‚Wir benötigen zum derzeitigen Zeitpunkt schlicht keine frischen Mittel‘

GoingPublic: Nun planen Sie ja an der SIX ein reines Listing – ohne jede Kapitalaufnahme. Warum das?
Liotard-Vogt: Nun, da wir zum jetzigen Zeitpunkt einfach keine frischen Mittel benötigen. Wir stellen tatsächlich lediglich die reine Handelbarkeit der Aktie sicher. ASW hat schon jetzt rund 40% Streubesitz, d.h. Anteilseigner unterhalb relevanter Meldeschwellen.

GoingPublic: Bei Listings ist die Preisfindung zu Anfang am schwierigsten. Wie war denn die jüngste Bewertung?
Luescher: Die aktuellste Bewertung lag bei ca. 80 Mio. CHF. Das war im Zuge der letzten Beteiligungsrunde, im Januar. Bewertungen von Facebook über Snap bis Twitter lagen bei deren Listing ungefähr beim 14- bis knapp über 30-fachen der erwarteten nächstjährigen Umsätze. Das kommt auch bei ASW mehr als gut hin, wir werden leicht darunter liegen.

GoingPublic: Verfolgt ASW mit dem Gang an den Kapitalmarkt noch andere sekundäre Ziele, wie beispielsweise eine Akquisitionswährung zu schaffen?
Liotard-Vogt: Da liegen Sie nicht so falsch. Tatsächlich war es so, dass wir uns letztes Jahr für ein Unternehmen interessiert haben, das dann aber kurzerhand von einer andern Firma unter den Nagel gerissen wurde. Wir waren da schlicht zu langsam und nicht schlagkräftig genug – da zudem nicht börsennotiert.

GoingPublic: Ein Gang an die SIX ist gut – aber reicht das internationalen Investoren, die ja eher in USD und EUR investieren oder zu denken gewohnt sind?
Luescher: Das müssen wir im Auge behalten. Sollten unsere Investoren ein Dual Listing befürworten – natürlich ist klar, dass Sie in Ihrer Frage Frankfurt im Hinterkopf haben –, dann werden wir uns dieser Fragestellung annehmen.
Liotard-Vogt: Natürlich bilden wir uns nicht ein, dass Zürich der Nabel sämtlicher internationale Investoren ist. Es ist der erste Schritt.

GoingPublic: Meine Herren, dann viel Erfolg bei Ihren weiteren Vorhaben!

Interview: Falko Bozicevic, Svenja Liebig

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