Der Internet-Dienstleister ist mit Pixelpark oder Icon Medialab vergleichbar. Doch schon viel früher als die beiden europäischen Konkurrenten hat sich Agency im wachstumsstarken Segment Internet-Consulting etabliert und zählt eine ganze Reihe von Fortune 1000 Unternehmen zu seinen Kunden. Neben Compaq berät Agency.com z.B. Sprint, Unilever oder British Airways. In den ersten 9 Monaten des laufenden Geschäftsjahres setzte Agency 74 Mio. US-$ um, was etwa den Umsätzen des gesamten Vorjahres entspricht.

Aufgrund der hohen Nachfrage nach den Aktien beschloß Konsortialführer Goldman Sachs am letzten Donnerstag die Bookbuilding-Spanne von ursprünglich 10-12 US-$ auf stolze 22 bis 24 US-$ anzuheben. Der Emissionspreis wurde dann schließlich nochmals auf 26 US-$ angehoben. Die 5,9 Mio. Aktien, die an den Markt gebracht werden, entsprechen somit maximal 140 Mio. US-$. Nichts desto trotz dürfte dem Erfolg von Agency nichts im Wege stehen. Der erste Börsentag – gestern – verlief für die Aktionäre bereits sehr verheißungsvoll. Die Aktie eröffnete bei 91 US-$, erreichte das Tageshoch bei 98 US-$ und schloß dann bei 76 US-$, was bezogen auf den Emissionspreis von 26 US-$ einem Plus von 192 % entspricht.

Auch Konkurrent Razorfish, der im März für 16 US-$ an den Markt ging wird derzeit mit 84 US-$ gehandelt. In den letzten Monaten hat ein regelrechter Run auf Internet-Consulting Firmen eingesetzt. Pixelpark, Icon Medialab, USWeb/CKS oder auch Sapient hatten allesamt eine unglaubliche Performance seit September. Nun war die Zeit reif für Agency.com. Das Warten auf hat sich also gelohnt, einzig der drastisch erhöhte Emissions­preis trübt das sonst sehr positive Bild von der Emission.            

Einer der nächsten Highflyer dürfte der B2B-Player FreeMarkets werden. Doch auch hier wurde die Bookbuilding-Spanne von 14 bis 16 US-$ auf 40 bis 42 US-$ angehoben.

Die GoingPublic-Kolumne erscheint börsentäglich in Zusammenarbeit mit dpa-AFX.

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