Gemeinsam mit Partneragenturen des Public Relations Global Network (PRGN) führte die cometis AG – eine Beratungsgesellschaft für strategische Finanz- und Unternehmenskommunikation –  eine Studie mit 165 Wirtschaftsjournalisten in 14 europäischen Ländern durch, darunter in Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien und weiteren Staaten.Wichtige Erkenntnisse der Befragung waren unter anderem, dass deutsche und italienische Wirtschaftsjournalisten vornehmlich das Privatleben von CEOs unter die Lupe nehmen würden, wenn sie sich für ein Interview mit diesen vorbereiten. Nur 16% der Journalisten nutzen dagegen soziale Netzwerke als Recherchequelle.

Des Weiteren ergab sich, dass Geschäftsberichte zu 64% als Top-Recherchequelle von Journalisten verwendet werden – dicht gefolgt von Pressemitteilungen (59%) und vergangenen Berichterstattungen (58%). Zwei Drittel der befragten Journalisten bevorzugen CEO-Interviews im Unternehmenssitz oder Produktionsstandort, während 55% Restaurants sowie Bars und 53% telefonische Interviews als Präferenz angaben.

Spannende Ergebnisse lieferte auch die Erwartungshaltung von Journalisten an CEOs: So schätzten 92% der befragten Teilnehmer die umfassenden Kenntnisse des Finanzvorstands über sein Unternehmen und des Marktes. Für 86% sei eine starke Persönlichkeit von hoher Bedeutung sowie die Track/Record Leistung mit 72%.

Einig waren sich die meisten Teilnehmer über arrogantes Verhalten der Finanzvorstände, denn 75% der Befragten empfanden dies als absolutes „No-Go“  – gefolgt vom Nichtbeantworten kritischer Fragen (73%) sowie inhaltlosen und unkonkreten Statements (62%).

Rund 41% der Journalisten seien grundsätzlich dazu bereit, Zitate und Texte abzustimmen, aber auch 21% würden dagegen den ganzen Artikel abstimmen.

Interessant sind auch die wesentlichen Unterschiede zwischen den europäischen Ländern in Bezug auf journalistische Unabhängigkeit: So bestehe im angelsächsischen und südeuropäischen Raum weniger Bereitschaft zur Text- und Zitateabstimmung als in Mittel-, Ost- und Nordeuropa.

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