Rund eine halbe Millionen Menschen trennten sich im Jahr 2014 von Aktien oder Anteilen an Aktienfonds, wie das Deutsches Aktieninstitut berichtete.

Nur noch 8,4 Mio. Deutsche, das heißt etwas 13% der Bevölkerung, sind am Aktienmarkt engagiert. Seit dem Höchststand im Jahr 2001 trennten sich damit fast 4,4 Mio. Anleger von Aktien und Aktienfonds. Nur noch gut 7% ihrer Ersparnisse investieren die Deutschen in Aktien. Damals waren noch 12,85 Mio. Bundesbürger in Aktien- und Aktienfonds investiert.

Waren es im Jahr 2013 noch knapp 4,6 Mio. Aktionäre, haben sich 2014 beinahe 400.000 Menschen von ihren Aktien getrennt, was einem Minus von 10% entspricht. Somit sind heute nur noch rund 4,1 Mio. Deutsche direkt in Aktien investiert, was 6,4% der Bevölkerung gegenüber 7,1% im Jahr 2013 entspricht.

„Der erneute Rückgang der Aktionäre ist für die Aktienkultur in Deutschland ein herber Rückschlag“, kommentierte Christine Bortenlänger, Geschäftsführender Vorstand des Deutschen Aktieninstituts die neuesten Zahlen. Im Vergleich dazu machen Spareinlagen auf Girokonten, Tagesgeldkonten und anderen Einlageformen der Banken und Sparkassen rund 39% aus. „Wenn die deutschen Haushalte nur ein wenig von ihrer konservativen Geldanlagestrategie abrückten, würden sie der negativen Vermögensentwicklung einen soliden Riegel vorschieben“, so Bortenlänger.

„Die Politik muss in Bezug auf die Aktienanlage endlich umdenken. Sie hat eine ganze Reihe von Stellhebeln in der Hand, um die Vermögensbildung mit Aktien attraktiver zu machen. Das fängt bei der Verbesserung der ökonomischen Allgemeinbildung an, geht weiter mit einer besseren Förderung von Mitarbeiteraktien und der Entbürokratisierung der Wertpapier- und Aktienberatung und endet bei attraktiveren steuerlichen Rahmenbedingungen.“

 

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