Foto: Wienerberger

Der österreichische Baustoffkonzern Wienerberger hat seine Halbjahresergebnisse vorgelegt. Der Umsatz konnte zwar gesteigert werden, dennoch sank das operative Ergebnis.

Wienerberger konnte im ersten Halbjahr seinen Umsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum zwar um 5% auf 1,036 Mrd. EUR steigern. Das operative Ergebnis (EBITDA) sank jedoch um 16% auf 104 Mio. EUR. Das Ergebnis je Aktie nach Berücksichtigung des Kupons einer vor fünf Jahren emittierten Hybridanleihe betrug in den ersten sechs Monaten 0,08 EUR gegenüber 0,18 EUR im Vorjahreszeitraum.

Verantwortlich für die Entwicklung seien die lange Frostperiode im ersten Quartal des Jahres sowie die Vertrauenskrise in der Eurozone, die zu einer erheblichen Abschwächung im Wohnungsneubau und der Sanierung in den europäischen Kernmärkten geführt habe. Positiv habe sich dagegen das Geschäft in den USA, Russland und Indien entwickelt.

Der Cashflow war mit 2,6 Mio. EUR leicht positiv. Für Normalinvestitionen wurden rund 46 Mio. EUR aufgewendet, in das Wachstum wurden rund  157 Mio. investiert – insbesondere in den Kauf der Pipelife Gruppe. Im negativen Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit von -117 Mio. EUR sind der Emissionserlös einer im Februar platzierten Anleihe in Höhe von 200 Mio. EUR, die Rückzahlung einer Anleihe aus dem Jahr 2005 in Höhe von 241 Mio. EUR sowie die Auszahlung des Hybridkupons von 32,5 Mio. EUR enthalten. Hinzu kommen eine ausgeschüttete Dividende von rund 14 Mio. EUR sowie der Erhalt einer Dividende von Pipelife von 10 Mio. EUR.

Für den weiteren Jahresverlauf erwartet das Unternehmen einen weiterhin rückläufigen Trend im europäischen Wohnbau. In den USA müsse man abwarten, ob sich die bisherige Dynamik angesichts der bevorstehenden Präsidentenwahl sowie eines schwachen Konsumentenvertrauens fortsetzen wird. Dennoch geht Wienerberger davon aus, in Nordamerika den bereits eingeleiteten Turnaround auf EBITDA –Ebene auch für das Gesamtjahr fortsetzen zu können. Für Zentral Westeuropa rechnet der Konzern damit, wieder das Ergebnisniveau von 2011 zu erreichen. Weniger optimistisch fällt die Prognose für Zentral-Osteuropa und Nord-Westeuropa aus: Aufgrund einer Fortsetzung des Rückläufigen Trends, geht Wienerberger hier von weiteren Umsatz- und Ergebnisrückgängen für das Gesamtjahr aus.

Um der negativen Entwicklung Rechnung zu tragen, habe der Vorstand ein Maßnahmenpaket zur Kostensenkung für den Bereich keramische Baustoffe in Europa erarbeitet. Durch Anpassung von Kapazitäten und Unternehmensstrukturen sollen die Kosten bis Ende 2013 um 40 Mio. EUR gesenkt werden. Zudem sollen die Normalinvestitionen bis Jahresende um 30 Mio. EUR abnehmen.

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