Flag_of_the_People's_Republic_of_China.svgChina hat sich in den letzten Jahren von einem Billigproduktionsstandort zu einem der weltweit interessantesten Absatzmärkte entwickelt. Die Kehrseite der Medaille ist ein härter werdender Wettbewerb.

Galt China nach seiner Öffnung für ausländische Investitionen Anfang der 80er Jahre lange Zeit als verlängerte Werkbank und billige Beschaffungsquelle, hat sich das Land in den letzten zehn Jahren eindrucksvoll zu einem der weltweit dynamischsten Absatzmärkte entwickelt. Von den enormen Kaufkraft- und Absatzpotenzialen angezogen, haben sich rund 5.000 deutsche Unternehmen mit einer eigenen Produktions- oder Vertriebstochter erfolgreich im chinesischen Markt etabliert.

Der stetige Markteintritt neuer Wettbewerber hat zu einer erheblichen Konzentration geführt. So betrug 2010 der Marktanteil der Top-20-Unternehmen in der Haushaltsgeräteindustrie schon 47%. In der Automobilindustrie waren es über 34% und in der Maschinenbaubranche betrug der Anteil der Top-20-Unternehmen über 20%.

Konzentration am Beispiel Zementindustrie

Noch eindrucksvoller ist die Entwicklung in der Zementindustrie. Dort hat sich der Marktanteil der Top-10-Player seit 2005 von 15% auf heute über 41% fast verdreifacht und wird im Jahr 2015 geschätzte 60% betragen. Im gleichen Zeitraum reduzierte sich die Anzahl der Marktteilnehmer von ca. 5.000 auf ca. 3.000 Unternehmen. 800 Unternehmen gingen, zum Teil auf Behördendruck, in die Insolvenz und ca. 140 Unternehmen wurden von Wettbewerbern oder Finanzinvestoren übernommen. Zu den aktiven Playern zählen Finanzinvestoren wie KKR, Goldman Sachs, Morgan Stanley und internationale Strategen wie Lafarge und Italcementi sowie einheimische Zementunternehmen. Auch die chinesischen Behörden nehmen aktiv Einfluss auf die Marktordnung. So sind chinesische Staatsunternehmen die aktivsten Käufer.

Foto: PantherMedia / Sergej Seemann

Richtige Strategie und Partnerschaft als Schlüssel zum Erfolg

Insofern ist festzustellen, dass durch protektionistische Maßnahmen der chinesischen Zentralregierung nicht nur die Anzahl, sondern vor allem die Bedeutung und der Einfluss chinesischer Großunternehmen wachsen. Sich stetig verteuernde Produktionsressourcen verschärfen zusätzlich den Wettbewerb. Andererseits bietet die aktuelle Situation ausländischen Unternehmen die Chance, aus der beginnenden Konsolidierungsphase gestärkt hervorzugehen. Hierbei gibt es keine allgemeingültigen Erfolgsrezepte. Je nach Industrie sind unterschiedliche Konzepte und Maßnahmen zu ergreifen.

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