Emittiert werden 2,25 Mio. Aktien, von denen 2 Mio. aus einer Kapitalerhöhung stammen. Darüber hinaus stehen weitere 0,25 Mio. Stück aus dem Besitz eines Altaktionärs im Rahmen einer Mehrzuteilungsoption zur Verfügung. Neben der BHF-Bank (Lead) befinden sich auch die GZ-Bank und die SchmidtBank (einschließlich Consors) im Konsortium. Bei voller Ausübung des Greenshoes wird sich der Free Float auf 34,8 % belaufen.

1992/93 wurde der ehemals ostdeutsche Staatsbetrieb von der Beteiligungs-Gruppe Hörmann aufgekauft. Funkwerk hat die flächendeckende Umstellung der analogen Zugfunktechnik auf GSM-R (Global System for Mobile Communication for Railways) mitgestaltet. Mit Hilfe dieser Technologie werden Fahrprofile, Signalschaltungen und Geschwindigkeitsbeschränkungen im Cockpit von Zügen ständig aktualisiert und der Lokführer bei Nichtbeachtung akustisch und optisch gewarnt. Funkwerk tritt als Lieferant von Mobilfunkterminals sowie Management- und Informationssystemen für Kunden und Fahrgäste auf. Ein weiteres Standbein ist der Sektor „Kommerzieller Mobilfunk“. Bei Kfz-Freisprechanlagen konnten bislang 10 % des Gesamtmarktes erobert werden. Mittels der sogenannten Compenser-Verstärker, einer patentierten Technologie von Funkwerk, können unliebsame Funklöcher überbrückt werden. Auf der Kundenliste sind Branchengrößen wie Audi, BMW und DaimlerChrysler zu finden.

Mit dem Emissionserlös soll der internationale Vertrieb ausgebaut werden. Des weiteren steht für die Thüringer die Erweiterung der Zielmärkte und die Vergrößerung des technologischen Vorsprungs im Vordergrund. Als neue Schlüsseltechnologie rücken in Kürze auch diverse UMTS-Adaptionen in Sichtweite. Mittelfristig ist ein Umsatzwachstum von rund 30 % p.a. realistisch.

1999

2000

2001

2002

Umsatz (Mio. Euro)

29,8

37,3

47,3

60,4

EPS (Euro)

0,19

-0,01

0,69

0,93

(GoingPublic-Research)

Funkwerk arbeitet schon seit langem profitabel und ist in den jeweiligen Geschäftsbereichen gut positioniert. In Teilsegmenten steht das Unternehmen allerdings in Konkurrenz zu finanzkräftigen Größen wie Siemens oder auch der schwedischen Ericsson. Bei einem Emissions-KGV von 27,5 bis 33 ist Funkwert fair bewertet, große Zeichnungsgewinne sind nicht zu erwarten. Anleger mit längerfristigem Horizont können sich einige Stücke ins Depot legen.

Eine ausführliche Analyse zur Funkwerk AG finden Sie auch im aktuellen GoingPublic Magazin 11/00 auf Seite 36.

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