber dem US-amerikanischen Markt besitzt der (stark fragmentierte) europäische Markt deutliches Aufholpotential. Dementsprechend beabsichtigt Heiler, den Emissionserlös für die Beschleunigung des Wachstumskurses in Europa (ggf. durch Minderheitsbeteiligungen) und für die Weiterentwicklung der bestehenden Produktlinien zu verwenden. Das Erreichen der Gewinnschwelle ist frühestens 2002 realistisch.

Umsatz

1999

 (Mio.Euro)

Umsatz

2000e

(Mio.Euro)

Umsatz

2001e (Mio.Euro)

Umsatz

2002e (Mio.Euro)

KUV (´01)

Heiler

3,4

5,0

11,6

19,6

8 bis 13,5

Openshop

1,6

7,0

20,0

35,0

9,3

Internolix

1,5

6,6

21,0

35,0

7,5

Intershop

46,3

130

250

480

18

Heiler kann vor dem Hintergrund exponentieller Wachstumsraten im B2B-Geschäft von der Nachfrage nach virtuellen Marktplätzen profitieren. Die Einbindung in die SAP-Infrastruktur und -Produktentwicklung ermöglicht den Zugang zum SAP-Kundenkreis. Nichtsdestotrotz ist aufgrund der relativ kurzen Historie die Prognose-Unsicherheit bei Heiler Software erheblich. Ein Bewertungsabschlag zu anderen Software-Unternehmen des Neuen Marktes wäre wünschenswert und gerechtfertigt gewesen. Risikobewußte Anleger können Heiler Software bis zu einem Preis von maximal 10 Euro zeichnen.

Weitere Infos zu Heiler Software finden Sie im aktuellen GoingPublic Magazin 11/00 auf Seite 28.

Bitte lesen Sie zu diesem Thema auch das Interview mit Wolfgang Mühlbauer, Vorstand Sales & Marketing der Heiler Software AG.

Tagesaktuelle Analysen zu Neuemissionen und Neuer Markt-Werten finden Sie auch unter www.goingpublic-online.de

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