Noch bis zum 24. August können die Aktien der 4MBO AG (WKN 548 780) in einer Spanne von 32 bis 37 Euro gezeichnet werden. Die Notierungsaufnahme am Neuen Markt wird voraussichtlich am 28. August erfolgen. Emittiert werden einschließlich Greenshoe 2,89 Mio. Stückaktien, davon stammen 0,72 Mio. Anteile aus Altaktionärsbesitz. Begleitet wird das Plochinger Unternehmen von einem Emissionskonsortium bestehend aus DG Bank (Lead), Landesbank Baden-Württemberg und equine securities AG. Nach Ausübung der Mehrzuteilungsoption werden sich 39,9 % des Grundkapitals im Streubesitz befinden.

4MBO ist im Jahr 1998 aus der Fusion der Stuttgarter 4 m GmbH und der Jenoptik-Tochter MBO entstanden. Das Unternehmen organisiert komplette Verkaufsaktionen sowie den After Sales Service für Handelsketten wie Lidl, Aldi, Metro und Saturn. Das angebotene Produktspektrum reicht dabei von Büro- und Gesundheitstechnik über Unterhaltungselektronik bis hin zu No Name-PCs.

Der Umsatz konnte von 91,1 Mio. Euro im vorletzten auf 112,2 Mio. Euro im letzten Jahr ausgeweitet werden. Im laufenden Geschäftsjahr erwartet 4MBO einen Anstieg auf 204,8 Mio. Euro, bis Ende 2001 könnten es 330,7 Mio. Euro sein. Nach einem Verlust von 0,35 Euro je Aktie im letzten Jahr erwarten die Plochinger dieses Jahr das Überschreiten der Gewinnschwelle mit einem EPS von 0,36 Euro. 2001 soll sich der Gewinn je Anteilschein überproportional auf 1,48 Euro ausweiten. Ziel des Unternehmens ist es ferner, die EBIT-Marge von aktuell 3,1 % bis 2003 sukzessive auf 5 % zu erhöhen.

Auf Basis der Gewinnerwartungen für 2001 errechnet sich für die gegebene Bookbuilding-Spanne ein KGV zwischen 21 und 25. Der bereits börsennotierte Konkurrent IPC Archtec wird derzeit mit dem 25fachen des für 2001 erwarteten Gewinns bewertet. Medion in diesen Vergleich einzubeziehen erscheint aufgrund der wesentlich höheren Umsatzbasis sowie des First Mover Advantage wenig aussagekräftig. Das starke Gewinnwachstum von 4MBO sollte zur Bewertung nur eingeschränkt einbezogen werden. Die hohe Dynamik resultiert aus einem Basiseffekt, der nur durch die niedrige Gewinnbasis entsteht. Längerfristig dürfte sich das Gewinnwachstum abschwächen. Berücksichtigt man schließlich einen etwa 20 %igen IPO-Abschlag zur Peer Group, wäre allenfalls das untere Ende der Bookbuilding-Spanne ein akzeptables Einstiegniveau. Eine Zeichnung drängt sich nicht auf.

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