Besonders häufig waren davon Systemhäuser betroffen. Dabei verwundert immer wieder, wie hochbezahlte Manager von diesem Datumswechsel überrascht oder gar überrollt werden. Schließlich werden Kalender ja schon lange im voraus gedruckt. Auch die Erkenntnis, daß nach dem Jahr 1999 das Jahr 2000 kommt, erscheint logisch.

Doch gerade in diesem Marktumfeld, wo nur allzu oft die Kaufzurückhaltung der Kunden im Vorfeld des Y2K als Begründung für verfehlte Prognosen herhalten muß, fällt ein Unternehmen besonders positiv auf: Die Bielefelder SVC AG Schmidt – Vogel Consulting.

Denn während andere Unternehmen der gleichen Branche ihre Prognosen nach unten korrigierten, setzte SVC am 2. Dezember die Planzahlen für das kommende Jahr deutlich nach oben, nachdem die eigenen Prognosen bereits 1999 in jedem Quartal überschritten wurden.

Als Grund für die positive Entwicklung wurde das starke Wachstum des Beratungsgeschäfts im e-Commerce (Business to Business) und im Umfeld des Internets genannt.

Am heutigen Morgen überraschte das Unternehmen zum zweiten mal innerhalb von nur zwei Wochen. SVC gab die Unterzeichnung einer Absichtserklärung zum Erwerb des amerikanischen SAP-Software-Resellers Missana & Associates bekannt. Die endgültige Vertragsunter­zeichnung soll noch in diesem Jahr folgen.

Missana & Associates vermarktet exklusiv SAP-Lizenzen und soll in die US-Nieder­lassung von SVC integriert werden. Durch das Lizenzgeschäft dürfte SVC eine Reihe von Kunden für den Bereich Consulting hinzu gewinnen. Eine Strategie die sich auszahlen sollte.

GoingPublic erwartet für 1999 einen Gewinn je Aktie in Höhe von 0,20 Euro, der im kommenden Jahr auf 0,44 Euro ansteigen sollte und ein Jahr später dann bereits 0,82 Euro betragen dürfte. Damit ist die Aktie auf dem heutigen Kursniveau mit einem KGV von 28 auf Basis der für 2001 erwarteten Gewinne bewertet. Dabei sind die Akquisition von Missana & Associates und daraus resultierende Synergieeffekte noch nicht berücksichtigt.

Die GoingPublic-Kolumne erscheint börsentäglich in Zusammenarbeit mit dpa-AFX.

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