Die Emission wird gemeinsam von der BNP Paribas und der Landesbank Baden-Württemberg als Konsortialführer (Joint Lead) begleitet. Weiteres Mitglied des Konsortiums ist die Bank Vontobel. Im Bookbuilding-Verfahren sollen 2,58 Mio. Aktien am Neuen Markt plaziert werden. Bis auf 0,41 Mio. Aktien aus dem Besitz der Altaktionäre, stammt das gesamte Emissionsvolumen aus einer Kapitalerhöhung.


Die Software der CAA AG aus Filderstadt bei Stuttgart bietet den Internet-Zugang im Auto. Dies wird durch die Integration von neuesten bzw. künftigen Mobilfunkstandards ermöglicht. Das Kombi-Instrument in Form eines Displays mit Bedieneinheit in der Mittelkonsole bietet neben der Integration anderer Informationssysteme auch zahlreiche weitere Einsatzmöglichkeiten. Neben einer Art „Büroarbeitsplatz“ mit eMail, Terminplanung und Adreßbuch wird die komplette „Fahrzeugnavigation“ über den „CarPC“ steuerbar sein. Zum Kundenkreis der CAA gehört die gesamte deutsche Automobilindustrie. Bis 2005 rechnen Branchenkenner mit einer Verdreißigfachung elektronischer Anwendungen im Auto.

Das Unternehmen beschäftigt derzeit 100 Mitarbeiter. Mit dem Gang an die Börse sollen das weitere Wachstum sowie F&E-Projekte finanziert werden. Außerdem soll die internationale Expansion durch Niederlassungen in den USA und in Japan vorangetrieben werden, auch Joint Ventures oder strategische Kooperationen sind dabei denkbar.

Für das Jahr 2000 erwartet das Unternehmen einen Umsatz von 13,6 Mio. Euro, der 2001 auf 33,7 Mio. Euro und 2002 auf 82,7 Mio Euro ausgeweitet werden soll. Der Break Even soll im Jahr 2002, für das ein Ergebnis pro Aktie von 0,84 Euro erwartet wird, erreicht werden. Daraus errechnet sich für 2002  – bei einem Preis in der Mitte der Bookbuilding-Spanne – ein KGV von 34. Für 2001 würde sich – da noch kein Gewinn vorhanden – ein KUV von 7,5 ergeben. Comroad, die eher im Hardware-Bereich tätig sind, weisen mit einem 2001er KUV von 9 ein höheres Bewertungsniveau auf. CAA-Aktien erscheinen somit zwar nicht als Schnäppchen, aber auch nicht überteuert.

Aktuell befinden sich in Deutschland sechs Fahrzeugmodelle mit InCarComputing-Systemen in der Entwicklung. CAA ist an fünf Projekten direkt und am sechsten indirekt beteiligt und darf somit eine starke Marktstellung als Plus verbuchen. Ob dieser Vorsprung auf Dauer gegenüber großen System- und Automobilzulieferern wie Bosch, Siemens, Becker, Delphi oder VDO durchgesetzt werden kann, bleibt jedoch fraglich. Nur wenn CAA seine führende Rolle verteidigen kann, dürfte sich daher ein Investment lohnen – Langfristig interessant.

Eine ausführliche Analyse des Unternehmens finden Sie auch im aktuellen GoingPublic Magazin 7/00, S. 34.

Autor/Autorin