Mit seinen Kernkompetenzen bewegt sich das 1946 gegründete Familienunternehmen im Markt der effiziente(re)n Nutzung natürlicher Ressourcen wie Erdwärme, Wasser oder mineralische und fossile Rohstoffe. Zu den am stärksten wachsenden Geschäftsfeldern gehört die Geothermie, also die Gewinnung von Erdwärme für Heizung und Strom. Darüber hinaus sind auch  Bohrdienstleistungen für die Bergbausanierung im Kommen. Ferner führt Daldrup & Söhne für Rohstoff- und Minenkonzerne Explorations- und Aufschlussbohrungen für Lagerstätten von fossilen Energieträgern, Mineralien und Metallen durch. Für Wasserwerke, die Lebensmittelindustrie und gewerbliche Wasserverbraucher legt Daldrup Brunnen an. Das Unternehmen ist in Deutschland, dem europäischen Ausland sowie im Nahen Osten und Afrika tätig.

Zahlen und Pläne

Im letzten Jahr erzielte das in Ascheberg beheimatete Unternehmen Umsätze von 25 Mio. Euro und erwirtschaftete dabei ein EBIT von 4 Mio. Euro. Im laufenden Jahr dürften es rund 32,5 Mio. Euro Umsatz werden. Mit dem Erlös aus dem Börsengang kann das Wachstum in den Märkten Energie, Rohstoffe und Umweltdienstleistungen beschleunigt werden, wozu Unternehmenschef Josef Daldrup unter anderem in weitere Hochleistungs-Bohrgeräte investieren und neue Mitarbeiter einstellen will. Hierfür will Daldrup seinen derzeit 35 eigene Bohranlagen umfassenden Gerätepark modernisieren, um künftig auch Tiefenbohrungen bis zu 5.000 Metern in der profitablen Geothermie anbieten zu können. Strategische Partnerschaften oder Akquisitionen bezeichnete das Unternehmen als denkbar.

Vorreiterrolle in Deutschland

Daldrup wäre das nach eigenen Angaben „erste Unternehmen mit bohrtechnischem Know-how an eine deutscher Börse“. Der Gesellschaft dürften die aktuelle Klimadiskussion und die Entwicklung der Rohstoffpreise in die Karten spielen. Bohrtechnisches Know-how ist der Schlüssel zur Nutzung
des Potenzials der geothermischen Energieerzeugung: Nach einer Studie des Bundesumweltministeriums strahlt die Erde ständig rund 40 Terawatt Wärme ab. Das entspricht einem Vielfachen des Weltstromverbrauchs. In Deutschland gibt es in der Tat praktisch keine vergleichbaren Unternehmen. Internationale Gesellschaften dagegen wie z.B. die kanadische Western Geopower sind ebenfalls nur bedingt tauglich, so dass sich in einer Peer Group zahlreiche nur „artverwandte“ Unternehmen befinden wie auch eine Bauer AG. Durchschnittliche KGVs der Vergleichsgesellschaften liegen für 2008 bei 14 bis 15, genau dort ist auch Daldrup & Söhne auf Basis der Preisspanne angesiedelt.

Börsengang

Beim Börsengang werden 1,2 Mio. Aktien aus einer Kapitalerhöhung angeboten. Auch der Greenshoe von 0,165 Mio. Papiere käme – im Bedarfsfall – aus einer Kapitalerhöhung. Die Tranksaktion begleitet equinet als Konsortialführer.

Daldrup & Söhne – Geschäfts- und Kennzahlen

2006

2007

2008e

Umsatz*

25,0

27,5

33,0

Nettoergebnis*

2,5

2,6***

4,8

Gew. je Aktie

0,50

0,52

0,97

KGV min.**

25,8

24,8

13,4

KGV max.**

28,8

27,7

15,0

*) in Mio., sämtliche Angaben in Euro; Quelle: GoingPublic Research
*
*) auf Basis der Preisspanne; ***) bereinigt um IPO-Kosten

Fazit

Daldrup & Söhne könnte bei seinen Börsenplänen einerseits von der Klimadiskussion und hohen Rohstoffpreisen profitieren. Andererseits ist das Börsenumfeld aktuell derart wacklig geworden, dass ein höherer Emissionsdiscount wünschenswert gewesen wäre. Wir sehen daher keinen Zeichnungsbedarf – wahrscheinlich wird man die Aktien an der Börse zu ähnlichen oder günstigeren Kursen kaufen können.

Falko Bozicevic
Daldrup & Söhne – Emissionsparameter
WKN

783 057

Erstnotiz

30. November

Zeichnungsfrist

23. bis 28. November

Bookbuilding

13 bis 14,50 Euro

MarketCap

65 bis 72 Mio. Euro

Marktsegment

Entry Standard

Emissionsprospekt

ja

Emissionsvolumen

1,2 Mio. Aktien aus Kapitalerhöhung,

Greenshoe 0,165 Mio. Aktien aus KE

Emissionsvolumen 17,7 bis 19,8 Mio. Euro

Konsortium

equinet

Free Float

max. 27,5 %

Internet

www.daldrup.com

 

Autor/Autorin