Weit vor dem Erwerb eines Unternehmens müssen die Weiterentwicklungspotenziale erkannt und konkrete Verbesserungsmaßnahmen definiert sein. Foto: PantherMedia / Arne Trautmann

Nach dem Erwerb

Die sorgfältige Vorbereitung des Kaufvertrags macht sich in der Weiterentwicklung bezahlt. Zweifelsohne sind in diesem Kontext Synergie-Effekte zu diagnostizieren: Denn das operative Team, das die Due Diligence durchführt und in diesem Zuge Potenziale identifiziert, sollte auch tatsächlich einen wesentlichen Beitrag zur Neuausrichtung leisten. Das hat zwei Vorteile: Zum einen steigt so die Verlässlichkeit der Potenzialeinschätzungen, die vor dem Kauf getroffen wurden. Zum anderen müssen sich die operativen Spezialisten später an ihren Prognosen messen lassen.

Nach dem Erwerb steht dann üblicherweise in einem ersten Schritt die Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens im Vordergrund. Produktion, technische Durchläufe, Infrastrukturfragen und Kostenpositionen müssen hinterfragt werden – allerdings stets vor dem Hintergrund des Wachstumsprogramms, das als zweiter Schritt umgesetzt werden muss, um das Unternehmen langfristig erfolgreich zu positionieren und die Profitabilität nachhaltig zu steigern. Es ist sehr wichtig, stets das Gesamtkonzept aus Wettbewerbsfähigkeit zum einen und Wachstum zum anderen im Blick zu behalten.

Einige Branchenakteure fokussieren sich indes zu stark auf die reine Kostensenkung, beschädigen dadurch die Substanz der Neuerwerbung irreparabel und sparen das Portfoliounternehmen regelrecht kaputt. Aber auch der andere Weg, ohne wettbewerbsfähige Kostenposition sofort Wachstum generieren zu wollen, ist zum Scheitern verurteilt. Es kommt auf die richtige Abfolge und auf die Ausgewogenheit der Maßnahmen an, um für das Unternehmen eine langfristige Perspektive zu sichern.

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Fazit

Es ist von entscheidender Bedeutung, den langfristigen Kurs des Beteiligungsunternehmens strategisch zu planen – sowohl in quantitativer als auch in qualitativer Hinsicht. Eine Fünf-Jahres-Vision sollte jeder Investor definieren. Denn beim Kauf von Unternehmen mit operativen Verbesserungspotenzialen braucht es oftmals einen langen Atem, um diese zurück in die Erfolgsspur zu führen.