Zum Bankenkonsortium gehören die AHAG Wertpapierhandelsbank, Schnigge und VEM Virtuelles Emissionshaus. Zeichnungsaufträge können über die jeweilige Hausbank weitergeleitet werden. Angeboten werden 270.000 Aktien zu einem Festpreis von 19,25 Euro, die in voller Höhe aus einer Kapitalerhöhung stammen. Darüber hinaus steht ein Greenshoe von 30.000 Aktien zur Verfügung, die von Altaktionären abgegeben werden.Nach der Emission werden die beiden Vorstände Sattler und Linder noch 50,1 % des Unternehmens besitzen. Die AHAG kommt dann auf einen Anteil von 16,6 %.

Die 1984 gegründete Gesellschaft betreibt eine Unternehmensberatung in den Bereichen Strategie und M&A und hat sich dabei auf Finanzierungs- und Planungsfragen spezialisiert. Auch in der Neuemissionsberatung ist das Schorndorfer Unternehmen, das bereits 15 Fachbücher auf den Markt gebracht hat, angesiedelt. Ein weiterer Tätigkeitsbereich ist das Beteiligungsgeschäft. Mit den Mitteln aus dem Börsengang will S&P das Beratungsgeschäft forcieren sowie das neue Geschäftsfeld Beteiligungen aufbauen. Um in diesem Umfeld auch im Wettbewerb um das knappe und teure Personal mit den wesentlich größeren Konkurrenten mithalten zu können, wurde es für ein IPO höchste Zeit

Für das abgelaufene Geschäftsjahr 1999 konnte S&P ordentliche Zahlen präsentieren. Ein Umsatzwachstum von 17 % auf 1,64 Mio. DM wurde begleitet von einer überproportionalen Steigerung des Jahresüberschusses von 54.000 auf 188.000 DM. Das 2000er Ergebnis wird durch die Aufwendungen für den Börsengang und den Personalaufbau belastet; im nächsten Jahr sollen erste Beteiligungserträge zu einem sprunghaften Gewinnanstieg auf 1,7 Mio. DM bei einem Umsatz von 5,2 Mio. DM führen. Allerdings sind die Prognosen für den M&A-Sektor derzeit mit großer Unsicherheit behaftet, da viele Unternehmen die weiteren Steuerpläne der Bundesregierung abwarten.

S&P hat sich im Bereich Seminare etabliert und in den letzten Jahren gut entwickelt. Zu beachten ist, daß das Unternehmen jedoch sehr klein ist und im lukrativen Beteiligungsgeschäft erst noch Fuß fassen muß. Durch die Kontakte aus dem Kerngeschäft und die Verbindungen zum AHAG-Schnigge-Netzwerk stehen die Chancen dafür nicht schlecht. Den etablierten Konkurrenten Knorr und U.C.A gesteht die Börse derzeit ein 2001er KGV von etwa 17 bis 18 zu. Für Sattler & Partner errechnet sich zum festen Verkaufspreis von 19,25 Euro ein 2001er KGV von 19,8. Größere Zeichnungsgewinne scheinen somit eher unwahrscheinlich und machen die Aktie lediglich langfristig interessant.
 

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