GoingPublic Spezial-Österreich-2025

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2025 Special Kapitalmarkt Österreich – 12,50 EUR (D) Pflichtblatt an allen deutschen Wertpapierbörsen Das Kapitalmarktmagazin Kapitalmarkt Plattform GoingPublic Weitere Informationen zum Thema finden Sie unter: www.goingpublic.de Zur CIRA-Jahreskonferenz Wien, 15.10.2025 Listed Austria 2025 Listed Austria 2025 Die börsennotierte Österreich AG in Zahlen Die börsennotierte Österreich AG in Zahlen Emittentenumfrage Starke Leistungsdaten, starke Performance von ATX & Co. Hauptversammlung Privatanleger – die aussterbende Spezies? Brücke zum Kapitalmarkt Mit Private-Equity-Investor zur IPO-Readiness

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Delivering a world of good deals. Als führender Marktplatz für österreichische Aktien sorgen wir für beste Handels qualität und vertreiben die Dienstleistungen und Produkte der Wiener Börse weltweit. wienerboerse.at

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Grußwort Zukunftsmotor Kapitalmarkt Liebe Leserinnen und Leser, der Kapitalmarkt ist ein zentraler Pfeiler für Wachstum, Innovation und Wohlstand in Österreich. Gerade in herausfordernden Zeiten gilt es, Unternehmen wie Bürgern den Zugang zu erleichtern, Vertrauen zu stärken und Chancen sichtbar zu machen – von der Pensionsvorsorge bis zu nachhalti- gen Investments. Gerade in einem Umfeld, in dem Investitio- nen in Innovation, Digitalisierung und Kli- maschutz unerlässlich sind, braucht es den Kapitalmarkt als verlässlichen Partner der Realwirtschaft. Er ist das Rückgrat der Unternehmensfinanzierung, eröffnet Wachs tumschancen und sorgt dafür, dass gute Ideen zu erfolgreichen Geschäftsmodellen werden können. Ohne entsprechenden Zu- gang zu Kapital wären viele unternehmeri- sche Vorhaben, die unser Land zukunftsfä- hig machen, schlicht unmöglich. Österreich ist traditionell ein Land mit ho- her Sparquote, aber vergleichsweise gerin- ger Aktienquote. Ein stärkeres Engagement privater Anleger würde nicht nur Unter- nehmen zugutekommen, sondern auch die individuelle Vorsorge verbessern. Mit Initi- ativen wie dem Onlineportal „Finanznavi“ oder dem Bundesschatz, der auch als Green Bond erhältlich ist, setzen wir wich- tige Impulse. Diese Angebote machen den Kapitalmarkt greifbarer und zeigen, dass Sparen, Investieren und nachhaltige Geld- anlage keine Gegensätze sind. Ein besonderes Anliegen ist mir, schon Kin- der und Jugendliche mit grundlegenden Finanzkenntnissen auszustatten. Wer früh versteht, wie Wirtschaft und Kapitalmarkt funktionieren, wird später verantwortungs- voller und erfolgreicher mit Geld umgehen. Finanzbildung ist damit nicht nur ein Bei- trag zur individuellen Vorsorge, sondern auch zur langfristigen Stärkung des Wirt- schaftsstandorts Österreich. Darüber hinaus gilt es, auch Erwachsene, die bisher nur begrenzt Berührung mit Finanzthemen hatten, verstärkt abzuholen. Informationsangebote, Beratung und klare, leicht verständliche Produkte können hel- fen, Hemmschwellen abzubauen und mehr Menschen für eine aktive Teilnahme am Kapitalmarkt zu gewinnen. Die Zukunft des Kapitalmarkts entscheidet sich nicht zuletzt an seiner Innovations- kraft. Projekte wie die europäische Kapital- marktunion sind zentrale Hebel, um die Finanzierung von Wachstums und Zu- kunftsprojekten zu sichern. Gerade kleine und mittlere Unternehmen, die in Öster- reich das Rückgrat der Wirtschaft bilden, benötigen einen funktionierenden Kapital- markt, um ihre Ideen national wie internati- onal erfolgreich zu machen. MMag. Barbara Eibinger-Miedl Staatssekretärin im Bundesministerium für Finanzen Gleichzeitig ist eine leistungsfähige digitale Infrastruktur die Voraussetzung dafür, dass Kapitalströme effizient, transparent und si- cher fließen können. Digitalisierung erleich- tert den Zugang zum Markt, senkt Kosten und eröffnet neue Beteiligungsmöglichkei- ten. Ein moderner Finanzplatz muss daher technologische Entwicklungen aktiv nut- zen, um international konkurrenzfähig zu bleiben. Der Kapitalmarkt kann hier ein entschei- dender Hebel sein, um die Transformation unserer Wirtschaft hin zu mehr Nachhal- tigkeit zu beschleunigen. Anleger wollen zunehmend wissen, welche Wirkung ihr Geld entfaltet. Unternehmen, die transpa- rent aufzeigen, wie sie ökologische und so- ziale Verantwortung übernehmen, haben bessere Chancen, langfristig Kapital zu mo- bilisieren. Nicht zu übersehen ist auch die Dynamik neuer Anlagemöglichkeiten, die gerade von jungen Menschen genutzt werden. Kryptowährungen und digitale Assets sind in aller Munde. Sie zeigen, wie stark der Wunsch nach einfachen und unmittelbaren Zugängen zum Kapitalmarkt ist. Dennoch gilt: Nur durch einen klaren regulatori- schen Rahmen und die Orientierung an se- riösen Anbietern lassen sich Risiken ein- dämmen und Vertrauen sichern. Politik und Aufsicht haben hier eine zentrale Ver- antwortung, um Innovation und Sicherheit gleichermaßen zu gewährleisten. Kaum ein Thema bewegt die Finanzmärkte so sehr wie die Frage nach nachhaltigen Investitionen. Mit der Emission von Green Bonds und der Förderung von ESGkonfor- men Finanzprodukten setzt auch Österreich ein starkes Signal: Ökologische Verantwor- tung und ökonomische Stärke schließen einander nicht aus, sondern ergänzen sich. Der Kapitalmarkt ist ein zentrales Instru- ment, um Österreichs Wirtschaft resilien- ter, innovativer und nachhaltiger zu machen. Ein offener Dialog zwischen allen Akteuren ist unverzichtbar, um Vertrauen zu stärken und gemeinsame Lösungen zu entwickeln. Das Special „Kapitalmarkt Österreich“ von GoingPublic Media leistet hier seit 15 Jahren einen Beitrag, die CIRA- Jahreskonferenz ist ein wichtiger Ort der Begegnung. Sie bringt Experten zusam- men, schafft Austausch und stärkt das Vertrauen in die Leistungsfähigkeit des Kapitalmarkts. Ich bin überzeugt: Wenn wir die Kräfte bündeln, kann der Kapital- markt zum Zukunftsmotor werden, der Österreich auf seinem Weg in eine dynami- sche, innovative und nachhaltige Zukunft begleitet. MMag. Barbara Eibinger-Miedl Staatssekretärin im Bundesministerium für Finanzen Special „Kapitalmarkt Österreich 2025“ 3

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Inhalt Das ist die börsennotierte Österreich AG: 72 Unternehmen erwirtschafteten 2024 mit 594.000 Mitarbeitern einen Umsatz von 147 Mrd. EUR. Der Bör senwert lag am 30.9. 25 bei 173 Mrd. EUR. Die Studie auf den Seiten 6–9 Der ATX boomt perfekter Zeit punkt, um einen genauen Blick auf Struktur, Eigenheiten und langfris tige Entwicklung des Nationalindex zu werfen. Von Christoph Boschan. Seiten 10–12 m o c . e b o d a . k c o t s – o y e w © : o t o F l d e h c S i g w d u L / e s r ö B r e n e W © i : o t o F Österreichische Emittenten blicken mit Optimismus auf 2026, ohne die Unwägbarkeiten außer Acht zu lassen. Vor allem die Tech und Infrastrukturwerte dürften weiterhin gefragt bleiben. Die große Umfrage auf den Seiten 24–27 3 Grußwort Zukunftsmotor Kapitalmarkt MMag. Barbara Eibinger-Miedl, Staatssekretärin im Bundes- ministerium für Finanzen Titelstory 6 Listed Austria 2025 Die börsennotierte Österreich AG in Zahlen Hintergrund 10 Österreichs Leitindex unter der Lupe Die Besonderheiten des ATX Christoph Boschan, Börsengruppe Wien und Prag 14 „Die Wiener Börse ist verlässlicher Partner für internationale Listings“ Interview mit Matthias Szabo, Wiener Börse 16 Transformation früh gestartet OeKB CSD: Digitalisierungsvor reiterin und verlässliche Kapitalmarktpartnerin Peter Felsinger, Georg Zinner, OeKB 20 Auf Rekordjagd Börse Wien bislang mit starker Performance 2025 – Ausblick positiv 24 Kapitalmarkt Österreich – die große Emittentenumfrage Kursgewinne mit starken Leistungsdaten unterfüttert 28 Retailanlegerbasis wächst Revitalisierung des Equity Capital Market Markus Mayer, Baader Bank 30 AFCA: And the Prize goes to… Österreichische Unternehmen überzeugen in der digitalen Kommunikation Prof. Dr. Henning Zülch, Leon Kirschbaum, Marco Seitz, HHL Leipzig Graduate School of Management 34 Bevölkerung hängt Politik ab Aktienbarometer dokumentiert hohes Interesse am Kapitalmarkt Karl Fuchs, Aktien forum Being Public 36 Neue Herausforderungen für österreichische Emittenten Zwischen ESGRealität und ProxyAdvisorEinfluss Helmut Pöllinger, Christof Schwab, Computershare 38 Onlinereport wird zum Muss Digitale Berichterstattung – gemeinsam geht mehr Olivier Neidhart, Neidhart + Schön Group 42 Telefonkonferenz? Höchste Zeit für den digitalen Wandel Lukas Reiter, EQS 44 Privatanleger und die HV Eine aussterbende und deshalb unwichtige Spezies? Bernhard Orlik, HCE Consult 46 Wie Unternehmen bereits heute die Anleger von morgen erreichen Neue Formate und moderne Einstellung notwendig Philipp Genduth, „Finanzen verstehen“ 50 Von Wien nach Frankfurt Österreichische Storys im Rampenlicht deutscher Finanzmedien Dr. Eva Reuter, Dr. Reuter Investor Relations 4 Special „Kapitalmarkt Österreich 2025“

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2025 Special Kapitalmarkt Österreich – 12,50 EUR (D) Pflichtblatt an allen deutschen Wertpapierbörsen Kapitalmarkt Plattform GoingPublic Das Kapitalmarktmagazin in Weitere Informationen zum Thema finden Sie unter: www.goingpublic.de Zur CIRA-Jahreskonferenz Wien, 15.10.2025 Listed Austria Listed Austria Die börsennotierte Österreich AG in Zahlen Die börsennotierte Österreich AG in Zahlen T e i I I l Das EMagazin! https://bit.ly/gpaut25 54 Digitale Generalver sammlungen in Österreich Neue Lösungen stärken Investorenrechte Götz Dickert, CAPTRACE 58 Aktienbasierte Mitarbeiterbeteiligung Neue Dynamik in Österreich dank geänderter Regulatorik Jörg Ziegler, J.P. Morgan Workplace Solutions Private Equity / M&A 60 M&AMarkt Österreich Industrie und Kapitalmarkt als Wachstumsmotoren Roman Göd, MP Corporate Finance 62 Brücke zum Kapitalmarkt Mit PrivateEquityInvestor IPOReadiness erlangen Jan-Daniel Neumann, BU Bregal Unterneh mer kapital ServicegJ 56 Kapitalmarkt Netzwerk 62 Partner im Portrait Aktienforum ...............................64 Baader Bank ...............................65 CAPTRACE ..................................65 Cercle Investor Relations Austria (CIRA) ............................66 Computershare ..........................66 EQS Group ..................................67 HCE Consult ...............................68 mms solutions ............................68 Oesterreichische Kontrollbank Gruppe (OeKB)..........................69 Wiener Börse ..............................69 70 Impressum Inhalt Ein florierender Kapitalmarkt hilft nicht nur dem Bürger, sondern dem Wirtschaftsstandort Österreich allgemein, wie Karl Fuchs vom Aktien forum auf den Seiten 34–35 erläutert. Digitale Berichterstattung ist mehr als Formatwechsel, sondern strate gischer Schritt in Richtung Zukunft. Der Beitrag von Olivier Neidhart auf den Seiten 38–40. ANZEIGE BankM AG · Baseler Straße 10 · 60329 Frankfurt Kontakt: Dirk Blumhoﬀ Tel. 069 7191838-0 · info@bankm.de · bankm.de Das Hausbankprinzip für den Kapitalmarkt.

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Titelstory Listed Austria 2025 Die börsennotierte Österreich AG in Zahlen Wie hoch ist der Wert aller börsennotierten österreichischen Unternehmen? Und wie groß ist ihre volkswirtschaftliche Bedeutung, gemessen an kumulierten Bilanzzahlen? Mit diesen Fragen setzte sich GoingPublic im Oktober 2025 im Rahmen der jährlichen Studie zum dritten Mal auseinander. Von Markus Rieger m o c . e b o d a . k c o t s – o y e w © : o t o F D ie von GoingPublic und AfU Research zunächst ermittelte Grundgesamt- heit umfasste zum 30.9.2025 wie zum gleichen Vorjahreszeitpunkt 72 Unterneh- men (siehe Abb. 1). Drei Neuzugängen (Steyr Motors, UKO Mikroshops, REPLOID Group) standen allerdings drei Delistings gegenüber. Die im direct market notierte :be AG ent- schloss sich zu einem Delisting, bei S Immo gab es nach Übernahme einen Squeeze-out und der CLEEN Energy AG gelang nach Insol- venz kein Sanierungsverfahren, was unwei- gerlich zum Delisting der Aktie führte. 55 Emittenten (Vorjahr 57) oder rund 76 % sind in den gesetzlich regulierten Markt- segmenten notiert (s. Abb. 2), davon • 39 (Vorjahr 41) im prime market, wovon 20 den „Austrian Traded Index“ (ATX) bilden. • 16 wie im Vorjahr im standard market Weitere 13 (Vorjahr 11) finden sich in „Vi- enna MTF“, dem börsenregulierten Markt – vergleichbar dem deutschen Freiverkehr – wieder, davon fünf im „direct market“ (Vor- jahr ebenfalls 5) und acht im „direct mar- ket plus“ (Vorjahr 6). Darüber hinaus bil- den wir im Rahmen unserer Untersuchung wie im Vorjahr vier österreichische Unter- nehmen ab, die ihr Primärlisting im Aus- land haben. Neben AMSOSRAM, Kontron und Fabasoft zählt hierzu noch der verblie- bene Biotechnologie-Wert Hookipa Phar- ma, der an der USTechnologiebörse Nas- daq gehandelt wird. Von Neuzugängen…. Der direct market plus der Wiener Börse erhielt im Dezember 2024 mit der UKO Microshops AG den ersten Neuzugang in- nerhalb unseres Studienzeitraums. Die Akti- en des Unternehmens mit Firmensitz in Puch bei Hallein sind wie in diesem Markt- segment üblich täglich in einer Auktion mit Preisbildung um 13.30 Uhr handelbar. UKO Microshops betreibt nach eigenen Angaben den Handel und Service von tausenden Wa- renautomaten in Österreich und Deutsch- land. Als Vorreiter für automatisierte Ver- Abb. 1: StudienGrundgesamtheit (Zahl Emittenten) Segment prime market, ATX (Index) prime market Weitere standard market Zw.-Summe "gesetzlich reguliert" direct market plus direct market Zw.-Summe "börsenreguliert" Österreichische Auslandslistings Gesamt 30.09.25 in % 20 27,78% 19 26,39% 16 22,22% 55 76,39% 8 11,11% 5 6,94% 13 18,06% 4 5,56% 72 100,00% Quelle: AfU Research, GoingPublic Research in % 30.09.24 27,78% 20 29,17% 21 22,22% 16 79,17% 57 8,33% 6 6,94% 5 15,28% 11 5,56% 4 72 100,00% 30.09.23 in % 20 27,40% 22 30,14% 16 21,92% 58 79,45% 6 8,22% 4 5,48% 10 13,70% 5 6,85% 73 100,00% 6 Special „Kapitalmarkt Österreich 2025“ Moritz Unterkofler, CEO der UKO Group, beim Börsengang; Foto: © Wiener Börse/Alexander Felten triebs und Servicelösungen treibt das Un- ternehmen die kontinuierliche Weiterent- wicklung seiner Produkte und Geschäftsfel- der durch den gezielten Einsatz fortschritt- licher Technologien voran. „Mit dem Schritt an die Wiener Börse setzen wir mit der UKO Microshops AG nicht nur ein klares Zeichen für Innovation, Sichtbarkeit und Wachstum, sondern verfolgen das Ziel, unsere Ge- schäftsfelder im DACH-Raum auszubauen und das volle Potenzial des österreichi- schen Marktes auszuschöpfen“, sagte Mo- ritz Unterkofler, CEO der UKO Group, an- lässlich der Erstnotiz. Der Micro Cap kommt aktuell bei Kursen um 5,50 EUR auf einen Börsenwert von 13,5 Mio. EUR.

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Abb. 2: Marktstruktur der Wiener Börse Börsenrechtliche Einordnung Marktsegmente für Aktien 1 Amtlicher Handel EU-regulierter Markt 2 Vienna MTF Börsenregulierter Markt prime market standard market direct market plus direct market global market Die Einbeziehung von Aktien in den direct market plus, direct market und global market ist durch die AGB der Wiener Börse geregelt. Quelle: Wiener Börse Abb. 3: Struktur österreichischer Emittenten nach Börsenwert Kategorie Unternehmen Börsenwert (Market Cap) Large Cap > 1 Mrd. EUR Mid Cap 500 Mio. EUR bis 1 Mrd. EUR Small Cap 100 Mio. EUR bis 500 Mio. EUR Micro Cap 10 Mio. EUR bis 100 Mio. EUR Nano Cap < 10 Mio. EUR Gesamt Quelle: AfU Research, GoingPublic Research 30.09.25 26 7 17 19 3 72 in % 36,11% 9,72% 23,61% 26,39% 4,17% 100,00% 30.09.24 26 8 16 17 5 72 29.09.23 28 6 16 19 4 73 Titelstory halb eines Jahres. „Der anhaltende Zu- wachs im direct market plus untermauert den Bedarf an einem unkomplizierten und praxistauglichen Kapitalmarktzugang für Unternehmen“, erklärt dazu Christoph Bo- schan, CEO der Wiener Börse AG. …. und Namenswechseln Auf den ersten Blick mag man 2025 weitere neue Aktien auf dem österreichischen Kurs- zettel entdeckt haben. Aber Vorsicht: Bei drei relativ bekannten Werten fand nur eine Umbenennung statt. So heißt die Bank für Tirol und Vorarlberg AG nun BTV Vier Län- der Bank AG (Market Cap 30.9.: 1,8 Mrd. EUR). Damit soll der Entwicklung von einer regionalen Bank zu einem in vier Ländern aktiven Finanzinstitut Rechnung getragen werden. Auch die Immofinanz AG hat kein Delisting erfahren, sondern wurde Ende 2024 in CPI Europe AG (Market Cap 2,6 Mrd. EUR) umbenannt. Zuvor gab es allerdings das Delisting der S Immo AG (siehe bereits oben), an der Immofinanz die Mehrheit hielt. Die Umbenennung ist nun Teil der strategischen Neuausrichtung unter der neuen Muttergesellschaft. Last not least hat die SchoellerBleckmann Oil- field Equipment AG ihren Namen in SBO AG (Market Cap 430 Mio. EUR) geändert. Ziel ist es, sich zu einem breit aufgestellten Hochpräzisions techno logie- Kon zern zu ent- wickeln (Market Cap 30.9. 430 Mio. EUR). Einordnung nach Marktkapitalisierung Blickt man auf die Börsenwerte, so zeigt sich bei „Listed Austria“ auch 2025 eine große Konzentration auf die Large Caps (siehe Abb. 3). Wieder 26 (bzw. 36,1 % der Emitten- ten) weisen eine Marktkapitalisierung grö- ßer 1 Mrd. EUR auf, weitere 7 (Vj. 8) liegen Vernehmen nach eine Kapitalerhöhung so- wie ein Segmentwechsel mit fortlaufendem Aktienhandel geplant. Frisches Kapital soll zusätzliche Produktionskapazitäten er- möglichen, um Hunde oder Vogelfutter dann selbst herzustellen. Für die kurzfristi- ge Expansionsfinanzierung, so berichtete „Der Börsianer“, soll bald auch ein „Senior Green Bond“ im Volumen von 10 bis 15 Mio. EUR begeben werden. Nach UKO Microshops und dem Zweit- listing der Steyr Motors AG im Frühjahr (siehe Kasten auf S. 9) war Reploid das dritte Listing im direct market plus inner- Exotisch, aber nicht minder spannend wirkt das Geschäftsmodell der Reploid AG, die am 3. Juli 2025 ebenfalls im Direct Market Plus der Wiener Börse ihr Debüt gab. Das Biotechnologieunternehmen um den CEO Philip Pauer baut modulare, in- dustriell skalierbare Anlagen, in denen Lar- ven der Schwarzen Soldatenfliege organi- sche Abfälle, also Lebensmittelreste oder Brauereirückstände, in hochwertige Pro- dukte, etwa Tierfutter, umgewandelt wer- den können. Die Aktie wirkt ein wenig sperrig, was auch durch das geringe Grundkapital von 100.000 EUR kommt. Der Kurs wird in der mittäglichen Auktion schon seit längerem bei rund 2.100 EUR (je Aktie!) angegeben, was zu einer rechnerischen Market Cap von über 200 Mio. EUR führt. Das Unter- nehmen erwirtschaftete 2024 mit einem Umsatz in Höhe von 5,1 Mio. EUR und ei- nem Ergebnis vor Steuern in Höhe von 2,7 Mio. EUR noch keine dem Börsenwert ad- äquaten Zahlen. Nach Abzug von „Ver- schmelzungsverlusten“ blieb 2024 ein Jah- resüberschuss in Höhe von 0,4 Mio. EUR. Zu aktuellen Kursen drängt sich bei einem bereinigten EBIT-Multiple von 100 kein In- vestment auf. Trotzdem könnte es noch spannend werden: Für 2027/2028 sind dem Reploid-CEO Philip Pauer (r.) und CBO Jonas Finck läuten die Börsenglocke; Foto: © Wiener Börse AG / Alexander Felten Special „Kapitalmarkt Österreich 2025“ 7

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Titelstory zwischen 500 Mio. EUR und 1 Mrd. EUR (Ka- tegorie „Mid Cap“, 9,8 %). 17 Unternehmen (Vj. 16) liegen zwischen 100 und 500 Mio. EUR (Kategorie „Small Cap“). In die Katego- rie Micro Caps (10100 Mio. EUR Börsen- wert) zählen wir 19 Unternehmen und damit 26,4 % aller Emittenten. Nano Caps (unter 10 Mio. EUR Börsenwert) gibt es mit Hookipa Pharma, AB Effectenbeteiligungen sowie Hutter & Schrantz lediglich drei (Vj. 5, 4,2 %). Um satte 20,5 % hat die Marktkapitalisie- rung der „börsennotierten Österreich AG“ innerhalb eines Jahres zugelegt und lag zum 30.9.2025 bei 173 Mrd, EUR, was gleichzeitig einen AllzeitHöchststand dar- stellt. Betrachtet man die absoluten Bör- senwerte einzeln, so geben ganz klar die in den gesetzlich regulierten Segmenten ge- listeten Emittenten den Ton an. Von der Gesamt-Marktkapitalisierung entfallen 169 Mrd. EUR oder 97,7 % auf sie. Gesamtmarktkapitalisierung und wertvollste Einzeltitel Blickt man auf die Einzelwerte, so stechen in Sachen Börsenwert wie in den Vorjahren Abb. 4: Österreichische Large Caps (Market Cap > 1 Mrd. EUR) Unternehmen Erste Group Bank AG VERBUND AG OMV AG Raiffeisen Bank International AG STRABAG SE BAWAG Group AG Andritz AG Telekom Austria AG VIENNA INSURANCE GROUP AG Oberbank AG voestalpine AG Flughafen Wien AG EVN AG UNIQA Insurance Group AG Wienerberger AG CPI Europe AG (Immofinanz) DO & CO Aktiengesellschaft CA Immobilien Anlagen AG Österreichische Post AG BTV Vier Länder Bank AG Kontron AG Mayr-Melnhof Karton AG PALFINGER AG ams-OSRAM AG RHI Magnesita N.V. Porr AG Summe (26 Unternehmen) Market Cap 34.545 21.920 14.897 9.552 9.139 8.562 6.261 5.994 5.958 5.296 5.278 4.418 4.200 3.887 2.976 2.586 2.422 2.341 1.996 1.767 1.737 1.530 1.210 1.188 1.178 1.114 161.953 Quelle: AfU Research, GoingPublic, Stand 30.9.2025, Angaben in Mio. EUR Erste Group Bank AG (ISIN: AT0000652011) Quelle: stock3.com vor allem drei Werte heraus, allerdings hat sich ihr „Ranking“ geändert: Das wertvolls- te börsennotierte Unternehmen Öster- reichs ist nun die Erste Group Bank AG mit 34,5 Mrd. EUR Marktkapitalisierung. Es fol- gen VERBUND (21,9 Mrd. EUR) und OMV (14,9 Mrd. EUR). Alle drei zusammen verei- nigen rund 71 Mrd. EUR Marktkapitalisie- rung auf sich und stehen für rund 41% der gesamten „Österreich AG“. Die Raiffeisen Bank International (RBI) als Nummer 4 nach Market Cap liegt im Vergleich dazu noch bei rund 9,5 Mrd. EUR. Stabile Beschäftigung, Umsatz- und Gewinnrückgang Die 72 börsennotierten österreichischen Unternehmen erwirtschafteten im Jahr 2024 mit 594.000 Mitarbeitern (+1,7 %) ei- nen kumulierten Umsatz in Höhe von 147 Mrd. EUR (Vj. 156 Mrd. EUR). Das ent- spricht einem Umsatzrückgang von rund 9 Mrd. EUR oder 5,8 % gegenüber dem Jahr 2023. Davon entfallen allein 7,7 Mrd. EUR Umsatzeinbußen auf die beiden Energie- versorger OMV und Verbund. Die Kennzahl „kumulierter Umsatz“ bildet insgesamt nicht perfekt die Leistungsfähigkeit von „Listed Austria“ ab, da 11 der 72 Aktien Banken oder Versicherungen sind – davon allein fünf im ATX 20. Der kumulierte Jah- resüberschuss belief sich 2024 auf rund 11,8 Mrd. EUR (Vj. 13,6 Mrd. EUR), was ei- nem Rückgang um 1,8 Mrd. EUR oder 13% gegenüber dem Vorjahr entspricht. Hier er- klärt sich das Minus vor allem durch die Gewinneinbrüche bei der Raiffeisenbank International und der angeschlagenen Pie- rer Mobility (kumuliert -2,3 Mrd. EUR), wo- durch der Rückgang rechnerisch bereits überkompensiert wird. Im Umkehrschluss zeigten die österreichischen Unternehmen in der Breite einen Gewinnanstieg vom Ge- schäftsjahr 2023 auf 2024. Der kumulierte Umsatz von „Listed Austria“ entspricht rund 30 % (Vorjahr 33 %) des österreichi- schen Bruttoinlandsprodukts (BIP) 2024 in Höhe von 484 Mrd. EUR, auch wenn man das aufgrund der teils hohen im Ausland erwirtschafteten Umsatzanteile nicht 1:1 der anteiligen Wirtschaftsleistung des Lan- des zurechnen kann. Die nun 594.000 Mit- arbeiter bei börsennotierten österreichi- schen Unternehmen (die nicht alle im In- land arbeiten), würden auf Basis des Jah- res 2024 rund 13 % aller Erwerbstätigen (4,49 Mio.) ausmachen. Es wurden hier nach einem Zuwachs von rund 9.000 Be- schäftigten im Jahr 2023 im Betrachtungs- zeitraum (2024) noch einmal weitere 10.000 neue Jobs geschaffen. Bilanzverlängerung und Plus beim Eigenkapital Die Bilanzsumme der börsennotierten Österreich AG, Sinnbild des gesamten Abb. 5: Beliebteste Rechtsformen Rechtsform AG SE N.V. Inc. Summe Anzahl 68 2 1 1 72 in % 94,44% 2,78% 1,39% 1,39% 100,00% N = 72; Quelle: AfU Research, GoingPublic Research 8 Special „Kapitalmarkt Österreich 2025“

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Steyr Motors-Aktie macht Anleger glücklich Seit 30. Oktober ist die österreichische Steyr Motors AG (ISIN AT0000A3FW25) im Segment Scale der Frankfurter Wert- papierbörse gelistet, im März 2025 er- folgte dann das Zweitlisting im direct market plus der Wiener Börse. Das Un- ternehmen entwickelt und produziert Hochleistungs-Motoren für militärische Spezialfahrzeuge, Boote und Hilfsaggre- gate für Panzer und Lokomotiven, und ist weltweit aktiv. Aktuell profitiere man stark von der „SuperKonjunktur der Verteidigung“, so CEO Julian Cassutti ge- genüber GoingPublic. Noch im Dezem- ber 2024 war die Aktie für unter 14 EUR zu haben (Börsenwert damals rund 70 Mio. EUR), inzwischen notiert sie bei über 50 EUR und kommt – Militärkon- junktur und Defence-Hype sei Dank – auf eine Market Cap von über 270 Mio. EUR. Steyr Motors erzielte 2024 einen Um- satz von 41,7 Millionen Euro, was einem Zuwachs von 9,2 % entspricht, und stei- gerte das bereinigte EBIT signifikant auf 10,1 Mio. EUR (EBIT-Marge von 24,3 %), nach 3,6 Mio. EUR im Vorjahr. Das Unternehmen erreichte damit seine Steyr Motors AG (ISIN: AT0000A3FW25) Prognosen und baut auf einem Auftrags- bestand von fast 200 Mio. EUR bis Ende 2027 auf. Für das Jahr 2025 stehen ein Umsatz- wachstum von über 40 % und eine berei- nigte EBIT-Marge von 20 bis 25 % im Raum, dann ohne jede Bereinigung. In Zahlen: Aktionäre dürfen von einem 2025er Umsatz in Höhe von 57 bis 63 Mio. EUR und einem EBIT von 11 bis 16 Mio. EUR ausgehen. Mit dem Listing soll für Steyr die Basis für nachhaltig profitab- les Wachstum und eine weitere Steige- rung des Unterneh- menswerts geschaf- fen werden. Großak- tionär Mutares hat im Zuge der gestie- genen Kurse seine Beteiligung deutlich zugunsten Investoren und des Streubesitzes reduziert, als Cornerstone-Investor mit einem Anteil von 9,9 % ist die bekannte österreichi- sche Industrieholding B&C mit dabei. Julian Cassutti Foto: © Steyr Motors AG institutioneller Titelstory Abb. 6: Aktiengattungen Gattung Inhaberaktien Namensaktien Summe Anzahl 68 4 72 in % 94,44% 5,56% 100,00% N = 72; Quelle: AfU Research, GoingPublic Research Fazit Das ist die börsennotierte Österreich AG: 72 Unternehmen erwirtschafteten im Jahr 2024 mit 594.000 Mitarbeitern einen kumu- lierten Umsatz von 147 Mrd. EUR sowie ei- nen Jahresüberschuss in Höhe von 11,8 Mrd. EUR. Ihr kumulierter Börsenwert lag Ende des dritten Quartals 2025 bei rund 173 Mrd. EUR. Die Bilanzsumme der 72 bör- sennotierten österreichischen Gesellschaf- ten (979 Mrd. EUR) nähert sich weiter der Marke von einer Billion EUR, das Eigenka- pital zeigt sich mit 163 Mrd. EUR stabil. Trotz der großen Potenziale des Kapital- markts für Unternehmensfinanzierung und Altersvorsorge liegt die Marktkapitalisie- rung der österreichischen Aktienemitten- ten nur bei rund 36 % des Bruttoinlands- produkts, was angesichts der Wirtschafts- kraft zu niedrig erscheint. Bemerkenswert ist, dass die österreichischen „Börsenun- ternehmen“ in den Jahren 2023 und 2024 entgegen dem allgemeinen wirtschaftli- chen Trend fast 20.000 neue Arbeitsplätze geschaffen haben. ■ Listed Austria Listed Austria Quelle: stock3.com Vermögens, stieg um 3,9 % oder 37 Mrd. EUR auf 979 Mrd. EUR. Der „Bilanzverlän- gerung“ steht beim Eigenkapital mit 163 Mrd. EUR ein fast unveränderter Wert ge- genüber. Die so pauschal errechnete, von 17,2 % auf 16,6% verringerte Eigenkapi- talquote spiegelt allerdings nicht das wahre Bild wieder. Verantwortlich hier- für wieder die starke Bank- und Versiche- rungswirtschaft mit traditionell niedri- gem Eigenkapital in Relation zur Bilanz- summe. Teil 1 und 2: https://bit.ly/emagsgp Special „Kapitalmarkt Österreich 2025“ 9

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Hintergrund Österreichs Leitindex unter der Lupe Die Besonderheiten des ATX Der ATX steht aufgrund seiner Jahresperformance derzeit verstärkt im medialen Rampenlicht: Der österreichische Leitindex inklusive Dividenden (Total Return) markierte im bisherigen Jahresverlauf mehrere neue Höchststände, auch der Kursindex nähert sich seinem historischen Höchststand aus dem Jahr 2007. Ein idealer Zeitpunkt, um einen genaueren Blick auf die Struktur, Eigenheiten und langfristige Entwicklung des Nationalindex zu werfen. Von Christoph Boschan Der Austrian Traded Index (ATX) ist seit seiner Einführung 1991 das wichtigste Barometer des österrei- chischen Aktienmarkts. Er umfasst die 20 liquidesten und größten börsennotierten Unternehmen des prime market der Wie- ner Börse. Die Methodik des ATX orien- tiert sich an internationalen Standards. Gewichtet werden die Titel nach der Marktkapitalisierung des Streubesitzes (Free Float), wobei eine Obergrenze pro Einzeltitel von 20 % eine zu starke Domi- nanz einzelner Unternehmen verhindert. Zweimal jährlich wird die Zusammenset- zung überprüft und bei Bedarf ange- passt. Grundlage der Indexberechnung ist eine rein quantitative Methodik nach internationalen Standards, die in einem verbindlichen Regelwerk festgehalten ist. Über Veränderungen entscheidet ein un- abhängiges Indexkomitee. Zyklischer Charakter mit globaler Ausrichtung Der ATX weist in seiner aktuellen Zusam- mensetzung einen zyklischen Charakter auf. Industriewerte, Banken, Versiche- rungen und Energieversorger sind im In- dex stark vertreten. Dadurch gilt im Re- gelfall: Läuft die Weltwirtschaft rund, profitiert der ATX (überproportional). In Abschwungphasen kann es vorkommen, dass er deutlicher zurückfällt als „breitere“ Indizes. In diesem Zusammenhang gab es in der jüngeren Vergangenheit Verwunde- rung: Während Österreich mit einer wirt- schaftlichen Rezession zu kämpfen hatte, entwickelte sich der ATX geradezu diame- tral positiv dazu. Grundlage der Index berechnung ist eine rein quantitative Methodik nach internationalen Standards, die in einem verbindlichen Regelwerk festgehalten ist. Über Veränderungen entschei det ein unab hängiges Indexkomitee. Auf den ersten Blick mag das widersprüch- lich erscheinen. Der Grund liegt darin, dass die führenden ATXUnternehmen keine rein nationalen Player sind, sondern internatio- nal agierende Konzerne, deren Geschäft maßgeblich vom zentraleuropäischen, gesamteuropäischen und globalen Konjunk- turzyklus beeinflusst wird. Sie „hängen“ stärker an der Weltwirtschaft als am öster- reichischen Bruttoinlandsprodukt. Zu- dem bildet der Leitindex die kleinteilig strukturierte österreichische Wirtschaft wenig ab. Die Marktkapitalisierung aller heimischen Aktientitel bewegt sich im Bereich von 25 % des BIP, was auch das Aufholpotenzial des österreichischen Kapitalmarkts verdeutlicht. In Deutsch- land liegt dieses Verhältnis bei etwa 45 %, 10 Special „Kapitalmarkt Österreich 2025“ in den USA entspricht die Gesamtmarkt- kapitalisierung aller börsennotierten Unter- nehmen dem doppelten BIP. Dividendenstärke und Langfristperspektive Der aktuelle Erfolgslauf des Nationalindex ist jedenfalls keine kurzfristige Erscheinung. Betrachtet man die letzten fünf Jahre, liegen sowohl die Kurs- als auch die Performance- variante des ATX vor anderen namhaften Indizes wie dem DAX oder dem S&P 500. Ein Blick auf den Chart offenbart auch ein ande- res wichtiges Merkmal des österreichischen Aktienmarkts: die Kluft zwischen Kursindex und jener Variante, die auch die Dividende einbezieht. Österreichs börsennotierte Unternehmen schütten durchschnittliche Dividendenrenditen zwischen 4 % und 6 % aus und gehören damit zum internationalen ZUM AUTOR Christoph Boschan ist seit 2016 Vorstands- vorsitzender der Börsengruppe Wien und Prag. Er startete seine Berufslaufbahn 1999 als Wertpapierhändler bei Tradegate. Vor seinem Wechsel an die Wiener Börse war er unter anderem Joint-CEO bei der Börse Stuttgart sowie Vorstand der EUWAX.

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Kapitalmarkt Plattform GoingPublic www.goingpublic.de Börse – Finanzierung – Wachstum m o c . e b o d a . k c o t s – t a r p o b a p © l : n o i t a r t s u l l I DANKE* *) „Kapitalmarkt Österreich 2025“ entstand mit freundlicher Unterstützung von aktienforum

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Hintergrund Abb. 1: Indexvergleich 250 200 150 100 50 0 08/2020 08/2021 08/2022 08/2023 08/2024 08/2025 ATX ATX TR DAX FTSE WIG 20 ATX TR = ATX Total Return, WIG 20 = WIG 20 (Polen) Quelle: Börsengruppe Wien und Prag Spitzenfeld. Für Anleger ist daher die Per- formancevariante des ATX, der ATX Total Return, die entscheidende Messgröße. An dieser Stelle sei auch auf einen mar- kanten Unterschied zwischen europäischen und US-amerikanischen Aktienmärkten hin- gewiesen: US-Unternehmen setzen stärker auf Aktienrückkäufe, die den Kurs tendenzi- ell stützen, während europäische Unterneh- men vergleichsweise höhere Dividenden ausschütten. Bei vielen europäischen Leit- indizes, wo diese Dividenden für die Berech- nung reinvestiert werden – wie etwa dem ATX in seiner TotalReturnVariante –, wirkt sich dieser Unterschied entscheidend auf die langfristige Indexentwicklung aus. Vergleiche mit Maß und Ziel Apropos Vergleich: Wer Börsenindizes vergleicht, sollte vor allem die falsche Gegen- überstellung von Kurs- und Performancein- dizes vermeiden. Das unfaire „Duell“ des ATX als Kursvariante gegen den DAX Per- formanceindex ist hier ein klassischer Fall. Marktkapitalisierung und Zusammen- setzung sind ebenfalls wichtige Parameter. Entscheidend bleibt, dass sich die österrei- chischen Leitbetriebe im präzisen Peer- Vergleich (gleiche Industrie, gleiche Free FloatMarktkapitalisierung) im Hinblick auf ihre Investierbarkeit nicht verstecken müssen. Im Gegenteil: Durch ihre Mitglied- schaft im österreichischen Nationalindex erreichen sie trotz ihrer international mo- deraten Größe mehr globale Sichtbarkeit, als dies bei einer Mitgliedschaft in auslän- dischen Indizes der Fall wäre. Ebenso entscheidend ist der gewählte Betrachtungszeitraum: Denn kurzfristige Ausschläge – in beide Richtungen – sagen oft wenig über die strukturelle Qualität eines Markts aus. Der ATX Total Return etwa, der die Dividenden miteinbezieht, weist seit Berechnungsstart im Jahr 1991 eine annua- lisierte Durchschnittsperformance von rund 7 % auf. Damit bewegt er sich im Be- reich anderer etablierter internationaler Indizes und unterstreicht: Wer auf den ös- terreichischen Kapitalmarkt setzt, trifft langfristig eine sehr wettbewerbsfähige Anlageentscheidung. Regionale Wachstumschancen Neben dem Dividendenaspekt sind zwei weitere Merkmale charakteristisch für den ATX: die moderate Bewertung sowie die starke Positionierung der Unterneh- men in der Wachstumsregion Zentral- und Osteuropa. Mit einem durchschnittlichen Kurs-Gewinn-Verhältnis von ca. zehn liegt die Bewertung des ATX im unteren Bereich vergleichbarer entwickelter Märkte. Bei den amerikanischen Indizes S&P 500 oder Nasdaq 100 fällt die Bewertung etwa dop- pelt so hoch aus. Das moderate Bewer- tungsniveau des österreichischen Markts ist trotz der starken Performance in den letzten Jahren auch auf die vermeintliche Belastung durch den Ukrainekrieg zu- rückzuführen. Tatsächlich haben sich die österreichischen Unternehmen rasch an die veränderten Gegebenheiten ange- passt. Die vorsichtige Einschätzung interna- tionaler Investoren eröffnet zugleich bedeutsames Potenzial. Der österreichische Aktienmarkt kombiniert die Verankerung im Herzen Europas mit einer starken Präsenz in der dynamischen CEE-Region, deren Wirtschaft verlässlich doppelt so schnell wächst wie der Durchschnitt der Eurozone (vielfach zwischen 2 % und 3 % jährlich) – und sollte damit als schlummern- der Performancetreiber ein fester Bestand- teil in jedem diversifizierten europäischen Portfolio sein. Fazit Die aktuelle Performance des ATX wirft ein Schlaglicht auf einen oft unterschätzten Markt. Die strukturelle Zusammenset- zung, die internationale Geschäftsorien- tierung der Indexmitglieder sowie das starke Engagement in der Wachstumsregi- on Zentral und Osteuropa prägen das Profil des österreichischen Leitindex. Hinzu kommen eine moderate Bewertung und eine hohe Ausschüttungsquote. Gleich- zeitig bestehen geopolitische Unsicher- heiten, die sich weiterhin auf die Bewertung auswirken. Der ATX zeigt damit, wie stark regionale Kapitalmärkte von globalen Fak- toren beeinflusst werden – und wie wichtig differenzierte Analysen jenseits vereinfach- ter Indexvergleiche sind. ■ 12 Special „Kapitalmarkt Österreich 2025“

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Hintergrund „Wiener Börse ist verlässlicher Partner für internationale Listings“ Interview mit Matthias Szabo, Head of Debt Listings, Wiener Börse Die Wiener Börse bleibt gemessen an den Anleihenneunotierungen einer der aktivsten Listingplätze Europas. 2024 wurden mehr als 13.400 Schuldverschreibungen in Wien zum Handel aufgenommen – ein Wert, der 2025 bereits jetzt deutlich überschritten wurde. GoingPublic: Herr Szabo, nach dem Rekordjahr des FixedIncomeSegments der Wiener Börse: Wie hat sich 2025 entwickelt? Szabo: 2024 war bereits ein äußerst erfolg- reiches Jahr für die Wiener Börse als Anlei- helistingplatz. Dieses Jahr sehen wir nicht nur eine Fortsetzung, sondern eine regel- rechte Beschleunigung unseres Wachs- tumskurses. Bis Ende August verzeichne- ten wir mit 18.200 neuen Anleihen ein Plus von 122 %. Laut aktuellen Zahlen der Fede- ration of European Securities Exchanges liegt die Wiener Börse damit europaweit an der Spitze. Aktuell beträgt das ausstehen- de Anleihevolumen an der Wiener Börse mehr als 900 Mrd. EUR. Knapp 1.300 Emit- tenten aus 48 Ländern sind derzeit aktiv – das ist ein Zeichen nicht nur für Vertrauen, sondern für globale Relevanz. Welche Faktoren waren für diese Entwicklung ausschlaggebend? Seit 2017 setzen wir konsequent auf inter- nationale Expansion. Während 2016 noch 72 % der neuen Anleihen von österreichi- schen Emittenten stammten, kommen mittlerweile 99 % der Neulistings aus dem Ausland. Von Beginn an war klar: Um in einem weitgehend gesättigten Markt an Attraktivität zu gewinnen, müssen wir echten Mehrwert bieten. Unser Fokus auf optimierte Zulassungskriterien, effiziente Prozesse und höchste Kundenorientie- rung hat sich bezahlt gemacht. Ein we- sentlicher Treiber war auch unsere mehr- jährige Bildungskampagne in den Finanz- zentren Europas und darüber hinaus. Sie hat entscheidend dazu beigetragen, dass sich die Wiener Börse heute als attrakti- ver Listingplatz international etabliert hat. Stichwort internationale Emittenten: Warum begibt z.B. die Hauptstadt der Mongolei eine Anleihe in Wien? Mit welchen Argumenten akquirieren Sie solche Kunden? Bei der Vorbereitung einer Transaktion fallen einige Grundsatzentscheidungen: Welche Banken werden mandatiert? Welche Investorengruppen möchte man anspre- chen? Welcher Währungsraum soll adres- siert werden? Fällt die Entscheidung auf den Eurobondmarkt und die Ansprache europäischer Investoren, stellt sich rasch die Frage nach einem geeigneten Listingplatz. Ein EU-Listing bietet klare Vorteile, weil da- durch Investorenerfordernisse bestens er- füllt werden. Hier punkten wir gegenüber anderen Börsen mit einem einfachen, schnellen und kostengünstigen Zugang – auch für außereuropäische Emittenten. 2024 haben mongolische Institute Anleihen mit einem Volumen von knapp 1 Mrd. USD an der Wiener Börse gelistet, darunter die Hauptstadt Ulaanbaatar, die staatliche Entwicklungsbank sowie eines der führen- den Finanzinstitute. Unsere langjährigen Beziehungen in Zentralasien sowie zu in- ternationalen Transaktionsberatern tragen wesentlich dazu bei, dass die Wiener Börse als verlässlicher Partner für internationale Listings wahrgenommen wird. Gibt es weitere „SignatureEmittenten“, die Wien als passende Börse gewählt haben? Heuer sticht besonders die rege Emissions- tätigkeit im asiatischen Raum hervor. Fir- men wie der chinesische Techgigant Aliba- ba, die koreanische LG Chem und die Im- mobilienfirma Henderson Land Develop- ment aus Hongkong haben großvolumige Wandelanleihen begeben und sich gezielt für Wien als Listingplatz entschieden. Wei- 14 Special „Kapitalmarkt Österreich 2025“ ters konnten wir einen Sukuk – eine islami- sche Anleihe – des Staates Ägypten sowie die Eurobond-Debütemission der Baiterek Holding, der staatlichen Finanzholding der Republik Kasachstan, bei uns listen. Im High-Yield-Bereich haben wir, unter ande- rem, mit Cobre del Mayo den ersten Anlei- heemittenten aus Mexiko gewonnen. Zu- dem hat sich Urbaser, ein weltweit tätiger Spezialist für Umweltdienstleistungen mit Sitz in Spanien, für Wien entschieden. Die- se Vielfalt unterstreicht unsere Rolle als globaler Listinghub. Auf der Aktienseite berichten Marktteil nehmer von Umschichtungen aus USA Richtung Europa. Sehen Sie eine solche Entwicklung auch bei Anleihen? Die Anleihenmärkte spiegeln aktuell eine ähnliche Dynamik wie die Aktienmärkte wider: Europa gewinnt deutlich an Attrakti- vität. Ein klarer Trend ist die Umschich- tung aus USDollarbasierten Vermögens- ZUM INTERVIEWPARTNER Matthias Szabo verantwortet mit seinem Team bei der Wiener Börse den interna- tionalen Anleihenbereich. In dieser Rolle forciert er federführend die Ausrichtung zu einem europäischen Listinghub für Anleihen und berät internationale Kapitalmarkt- experten im Emissionsgeschäft.

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Hintergrund i n e W e s r ö B © : o t o F Die Anleihenmärkte spiegeln aktuell eine ähnliche Dynamik wie die Aktienmärkte wider: Europa gewinnt deutlich an Attraktivität werten hin zu Euroanlagen, was den europä- ischen Anleihemarkt besonders interessant macht. Laut Morningstar verzeichneten aktive europäische Anleihefonds allein im zweiten Quartal 2025 Nettozuflüsse von 50 Mrd. EUR. Besonders gefragt sind kurz- laufende Anleihen, aufgrund der Unsicher- heit rund um USZölle und die Zinspolitik. Zu den wichtigen Anliegen der Börse zählt die Gewinnung von Privatanlegern. Wie kommt Ihr Angebot „corporates prime“ an? Unser Premiumsegment für Unternehmens- anleihen richtet sich an Emittenten, die defi- nierte Zulassungskriterien erfüllen und gleichzeitig höchste Transparenz gegen- über Privatanlegern bieten. Die Nachfrage nach Retailanleihen ist nach Jahren der Niedrigzinsphase spürbar zurückgekehrt. Mit unserem Newsletter und auf unserer Website informieren wir regelmäßig über Neuemissionen. Wir würden uns freuen, wenn noch mehr österreichische Emittenten die strategischen Vorteile einer retailfreund- lichen Platzierung nutzen – etwa in Bezug auf Markenwirkung, Flexibilität in der Strukturie- rung und breiteren Investorenbasis. Kein Interview heutzutage ohne Bezug zu Trump, der Nachhaltigkeitsinvestitionen schleift: Wie beeinflusst dies das ESG- Segment der Börse Wien? Die globale ESG-Investmentlandschaft be- findet sich im Wandel. Der Rückzug der USA aus ESG-Initiativen hat 2024 spürbare Auswirkungen gezeigt – rund 20 Mrd. USD wurden aus USESGFonds abgezogen. Gleichzeitig bleibt die EU der Vorreiter bei ESG. Einige Analysten sehen darin eine Chance für Europa, sich als globaler ESG- Hub zu etablieren und künftig von ver- stärkten Kapitalzuflüssen zu profitieren. Mit klaren Standards, hoher Transpa- renz und einem effizienten Listingpro- zess positioniert sich die Wiener Börse als verlässliche Plattform für Emitten- ten und Investoren mit langfristigen Nachhaltigkeitszielen. Blick in den Handelsraum: Die Börse Wien hat sich zu einem führenden Handelsplatz für Anleihen entwickelt. Kein Interview heutzutage ohne Bezug zu KI: Welche Auswirkungen auf Ihren Verantwortungsbereich sehen Sie, wel che Auswirkungen erwarten Sie? Eine sehr relevante Frage, gerade im daten und prozesslastigen Kapitalmarktumfeld. KIgestützte Tools können ein mächtiger Hebel sein, um Prozesse zu beschleunigen, Risiken zu minimieren und Innovationen zu fördern. Das bringt Chancen für neue Produktentwicklungen, weniger manuelle Routine und mehr strategische Steuerung. Zum Blick voraus: Welche Themen, Ent wicklungen, Erwartungen beschäftigen Sie für 2026 und darüber hinaus? Wir verfolgen unseren Wachstumspfad mit klarer strategischer Ausrichtung und dem Ziel, die Rolle der Wiener Börse im globalen Anleihemarkt weiter auszubauen – zum Vor- teil des Finanzstandorts Österreich. Sehr geehrter Herr Szabo, vielen Dank für diese interessanten Einblicke. Das Interview führte Stefan Preuß. Special „Kapitalmarkt Österreich 2025“ 15

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Hintergrund Transformation früh gestartet OeKB CSD: Digitalisierungsvorreiterin und verlässliche Kapitalmarktpartnerin 85 % aller Wertpapierurkunden bei der OeKB CSD sind bereits als Digital Global Certificates verbrieft. Diese digitale Transformation am österreichischen Kapitalmarkt verläuft mit hohem Tempo – weil die OeKB CSD schon frühzeitig in den Digitalisierungsprozess eingestiegen ist, wie Peter Felsinger und Georg Zinner im Interview betonen. GoingPublic: Herr Felsinger, Herr Zinner – welche Aufgaben genau erfüllt die OeKB CSD und worin besteht der Mehrwert für den Markt? Felsinger: Als Central Securities Depository erfüllt die OeKB CSD eine zentrale Rolle im österreichischen Kapitalmarkt. Eine CSD übernimmt die Wertpapiere der kapitalauf- nehmenden Emittenten zur Verwahrung und Verwaltung für die Investoren. Dabei sind un- sere direkten Kunden österreichische und in- ternationale Kreditinstitute, die wiederum für die Investoren die Wertpapiere bei uns halten. Unser Verwahrvolumen beläuft sich bereits auf mehr als 900 Mrd. EUR. Zinner: Wir führen daher auch die Bu- chungsaufträge zur Abwicklung der Wert- papiergeschäfte zwischen unseren Kunden durch, die diese an der Börse und außerbörs- lich abgeschlossen haben. Als CSD steuern wir zudem Zahlungen der Emittenten, z.B. Zinszahlungen und Dividenden, an die In- Ein stabiler, sicherer und moderner Kapital markt ist für uns alle wichtig. Diesen gestalten wir wesentlich mit. Europäische Infrastruktur für den österreichischen Kapitalmarkt – wir machen es möglich. vestoren zur Erfüllung der in den Wertpa- pieren verbrieften Ansprüche der Investoren gegenüber den Emittenten. Wir sind somit neben der Börse und der Zentralen Gegen- partei (CCP) Teil der Kapitalmarktinfrastruk- tur. Ein stabiler, sicherer und moderner Kapi- talmarkt ist für uns alle wichtig. Diesen gestalten wir wesentlich mit. Europäische Infrastruktur für den österreichischen Kapi- talmarkt – wir machen es möglich. Wie sieht der Mitbewerb aus und war um ist die nationale Lösung so wertvoll? Zinner: In Europa verfügt fast jedes Land über eine CSD. In den vergangenen Jahren ist auch ein verstärkter Wettbewerb, insbe- sondere um die Emittenten, zu erkennen. So muss ein deutscher Emittent seine Anleihe nicht bei der deutschen CSD verwahren lassen – er könnte diese auch bei uns hinter- legen. Nationale CSDs kennen die Rahmen- bedingungen und Gegebenheiten des lokalen Markts jedoch am besten, denn der europä- ische Kapitalmarkt ist weit von einer voll- ständigen Harmonisierung entfernt. Hier liegt auch unsere Stärke. Unsere Kunden, Emittenten und Kreditinstitute, schätzen unser Know-how wie auch unsere Prozesse und Systeme, die auf europäischen Stan- dards basieren. So können wir österreichi- sche Emittenten bestmöglich betreuen und ermöglichen nationalen wie auch internatio- nalen Kreditinstituten und Investoren einen optimalen Zugang zum österreichischen Kapitalmarkt. Daher rührt auch unser Claim: europäische Infrastruktur für den österreichischen Kapitalmarkt. Welche Chancen sehen Sie durch KI, Blockchain bzw. DistributedLedger Technologie (DLT) und weitere Digitali sierungstrends für das CSDGeschäft? 16 Special „Kapitalmarkt Österreich 2025“ Felsinger: Wir haben große Meilensteine im Bereich der Digitalisierung erreicht. Ein wesentlicher Schritt war die Inbetrieb- nahme der Issuer Platform. Bereits mehr als 85 % all unserer Wertpapierurkunden sind als Digital Global Certificates (DGCs) verbrieft. Das ist nur einer der vielen Mei- lensteine, die wir in den vergangenen zehn Jahren erreicht haben. Der Einsatz von KI, DLT und anderen Technologien wird von uns kontinuierlich evaluiert. Im Bereich der digitalen Assets bzw. „tokenisierten Wert- papiere“ haben wir mit anderen Marktteil- nehmern den Aufbau einer DLT-basierten Kapitalmarktinfrastruktur analysiert, sowohl rechtlich, technisch als auch hinsichtlich des Business Case. Obwohl Blockchain bzw. DLT bereits zehn 10 Jahren für den ZU DEN INTERVIEWPARTNERN Peter Felsinger studierte Wirtschaftsinfor- matik in Wien. Ab 2002 leitete er das Referat Wertpapiersammelbank in der OeKB AG. Nach Gründung der OeKB CSD wurde er als Geschäftsführer nominiert. Georg Zinner absolvierte das Doktorats- studium der Rechtswissenschaften in Wien. Bereits ab 2000 leitete er den Bereich Wertpapierservice bzw. Kapitalmarktservice in der OeKB. Mit Gründung der OeKB CSD wurde er in die Geschäftsführung berufen.

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Hintergrund Kapitalmarkt als „Gamechanger“ angese- hen wurden, materialisieren sich erst jetzt einzelne konkrete Lösungen und Plattfor- men im Wertpapierbereich. Die verbesser- te Regulatorik für die Emission von Digital Assets, Initiativen zur Optimierung der europäischen Kapitalmarktinfrastruktur und die in Aussicht gestellte Einführung des digitalen Euro werden die Entwick- lungsdynamik erhöhen. Dies bedeutet für uns neue Chancen und neue Mitbe- werber. Die CSD feierte unlängst ihr zehnjähriges Jubiläum. Was waren Ihre Highlights in dieser Zeit? Felsinger: Die Funktion der OeKB CSD entstand bereits 1965, damals Wertpapier- sammelbank genannt, also vor 60 Jahren und war in der OeKB AG angesiedelt. Diese wurde 2015 wegen der CSD-Regulation in die OeKB CSD GmbH abgespalten. Diese EU-Regulierung verlangte von uns auch, dass wir eine entsprechende Lizenz beantra- gen. Deren Erhalt im Jahr 2018 war sicherlich ein Highlight für uns. Zinner: Ein weiterer großer Schritt war die Einführung von T2S, der vom Euro- system entwickelten Depotführungs- und Abwicklungsplattform für CSDs und Zent- ralbanken. Die OeKB CSD migrierte erfolg- reich im Jahr 2017. Das bestehende Ziel, unseren Kunden europäische Services auf Basis internationaler Standards zur Verfü- gung zu stellen, wurde dadurch weiter vor- angetrieben. So konnten wir den europäi- schen Kapitalmarkt aktiv mitgestalten und die nationalen Interessen dort vertreten. 2021 erfolgt eine kleine, aber für uns sehr wesentliche Novelle des Depotgesetzes. Diese ermöglichte uns die digitalen Sam- melurkunden, also die Dematerialisierung von Wertpapieren und die Einführung der Issuer Platform. Welche Erwartungen haben Sie an die Spar und Investitionsunion (SIU) als Initiative der EU? Felsinger: Wir sehen den größten Hebel für eine positive Wirkung der SIU in einer Attrak- tivierung des europäischen Kapitalmarkts, damit die Ersparnisse nicht weiter am Spar- buch bleiben, sondern direkt der Wirtschaft zur Verfügung gestellt werden. Die inner- halb der SIU angestrebte Konsolidierung von Handels- und Nachhandelsinfrastruktu- ren, somit auch CSDs, sehen wir noch nicht, da für eine privatwirtschaftlich getragene Abb. 1: Kunden der OeKB CSD Kreditinstitute Wertpapier- firmen Zentrale Gegenparteien (CCPs) Zentral- Verwahrer (CSDs) Mitglieder des Europäischen Systems der Zentralbanken (ESZB) Öffentliche Stellen Quelle: OeKB CSD EUweite Issuer CSD eine große Zahl rechtli- cher und regulatorischer Voraussetzungen fehlt und viele Barrieren weiterhin bestehen. Welche regulatorischen Anforderungen haben derzeit die größten Auswirkun gen auf Ihr Umfeld? Zinner: Herausfordernd waren die Imple- mentierung der Anforderungen des Digital Operational Resilience Act (DORA) und die Integration in unser tägliches Handeln. In unserem Umfeld ist natürlich auch der Wechsel auf T+1, also die Anforderung, dass jede handelsbezogene Abwicklung inner- halb eines Tages ab dem Tag der Transak- tion abgeschlossen sein muss, ein wesentli- ches Thema. Herausforderungen sehen wir im Bereich der operationalen Resilienz und den steigen- den Bedrohungsszenarien unter anderem wegen des verstärkten Einsatzes von AI und Quantencomputing. Die technologi- schen Entwicklungen im Bereich DLT und AI könnten die Rollen im Kapitalmarkt- ökosystem verändern. Durch die SIU und weitere Harmonisierung der EU-Regulative wird es zu einem verstärkten Wettbewerb zwischen den CSDs sowie neuen technolo- giegetriebenen Playern am Markt kommen. In zehn Jahren werden wir aber weiterhin die zentrale Infrastruktur für den österrei- chischen Kapitalmarkt sein, mit neuen und noch resilienteren Services und Funk- tionen. Wo sehen Sie die CSD in den kommenden zehn Jahren? Felsinger und Zinner: In den nächsten zehn Jahren wird sich das Umfeld stark verändern. Sehr geehrter Herr Felsinger, sehr geehrter Herr Zinner, vielen Dank für diese interessanten Einblicke. Das Interview führte Stefan Preuß. 18 Special „Kapitalmarkt Österreich 2025“

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Hintergrund Auf Rekordjagd Börse Wien bislang mit starker Performance 2025 – Ausblick positiv Börse wird stets vorrangig mit Aktien konnotiert. Die liefen die- ses Jahr in Wien hervorragend. Doch Börse bedeutet mehr, wie etwa der florierende Fixed-Income-Standort Österreich zeigt. Von Stefan Preuß m o c . e b o d a . k c o t s – a t a n y d a © l : o t o F D er Weltenlauf an sich ist derzeit eher unübersichtlich. Die Einzel- heiten, bisweilen stündlich wech- selnd, sind kaum noch nachzuvollziehen. Unbeeindruckt von der geo- und handels- politischen Gemengelage und der zum Teil erratischen Bewegungen an den internatio- nalen Aktienmärkten eilte der ATX der Wie- ner Börse im bisherigen Jahresverlauf zu immer neuen Höhen. Und dies bei hohen Umsätzen: Bis zum Ende des dritten Quar- tals wurden Aktien im Wert von 52,95 Mrd. EUR gehandelt. Anfang Juli erfolgte mit der REPLOID Group AG nach der Steyr Motors AG die zweite Handelsaufnahme im KMU- Segment direct market plus in diesem Jahr. „Österreichs Leitbetriebe waren als Teil der regen Marktaktivität gefragt. Mit lau- fenden Erweiterungen im global market und im ETFBereich sowie der Expansion im Anleihegeschäft bauen wir unser Ange- bot über das Kerngeschäft im österreichi- schen Aktienhandel hinaus konsequent aus. Damit schaffen wir Mehrwert für Anle- ger und Emittenten gleichermaßen“, sagt Christoph Boschan, CEO der Wiener Börse AG. Er betont, dass dies eine langfristige Entwicklung widerspiegelt. „Seit Berech- nungsstart weist der ATX Total Return eine annualisierte Durchschnittsperformance von rund 7 % auf und ist damit internatio- nal konkurrenzfähig. Attraktive Dividen- denrenditen, eine starke Positionierung in der Wachstumsregion Zentral und Osteu- ropa sowie moderate Bewertungen ma- chen österreichische Aktien zu einem Fix- punkt in global ausgewogenen Portfolios.“ Volatile Marktlage sorgt für hohe Aktienumsätze Nach einem außerordentlich umsatzstar- ken Frühjahr, das nach Auffassung der Wie- ner Börse vor allem durch die USZollpoli- tik beeinflusst war, verliefen die Sommer- monate etwas ruhiger. Dennoch erwies sich der August – nach jenem des Vorjah- res – als der zweitstärkste in den vergange- nen zehn Jahren. Auch der Septemberum- satz war auf einem Niveau mit Spitzenjah- ren wie 2021 oder 2022. „Die geopolitische Nachrichtenlage sorgt somit weiterhin für spürbare Bewegung an den Märkten. Die Umsätze aus Beteiligungswerten beliefen sich zum Ende des dritten Quartals auf Abb. 1: Aktienumsätze und ATX auf hohem Niveau (Q III) Aktienumsätze in Mrd. EUR 58,28 54,96 ATX inkl. Dividende erreicht neues Allzeithoch ATX Total Return 51,01 52,95 19. AUG 11.825,97 Tages-Endstand 41,07 Top-Performer in % 2021 2022 2023 2024 Sep 25 Quelle: Wiener Börse AG, Stand: 30.09.2025 165 96 85 79 66 20 Special „Kapitalmarkt Österreich 2025“

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Strabag SE (ISIN: AT000000STR1) Quelle: stock3.com 52,95 Mrd. EUR (+ 3,8 % vs. Q1–Q3/2024: 51,01 Mrd. EUR)“, heißt es dazu aus Wien. Neue Höchststände Der ATX Total Return, als Performancein dex mit dem DAX vergleichbar, ist mit sei ner bisherigen Jahresperformance Spitzen reiter im internationalen Vergleich. Am 19. August erreichte der Nationalindex mit 11.825,97 Punkten seinen bisherigen Höchst stand. Bis zum 30. September legte der ös terreichische Leitindex inklusive Dividen den um 32,45 % zu (ATX ohne Dividenden: 26,56 %) und liegt damit etwa vor DAX (19,95 %), MSCI World (16,15 %) oder EURO STOXX 50 (12,95 %). Zwei Neuzugänge im Leitindex Mit der STRABAG SE und der PORR AG sind zwei Neuzugänge zu vermelden. Die beiden Bau und Infrastrukturunterneh men ersetzen Telekom Austria AG und MayrMelnhof Karton AG. Die Notierung der STRABAGAktie hat sich seit Jahresbe ginn unter hohen Handelsumsätzen nach einer jahrelangen Seitwärtsbewegung von 40 mehr als verdoppelt. Die Halbjahreszah len untermauern das Wachstum. Alle Kern kennzahlen befinden sich dabei im Plus: Die Leistung ist um 7 % deutlich auf 8,9 Mrd. EUR gestiegen, während der Auftrags bestand um 13 % ggü. Vorjahr auf 28,4 Mrd. EUR ausgebaut wurde. Das EBIT legte um PORR AG (ISIN: AT0000609607) Quelle: stock3.com Hintergrund 58 % auf 129,4 Mio. EUR zu, das Konzerner gebnis um 4 % auf 94,9 Mio. EUR. Der posi tive Ausblick stützte Kursanstieg und Um satz: Erwartet wird für 2025 eine Gesamt leistung von 21 Mrd. EUR bei einer EBIT Marge von mehr als 4,5 %. Bei der PORR AG ergibt sich ein ähnli ches Bild. Auch diese Aktie hat sich unter hohen Umsätzen seit Dezember 2024 von Kursen um 15 EUR mehr als verdoppelt. Der Halbjahresbericht zeigte positive Zah len; vor allem die zuletzt neu akquirierten Aufträge wuchsen um mehr als 30 % auf 2,5 Mrd. EUR. Insgesamt umfasst das Order buch nun 9,4 Mrd. EUR, eine Steigerung um 10 % ggü. Vorjahr. Das operative Ergebnis wurde leicht gesteigert, die operative Mar ge verbesserte sich auf 2,1% (Vj.: 1,9 %) und das Periodenergebnis stieg um 21,7 % auf 19,6 Mio. EUR. Ab 2026 geht der Vor stand von starkem Gewinnwachstum aus – so soll, gestützt auf den hohen und zuletzt nochmals beschleunigten Auftragsein gang, die EBITMarge weiter gesteigert werden. Klemens Eiter, CFO der PORR AG, zeigt sich entsprechend optimistisch: „Das kon tinuierlich starke Wachstum in Rumänien und Polen ist für uns besonders erfreulich und schlägt sich auch in den Auftragsein gängen nieder: Wir haben eine stetige Pipe line neuer und spannender Projekte aus allen Bereichen des Hoch und Tiefbaus. In Deutschland wird das ambitionierte Inves titionsprogramm in Infrastruktur sich wohl erst 2027 in Aufträgen niederschlagen, langfristig bringt Deutschland als Baustelle Europas aber jedenfalls langfristige Wachs tumschancen für PORR.“ ETF-Angebot seit Jahresbeginn mehr als verdoppelt Die wachsende Bedeutung des Finanzplat zes Wien besitzt ihre Basis auch in der Um setzung von Internationalisierungsstrate gien. So entwickelten sich die Umsätze in den internationalen Segmenten global mar ket und Exchange Traded Funds (ETFs) po sitiv. Sowohl die Anzahl der internationa len Aktien, die in Wien zu Inlandsgebühren handelbar sind, als auch jene der Index fonds, wurden im Laufe des Jahres mehr fach erweitert. Zuletzt wurden 50 neue ETFs in den Handel an der Wiener Börse aufgenommen; das Angebot hat sich seit Jahresstart von 137 auf 336 Titel mehr als verdoppelt. Der global market wuchs um rund 60 Titel, jüngster Neuzugang ist der Special „Kapitalmarkt Österreich 2025“ 21

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Hintergrund schwedische Zahlungsdienstleister Klarna. Demnächst sollen auch die Aktien des Me- dizintechnikunternehmens Ottobock paral- lel zum geplanten IPO an der Deutschen Börse angeboten werden. Das internatio- nale Segment umfasst derzeit rund 900 Wertpapiere aus 28 Ländern. Weiteres Rekordjahr bei Anleihenlistings Im Anleihenbereich hat die Wiener Börse ihr starkes Wachstum unvermindert fort- gesetzt. Zum Ende des dritten Quartals wurden 21.719 Primärlistings zum Handel zugelassen, das bisherige Rekordjahr 2024 (13.443) wurde damit schon einige Monate vor dem Jahresende klar übertroffen. Das ist das Ergebnis der wachsenden globalen Reichweite der Wiener Börse, wie Listings der chinesischen Alibaba Group oder die erste mexikanische Emission von Cobre del Mayo unterstreichen. Auch Emittenten aus der Mongolei oder Südamerika nutzen den Finanzplatz Wien. Insgesamt werden derzeit 1.297 Anleiheemittenten aus 48 Ländern betreut. Hintergründe dazu im In- terview mit Matthias Szabo ab S. 14. Finanzbildung im Fokus Zur weiteren Stärkung des Finanzstandorts Österreich erneuert die Wiener Börse eine zentrale Forderung: Finanzbildung solle auf allen Bildungsniveaus systematisch verankert werden. Denn selbst von den rund 1,4 Millionen Menschen, die grund- sätzlich Interesse am Wertpapierkauf ha- Bestens beraten ist der Finanzstandort mit gemeinsamen Anstrengungen, die Finanzbildung der Bevölkerung zu stärken. ben, schätze laut Börse Wien die Mehrheit (68 %) ihr Wissen über den Wertpapier- markt als unzureichend ein – und sieht deshalb von einem Investment ab. „Junge Menschen sollten die Schule mit einem grundlegenden Verständnis von Schulden, Zinsen und Anlagemöglichkeiten verlassen – das ist Grundbildung und kein Nice-to-ha- ve. Sie müssen erkennen können, wo Inves- tition aufhört und Spekulation beginnt, und sollten drei wesentliche Finanzfragen selbstbewusst beantworten können: Was kostet es, was bringt es, und welches Risi- ko gehe ich ein? Bildung ist der beste Schutz für Anleger“, betont Boschan. In Österreich liegen mehr als 330 Mrd. EUR in niedrigverzinsten Anlagen geparkt. Es werde angesichts der Inflation sehen- den Auges Kaufkraft vernichtet. Das ver- Abb. 2: global market der Wiener Börse – rund 900 Wertpapiere1 aus 28 Ländern2 an der Wiener Börse handeln 344 191 72 39 37 36 26 21 17 17 16 8 6 4 4 19 USA GER FRA ITA NLD ESP CHN CHE JPN BEL DKN LUX GBR CAN IRL Sonstige3 1) Inkl. Depository Receipts (Hinterlegungsscheine für ausländische Aktien) 2) Nach Unternehmenssitz 3) Unter anderem zählen dazu Argentinien, Finnland, Indien, Israel, Österreich, Schweden, Südkorea und Taiwan Quelle: Wiener Börse AG, Stand 25.09.2025 22 Special „Kapitalmarkt Österreich 2025“ m o c . e b o d a . k c o t s – 9 2 t g © : o t o F deutliche die verzerrte Risikowahrneh- mung in großen Teilen der Bevölkerung, so Boschan, bei der die Aktie als Spekulation verkannt werde. Stattdessen müsse die breit gestreute Aktienanlage als langfristig sichere und ertragreiche Anlageform und somit verlässlicher Inflationsschutz wahr- genommen werden. Die Wiener Börse engagiert sich seit vie- len Jahren aktiv für die Verbesserung der finanziellen Allgemeinbildung. Als Teil der nationalen Finanzbildungsstrategie des Bundesministeriums für Finanzen bietet sie kostenfreie Unterrichtsmaterialien für Lehrkräfte ebenso wie Schulvorträge, Workshops und eine intensive Zusammen- arbeit mit Pädagogischen Hochschulen an. Zudem unterhält die Wiener Börse gemein- sam mit dem WIFI Management Forum die Wiener Börse Akademie, die heuer ihr 20-jähriges Bestehen feiert. Im Jubiläums- jahr werden insgesamt rund 130 Kurster- mine mit rund 2.000 Teilnehmern – vom Einsteiger zum geübten Anleger – abgehal- ten. Fazit Der aktuelle Aufschwung an der Börse Wien steht auf zahlreichen Pfeilern: Attrak- tive Unternehmen, deren Wachstumsaus- sichten insbesondere im Infrastruktur- und Verteidigungsbereich weitere Fantasie zu- lassen, die gesunde Internationalisierung und schließlich die Rolle als gewichtiger FixedIncomeHub sorgen für gute Aussich- ten. Bestens beraten ist der Finanzstand- ort mit gemeinsamen Anstrengungen, die Finanzbildung der Bevölkerung zu stärken. Das wird auch auf Emittentenseite gese- hen. Dort rücken Retailinvestoren ver- stärkt in den Mittelpunkt. ■

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Hintergrund Kapitalmarkt Österreich – die große Emittentenumfrage Kursgewinne mit starken Leistungsdaten unterfüttert Wenn es stimmt, dass an der Börse Zukunft gehandelt wird, steht die österreichische Wirtschaft angesichts positiver Entwick- lung der Indizes vor guten Zeiten. Natürlich wird auf Unwägbarkeiten hingewiesen – die Unternehmen sehen sich insgesamt aber gut positioniert. Von Stefan Preuß Z u den nicht so beliebten Begriffen an jeder Börse zählt die „Seitwärtsbe- wegung“. Davon hatte man in Öster- reich mehr als genug, wenngleich eine sta- bile Börse bei prognostiziertem Minus- wachstum, die finale Zahl der Österreichi- schen Nationalbank lautete schließlich 0,7 % und bedeutete damit eine leichte Rezession, eher positiv zu se- hen ist. Seit Jahresbeginn haben sich die Hoffnungen auf steigende Kurse indes be- wahrheitet. für 2024 Die drei Kursraketen im ersten Halbjahr 2025 waren STRABAG mit 104,3 %, Fre- quentis mit 83,45 % und die PALFINGER AG mit 81,91 % Performance. Noch wichtiger als diese Highflyer darf die Tatsache be- wertet werden, dass der ATX von einer Vielzahl von Unternehmen zu immer neuen Rekordständen getrieben wurde – anders z.B. als zuletzt in den USA, als die Magnifi- cent Seven den NASDAQ 100 praktisch al- lein befeuerten. Erste Group zeigt sich optimistisch Beim Ausblick auf das Schlussquartal und das Jahr 2026 lohnt natürlich der Blick auf die Sichtweise der Erste Group, deren Marktkapitalisierung und Gewichtung den Index dominiert wie kaum ein anderes Un- ternehmen „seinen“ Index in Europa. Und auch beim Finanzhaus stehen die Zeichen auf Wachstum. Nach der guten Geschäfts- entwicklung des ersten Halbjahres hat die Erste Group ihren Finanzausblick für 2025 sogar angehoben. „Die Erste Group erwar- tet nun aufgrund eines höheren Kreditvo- lumens und einer besseren Ertragsdyna- mik eine Eigenkapitalverzinsung (ROTE) von über 15 %“, heißt es zu den Halbjahres- zahlen. „Zollentwicklungen wirken sich negativ auf Nachfrage aus“ Felix Strohbichler, CFO, PALFINGER AG Felix Strohbichler GoingPublic: Thema Tariffs: Welche Auswirkungen erwarten Sie für Ihr Unternehmen? Welche Maßnahmen ergreifen Sie – oder sehen Sie Anzeichen für eine „TACOLösung“ („Trump always chickens out“)? Strohbichler: Die aktuellen Zollentwicklungen in Nordamerika, insbesondere seit August durch Section 232, führen zum einen zu einer Verringerung der Profitabilität und wirken sich zum anderen negativ auf die Nachfrage aus. Gleich- zeitig hat sich unsere Strategie „in der Region für die Region“ bewährt: Wir produzie- ren in mehreren Werken direkt in den USA und betreiben dort seit Kurzem auch ein neues Service- und Ersatzteillogistikzentrum. Darüber hinaus sourcen wir in Mexiko, haben ein Montagewerk in Kanada und sind damit in der Region NAM breit aufge- stellt. Ob es tatsächlich zu einer „TACOLösung“ kommt, lässt sich schwer prognostizieren. Unsere Strategie besteht in der Maximierung unserer Flexibilität in der Wertschöpfungskette, um sicherzustellen, dass wir in allen Szenarien konkurrenzfähig bleiben. Welche Bedeutung/welchen Anteil haben bei Ihnen Retailinvestoren? Sprechen Sie diese Zielgruppe direkt an? Retailinvestoren haben bei PALFINGER traditionell einen hohen Stellenwert. Der Streubesitz liegt aktuell bei 43,5 %. Wir pflegen den direkten Dialog mit privaten Anlegern, sei es auf unserer Hauptversammlung, wo wir alle Fragen umfassend be- antworten, oder auf Anlegermessen wie der GEWINN-Messe. Darüber hinaus laden wir regelmäßig zu Besuchen unserer PALFINGER World in Lengau ein, die auch Retailinvestoren offensteht. Diese Zielgruppe wird aus unserer Sicht auch künftig eine wichtige Rolle spielen. Diese Erwartung beruhe auf der Prämisse, dass das makroökonomische Umfeld – ins- besondere am realen BIP-Wachstum gemes- sen – in den sieben Kernmärkten der Erste Group (Österreich, Tschechien, Slowakei, Rumänien, Ungarn, Kroatien und Serbien) ro- bust bleibt und sich im Durchschnitt leicht gegenüber 2024 verbessert. Angesichts der ansehnlichen Wachstumsdynamik in nahezu der gesamten Gruppe im ersten Halbjahr 2025 erwartet die Erste Group nun für 2025 ein robustes Kreditwachstum von mehr als 5 %. Das sind gute Nachrichten für alle Unter- nehmen, denn die auf diese Weise stimulier- ten Investitionen stellen die Basis für Wachs- tum auch 2026 dar. 24 Special „Kapitalmarkt Österreich 2025“ m o c . e b o d a . k c o t s – k h m o c . . o o h a y @ w w g n m k © i : n o i t a r t s u l l I

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Hintergrund „Insgesamt steigt die Bedeutung der Retailinvestoren“ Klemens Eiter, CFO, PORR AG GoingPublic: Welche Bedeutung/welchen Anteil haben bei Ihnen Retailinvestoren? Sprechen Sie diese Zielgruppe direkt an? Eiter: Retailinvestoren sind für PORR von großer Bedeutung, da ihr Anteil an Streubesitz mit 27,6 % hoch ist. Wir sprechen die Zielgruppe unter anderem mit regelmäßigen Presseaussen- dungen und Messeauftritten an und veranstalten Finfluencer Events, um sie zu erreichen. Insgesamt steigt die Bedeutung der Retailinvestoren: Sie sind maßgeblich für den regelmäßigen Börsenhandel. Sie haben Einfluss auf die Volatilität der Aktie, sie sorgen für Diversifikation im Investorenkreis und können sich zu langfristigen Treueinvestoren entwickeln. ESG-Vorgaben stehen vielerorts unter Druck. Beeinflusst das Ihre Handhabe der ESGZiele? i e n K d i r t s A © : o t o F PORR verfolgt eine klare, langfristige ESGStra- tegie, unabhängig von politischen Diskussio- nen. Wir haben dieses Jahr eine umfangreiche ESGStrategie mit 18 Zielen und 55 Maßnahmen ausgerollt: Sie wurde auf Basis der regulatori- schen Anforderungen der CSRD-Richtlinie entwickelt. Unter anderem führen wir aus, wie wir bis 2030 die Scope-1- und Scope-2-Emissio- nen um 43 % und die Scope-3-Emissionen um 25 % reduzieren werden. ESG ist gerade in der Bau- und Infra- strukturbranche besonders wichtig, und die frühzeitige Umset- zung von Standards, die Mitwirkung an Forschungs und Innova- tionsprojekten rund um nachhaltige Baustoffe sowie der Ausbau nachhaltiger Prozesse verschaffen Wettbewerbsvorteile. Dass das vom Markt honoriert wird, zeigen auch unsere Ratings. So bescheinigt die Nachhaltigkeitsratingagentur EcoVadis, dass wir unter den Top 3 % der Branche weltweit sind. Auch MSCI, CDP und ISS ESG bestätigen unsere Vorreiterrolle. Klemens Eiter m o c . e b o d a . k c o t s – k h m o c . . o o h a y @ w w g n m k © i : n o i t a r t s u l l I ESG-Vorgaben weiterhin gültig Hohe ESGQualität bleibt für österreichi- sche Unternehmen uneingeschränkt wich- tig. Keines der von GoingPublic befragten Unternehmen plant Abstriche. Die Nach- haltigkeit sei ein zentraler Bestandteil der integrierten Unternehmensstrategie der Österreichischen Post, betont IR-Chef Ha- rald Hagenauer. Externe Diskussionen oder regulatorische Veränderungen hätten zum Tiel, beim Thema Nachhaltigkeit Druck aufzubauen. „Wir sehen es als umso wichti- ger an, konsequent und transparent an un- seren Zielen und Maßnahmen festzuhal- ten. Daher bekennen wir uns klar zu unse- rem Masterplan Nachhaltigkeit 2030. Wir bauen unsere EFlotte weiterhin aus, nut- zen Grünstrom, installieren Photovoltaik- ANZEIGE Spezialist für sicherheitskritische Lösungen und Produkte. Seit 6 Jahren erfolgreich an der Börse. €480Mio. Umsatz in 2024 €32Mio. EBIT in 2024 €764Mio. Auftragsstand per Juni 2025 2.500 Mitarbeiter:innen weltweit per Juni 2025 90% der Kunden sind Behörden 150+ Länder mit Frequentis- Technologie Anmeldung Investor Relations Newsletter: investor@frequentis.com www.frequentis.com/ir Videos: www.frequentis.com/ir/videos WKN: A2PHG5, ISIN: ATFREQUENT09

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Hintergrund „Brief- und Paketgeschäft weiter zugespitzt“ Harald Hagenauer, Leiter IR, Österreichische Post AG Harald Hagenauer GoingPublic: Welche Entwicklung beschäf tigt Sie derzeit am meisten, wie blicken Sie auf das Schluss quartal und 2026? Hagenauer: Die Entwicklungen im internationalen Brief- und Paketgeschäft haben sich angesichts der wirtschaftlichen Un- sicherheiten weiter zugespitzt. Sowohl der zunehmende Kostendruck als auch die fortschreitende Digitalisierung bei privaten und öffentlichen Kundengrup- pen führen zu einem Rückgang bei Briefsendungen und Werbepost. Im Paketbereich zeigt sich zwar weiterhin ein Wachstum, das vor allem durch den E-Commerce getragen wird, je- doch wird dieses durch sinkende Kaufkraft und eine zurückhaltende Konsumstimmung gebremst. Faktoren wie schwächeres Wirtschaftswachs- tum, anhaltende Inflation und globale Handelskonflikte verstärken die Verun- sicherung auf Konsumentenseite. Vor diesem Hintergrund ist es entschei- dend, die angestrebte Stabilität der Österreichischen Post zu sichern. Im Zentrum der operativen Maßnahmen stehen gezielte Vertriebsimpulse sowie ergebnissichernde Strategien, um den Herausforderungen des Markts wirk- sam zu begegnen. anlagen und setzen zahlreiche Sozialmaß- nahmen“, so Hagenauer. Die Post nehme ihre langfristige Verantwortung gegenüber Umwelt, Gesellschaft und zukünftigen Ge- nerationen aktiv wahr. „Wir sind über- zeugt: Nachhaltigkeit ist ethisch geboten und ökonomisch sinnvoll, fördert Innovati- on und sichert langfristig unsere Wettbe- werbsfähigkeit. Felix Strohbichler, CFO PALFINGER, sieht trotz der teils kritischen Diskussion über ESG-Anforderungen kei- nen Änderungsbedarf: „Wir sehen Nach- haltigkeit auch eindeutig als positiven Trei- ber für unser Geschäft, der uns zusätzliche Wachstumspotenziale bietet. In unserer neuen Unternehmensstrategie 2030+, die wir im Oktober vorstellen werden, bleibt Nachhaltigkeit klar im Fokus und integra- ler Bestandteil.“ Ebenso eindeutig äußert sich Christoph Rainer, Leiter IR und ESG bei UBM Develop- ment, bezüglich des Umweltthemas, wäh- rend für die Bereiche Soziales und Gover- nance Übertreibungen durchaus korrigiert werden müssten. „ESG bleibt auch in Zukunft relevant. Das gilt jedenfalls für Europa, und es gibt dafür gute, kommerzi- elle Gründe. Wir können uns die Folgen ei- nes ungebremsten Klimawandels nämlich ebenso wenig leisten wie die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern.“ So habe die Europäische Union 2022 Öl und Gas für 530 Mrd. EUR importiert. Außerdem wüchsen grüne Technologien mit 20 % p.a. weit schneller als das globale BIP. „Davon profi- tieren vor allem die Länder, für die der grü- ne Technologiewechsel ohne Alternative ist.“ Am Ende könne nur eine konsequente CO2-Bepreisung, also ein Marktmechanis- mus, nachhaltig die Dekarbonisierung vor- antreiben. „Bei Sozialem und Governance bedarf es der Korrektur von Übertreibun- gen der letzten Jahre. Als Beispiel sei hier nur das Lieferkettengesetz genannt. Die Leitlinie zur Verhinderung von Auswüch- sen in der Zukunft muss lauten: so wenig Staat wie nur möglich, so viel Staat wie un- bedingt notwendig.“ Interesse internationaler Investoren Europäische Märkte, und damit auch die Unternehmen in Österreich, gewinnen übereinstimmenden Marktberichten zufol- ge das Interesse internationaler Investo- ren. Strohbichler kann das bestätigen: „Wir beobachten, dass europäische Aktien heu- er von einer Umschichtung aus US-Titeln profitiert haben, insbesondere Unterneh- men, deren Produkte und Leistungen im Zusammenhang mit Wiederaufbau-, Infra- struktur-, Verteidigungs- und Erneuerbare- EnergieProjekten stehen. PALFINGER ist hier aufgrund seiner Produktpalette und Marktposition besonders stark aufge- stellt.“ Im Juli 2025 hat das Unternehmen erfolgreich 2,83 Mio. eigene Aktien mit ei- nem Erlös von 100 Mio. EUR bei institutio- nellen Investoren platziert. „Über 90 % des Volumens gingen an Investoren mit Sitz in UK, Frankreich bzw. in den USA. Das hohe Interesse des Kapitalmarkts zeigte sich 26 Special „Kapitalmarkt Österreich 2025“ „Registrieren verstärktes internationales Interesse“ Michael Steirer, Vice President, FACC AG Michael Steirer GoingPublic: Inter na tionale Investoren gewichten den US Markt geringer und sind in Europa aktiver, wird berich tet. Sehen Sie ver mehrtes Interesse an Ihrer Aktie? Steirer: Auf internationaler Ebene haben wir in den vergangenen Jahren erlebt, dass insbesondere für Small- und Mid-Caps das Investoreninteresse zurückhaltend war. Seit dem Sommer 2025 zeichnet sich jedoch ein Wandel ab. Wir registrieren wieder verstärkt direkte Anfragen von internationalen Investoren, darunter auch sehr große Adressen, die unsere Aktie und unser Geschäftsmodell neu bewerten. Das zeigt, dass die Kapitalmarktwahrneh- mung für FACC aktuell an Dynamik gewinnt. Welche Entwicklung beschäftigt Sie derzeit am meisten, wie blicken Sie auf das Schlussquartal und 2026? Inhaltlich beschäftigt uns derzeit vor allem nach wie vor die angespannte Lage in den globalen Lieferketten. Trotz einer historisch hohen Nach- frage in der Luftfahrtindustrie, die auch für FACC eine stabile Grundlage bildet, bleibt die Situation heraus- fordernd. Für das vierte Quartal 2025 rechnen wir mit einem intensiven Jahresendsprint, bei dem wir von einer positiven Entwicklung der wesentlichen Kennzahlen ausgehen. Parallel dazu setzen wir unser kon- zernweites Kostensenkungs- und Effizienzsteigerungsprogramm stringent um, das bis Ende 2026 läuft. Dieses Programm soll einen wesent- lichen Beitrag zur Stärkung unserer Wettbewerbsfähigkeit leisten und mittelfristig zu einer nachhaltigen Verbesserung der Profitabilität bei tragen. m o c . e b o d a . k c o t s – k h m o c . . o o h a y @ w w g n m k © i : n o i t a r t s u l l I

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„Retail-Investoren spielen bei UBM traditionell wichtige Rolle“ Christoph Rainer, Leiter IR, UBM Developments GoingPublic: Welche Bedeutung haben bei Ihnen RetailInvestoren? Sprechen Sie diese Zielgruppe direkt an? Rainer: Retail-Investoren spielen bei UBM traditionell eine wichtige Rolle. Vor allem bei unseren Anleiheemissionen – zuletzt etwa beim Green Bond – konnten wir sehen, dass Privatanleger einen wesentlichen Beitrag zur Platzierung leisten. Wir sprechen diese Zielgruppe daher gezielt an, sei es über unsere transparente Berichterstattung, den direkten Dialog auf Hauptversammlungen oder auch über mediale Formate, die RetailInvestoren beson- ders stark nutzen. Perspektivisch gehen wir davon aus, dass Retail-Investoren weiter an Bedeutung gewinnen werden. Für uns bedeutet das, diesen Dialog kontinuierlich auszubauen und die Bedürfnisse dieser Gruppe noch stärker in unsere Investor- Relations-Arbeit einzubeziehen. Christoph Rainer Hintergrund persönlich in den Austausch treten. Pers- pektivisch sehen wir in dieser Zielgruppe weiterhin eine wichtige Basis; gleichzeitig möchten wir künftig noch stärker auch Fa- mily Offices einbinden und damit unsere Investorenstruktur zusätzlich verbrei- tern.“ Fazit Österreichische Emittenten blicken sehr begründet mit einigem Optimismus auf 2026, ohne die Unwägbarkeiten außer Acht zu lassen. Vor allem die Tech- und Infra- strukturwerte dürften weiterhin gefragt bleiben. Denn sowohl im Westen – Schlag- wort Gesamtbaustelle Deutschland – als auch im Osten – Schlagwort Wiederaufbau Ukraine – harren Aufträge. ■ auch daran, dass die Transaktion mehr- fach überzeichnet war.“ Marcus Handl, Head of Corporate Deve- lopment bei Kapsch TrafficCom, sieht noch kein Kaufinteresse, „aber die Anfra- gen haben zuletzt leicht zugenommen“. Klemens Eiter, CFO PORR, hingegen kann bestätigen: „Ja, die Nachfrage nach euro- päischen Infrastruktur- und Bauwerten nimmt zu. Im Rahmen unseres Aktienver- kaufs im Juni hat man das besonders deut- lich gesehen: Der hohe Anteil der internati- onalen Käufern spiegelt das große Interes- se in der Zielgruppe wider. Wir betreiben weiterhin Vertrauensaufbau durch die wachsende Teilnahme an Roadshows in Nordamerika.“ Retailinvestoren im Blick Einig sind sich die Unternehmen, dass Re- tailinvestoren im österreichischen Markt eine wichtige Rolle einnehmen, die sogar weiter gesteigert werden könnte. Dazu Handl: „Unser Retailanteil beträgt 19,4 % – das entspricht einem Anteil von 52,9 % am Streubesitz. Wir sprechen diese Zielgruppe derzeit nicht mit eigenen Aktivitäten an, planen dies aber in der Zukunft, weil diese Gruppe wichtig ist.“ Für Michael Steirer, FACC, haben Retailinvestoren seit jeher ei- nen hohen Stellenwert. „Wir sehen es als wesentlichen Teil unserer Aufgabe in der Kapitalmarktkommunikation, den Dialog mit dieser Gruppe aktiv zu fördern. Dies geschieht nicht nur über klassische Infor- mationskanäle, sondern auch über Forma- te wie den Aktionärstag und die GEWINN- Messe, bei denen CEO und CFO regelmäßig Illustration: © kmingww@yahoo.com.hk – stock.adobe.com „Setzen ESG-Ziele nicht herab – auch wenn es einfach wäre“ Markus Handl, Head of Corporate Development, Kapsch TrafficCom GoingPublic: Thema Tariffs: Welche Auswirkungen erwarten Sie für Ihr Unternehmen, welche Maßnahmen ergreifen Sie? Handl: Das Unternehmen hat Tochtergesellschaften mit Sitz in den USA, und diese unterliegen daher generell den lokalen rechtlichen Vorschriften. Ein EUR-Volumen und sonstige Auswirkungen aufgrund von erlassenen Zöllen lassen sich zum derzeitigen Stand allerdings noch nicht abschätzen. Markus Handl ESG-Vorgaben stehen vielerorts unter Druck. Beeinflusst das Ihre Handhabe der ESGZiele? Unsere ESG-Ziele sind nicht neu, und sie dienen vor allem unserem eigenen Anspruch der Weiterentwicklung. Wir würden sie bei Bedarf anheben, wenn das realistisch ist. Wir möchten sie aber nicht herabsetzen, auch wenn das einfach wäre. Special „Kapitalmarkt Österreich 2025“ 27

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Hintergrund Retailanlegerbasis wächst Revitalisierung des Equity Capital Market Europas Kapitalmärkte stehen im Umbruch. Während Transaktionsvolumina im Equity-Capital-Markets-Segment auf Tiefstän- den verharren, wächst eine breite Retailanlegerbasis über Neobroker ebenso wie über klassische Fonds. Von Markus Mayer D iese Synergie erhöht die Liquidität im Markt spürbar und bietet das Potenzial, den Boden für die Rück- kehr von IPOs und Kapitalerhöhungen zu bereiten. Die Baader Bank verbindet diese Retaildynamik mit Capital-Markets-Kompe- tenz. Primärmarkt seit 2020: Rückgang, Qualitätssprung und engere Fenster Seit 2020 ist die Aktivität am europäischen Primärmarkt gedämpft. Von Januar bis September 2025 wurden in Europa 62 IPOs mit einem Deal Value von ca. 6,1 Mrd. EUR platziert (+13 % ggü. Vorjahr). Gleichzeitig verschiebt sich die Auswahl hin zu reiferen Emittenten: Das Medianalter von Unter- nehmen bei einem Börseneintritt stieg von 15 Jahren (2021) auf 29 Jahre (H1 2025), 85 % waren zum Zeitpunkt ihres IPOs bereits profitabel – ein Qualitätsniveau, das After- market-Risiken reduziert. Die Volatilität bleibt der Taktgeber: Als der VSTOXX im April 2025 47 Punkte er- reichte, wurde die Emissionstätigkeit euro- paweit nahezu ausgesetzt; erst stabil unter 20 Punkten öffnete sich im Sommer wieder kürzere Zeit ein IPOFenster – diese Fens- ter schließen in der aktuellen Phase schneller bei exogenen Schocks. Venture Capital und Private Equity: Exitdruck trifft enge Sekundärmärkte Europäisches Private Equity (PE) verfügt über ca. 414 Mrd. EUR an abrufbarem, noch nicht investiertem Kapital. Gleichzei- tig sind weltweit ca. 3,3 Bio. EUR an unrea- lisiertem Wert in rund 29.000 Unternehmen gebunden. Ohne Exitmöglichkeiten, z.B. über ein IPO, fällt es PE schwer, neue Fonds zu starten und das Geld abzurufen – Geld, das dem Mittelstand fehlt. Als eine gute Zwischenlösung stellten sich private Se- kundärmarkttransaktionen heraus, sprich ein Verkauf von Anteilen zwischen mehre- Eine IPOPipeline ist vorhanden und die Emittenten stehen gut vorbereitet in den Startlöchern. ren PE-Investoren. Dies ist allerdings keine finale Lösung des Problems und nur in sehr begrenztem Maß möglich. 2024 wurden global nur ca. 138 Mrd. bis 145 Mrd. EUR an PE-Anteilen gehandelt (≈ 152 Mrd. bis 160 Mrd. USD), also ≈ 1,1 % bis 1,2 % eines ca. 12,4 Bio. EUR (≈ 13,6 Bio. USD) schweren PEUniversums. Für Limi- ted Partners bedeutet das geringere Aus- schüttungen und längere Kapitalbindung. 2024 lag der Exitmix zwar klar bei Weiter- verkäufen an andere Private-Equity-Häuser und strategischen Verkäufern, IPOs blie- ben im niedrigen einstelligen Prozentbe- reich. Ohne funktionsfähige öffentliche Märkte droht eine Blockade des VC- und PE-Ökosystems. Retail wächst über Fonds und Direkt- anlagen – breiter als ETF-Sparen Europäische Haushalte hielten Ende des dritten Quartals 2024 insgesamt 4,454 Bio. EUR in Investmentfonds (UCITS und AIFs). Rund 80 % des von Privaten gehaltenen Fondsvermögens werden über beratende Intermediäre vertrieben. Der Großteil der Mittel entfällt auf Aktien-, Anleihe- und Mischfonds; Neobroker senken parallel dazu die Zugangshürden zu Einzeltiteln und schaffen Effizienzsteigerung bei Orderaus- führungen. Die Klientel ist jünger (häufig 18 28 Special „Kapitalmarkt Österreich 2025“ bis 34 Jahre). Damit entsteht eine breite, langfristig orientierte Anlegerbasis, die nicht nur spart, sondern investiert. In Stres- sphasen bildet diese langfristigere Orientie- rung von Retailmitteln zudem das Gegenge- wicht zu institutionellen Investoren und dämpft starke Ausschläge in den Indizes in beiden Richtungen. Das schafft Stabilität, verringert die Liquidität und sorgt somit für eine bessere Platzierbarkeit von Transaktio- nen bei schwierigen Marktlagen. Fund Flows: Rotation nach Europa erleichtert Primärmarktfenster 2024/2025 ist eine deutliche Kapitalrotati- on zugunsten Europas erkennbar. Im März 2025 war „Equities Europe“ die meistver- kaufte Fondskategorie mit +8,15 Mrd. EUR und konnte über das Quartal 14,91 Mrd. EUR an Nettozuflüssen verzeichnen. Im ZUM AUTOR Markus Mayer fungiert als Head of Capital Markets bei der Baader Bank. Zuvor leitete er seit 2014 das Research bei der Baader Bank. Er studierte zunächst Chemie, dann Ökono- mie und Wirtschaftssoziologie. Bevor er vor zehn Jahren zur Baader Bank wechselte, arbeitete er bei Kepler Cheuvreux, UniCredit und Allianz und wurde mehrfach von Thomson Reuters Extel und Institutional Investors als führender Analyst ausgezeichnet. Kontakt zum Baader Bank Equity Capital Markets Team: EquityCapitalMarkets@BaaderBank.de

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Hintergrund SAVE THE DATE! Abb. 1: IPOs Europe 2022–2025 2. Being Public Conference Börsennotiz schaftt Werte! by Kapitalmarkt Plattform GoingPublic www.goingpublic.de Dienstag. 2. juni 2026. Frankfurt am Main. Mutmacher zum Mitmachen gesucht! Info, Fotos, Rückblick 2025: www.beingpublicconference.de 20 16 12 8 4 0 200 160 120 80 40 0 2022 2023 2024 2025 Transaktionsvolumen Mrd. EUR (l.S.) Anzahl Transaktionen (r.S.) Quelle: Baader Bank ersten Quartal 2025 zogen Anleger 2,85 Mrd. EUR aus USAktienETFs ab und schichteten +14,6 Mrd. EUR in EuropaETFs um. Europadomizilierte ETFs sammelten allein im ersten Quartal 2025 insgesamt 80 Mrd. EUR. Moderatere Bewertungen und Investitionsprogramme von rund 800 Mrd. EUR stützen die Standortqualität und ver- breitern die Nachfrage in engen Platzie- rungsfenstern. Pipeline und Readiness: Qualität vor- handen, Infrastruktur entscheidend Die Baader Bank bietet Unternehmen IPO Workshops an, die gezielt auf den IPOPro- zess vorbereiten. Zudem begleiten Pro- gramme wie IPOready 2025 (Euronexts sechsmonatiges PreIPOProgramm) über 160 Unternehmen aus elf Ländern, 67 % da- von aus dem Techbereich. Eine IPOPipeline ist somit vorhanden und die Emittenten stehen gut vorbereitet in den Startlöchern. Neben IPOs spielen FollowonKapitalerhöhungen eine wichti- ge Rolle, da insbesondere größere Investi- tionen der Firmen nicht organisch aus ei- genen Mitteln finanziert werden können. Diese haben es tendenziell einfacher, da sie auf eine bestehen Investorenbasis und Historie zurückgreifen können, benötigen aber genauso ein stabiles und attraktives Marktumfeld. Market Making, gettex, verlängerte Handelszeiten und ECM Damit Retailnachfrage in Primärmarkt- transaktionen ankommt, braucht es Infra- struktur mit Reichweite, Tiefe und Ge- schwindigkeit. Die Baader Bank steht an dieser Schnittstelle und ist Market Maker und Spezialist für über 800.000 Finanzinst- rumente sowie Spezialist auf gettex; die hohe Präsenz in den Orderbüchern von DAX, MDAX, SDAX, TecDAX ermöglicht enge Spreads und verlässliche Ausführun- gen. Ein operativer Hebel sind die verlän- gerten Handelszeiten von 7:30 bis 23:00 Uhr: Anleger können auf europäische Da- ten und US-News reagieren, Kurslücken werden reduziert, Liquidität über den Tag verteilt und Absicherung, Zeichnung sowie Stabilisierungsphase unterstützt. Über Partner wie finanzen.net ZERO, SMART- BROKER+, Traders Place, Joe Broker gelan- gen RetailFlows ohne Reibungsverluste in den Markt. Das sichert Liquidität und schafft das stabile Umfeld, das bei Trans- aktionen benötigt wird. Fazit: Retail als Voraussetzung, nicht als Kür Der Exitdruck aus Private Equity, die Rotati- on internationaler Mittel in europäische Strategien und die wachsende Retailbeteili- gung bilden die Grundlage für die Rückkehr von IPOs und Kapitalerhöhungen. Mit 85 % (Q1/2025) profitablen IPOs und einem durchschnittlichen Emittentenalter von 29 Jahren (Europa, H1/2025) ist die Basis soli- de. Retailinvestoren stellen einen signifikan- ten Anteil der Gesamtliquidität dar, verbrei- tern die Nachfrageseite und reduzieren Vo- latilitätsspitzen. Das erleichtert Bookbuil- ding-Prozesse und verbessert die Aftermar- ket-Performance. Die Baader Bank liefert als Market Maker, Infrastrukturanbieter und ECM-Partner den Katalysator, der Retail- Flows in Platzierungserfolg übersetzt – und damit die Revitalisierung des Equity-Kapi- talmarktgeschäfts in Europa ermöglicht. ■ Special „Kapitalmarkt Österreich 2025“ 29

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Hintergrund AFCA: And the Prize goes to… Österreichische Unternehmen überzeugen in der digitalen Kommunikation Seit 2016 ist der Austrian Financial Communication Award (AFCA) der Gradmesser für Best Practices in der Finanzkommu- nikation am österreichischen Kapitalmarkt. Er wird auf der Jahrestagung der CIRA feierlich überreicht. Von Prof. Dr. Henning Zülch, Leon Kirschbaum und Marco Seitz tung von Unternehmen definiert. Der Digital Communication Score 2025 wird dabei konkret auf Basis der Analyse der folgen- den drei digitalen Kommunikationskanäle berechnet: • Teil eins: IR-Website (60 %) • Teil zwei: Digitaler Geschäftsbericht (32 %) • Teil drei: SocialMediaPräsenz (8 %) Die IR-Website ist die zentrale Informati- onsquelle für Stakeholder, die sich über ein Unternehmen informieren möchten. Insbe- sondere werden die Funktionalität der Website, die Darstellung des Managements sowie die Präsentation von Financials und von NonFinancials und Prospectives unter- sucht. Das zweite wesentliche Teilgebiet stellt die Analyse des digitalen Geschäftsberichts dar. Bewertet wird hierbei zunächst die Aufbereitung des Geschäftsberichts und ob ZU DEN AUTOREN Prof. Dr. Henning Zülch ist Inhaber des Lehrstuhls für Rechnungswesen, Wirtschafts- prüfung und Controlling an der HHL Leipzig Graduate School of Management. Leon Kirschbaum, M.Sc., ist wissenschaft- licher Mitarbeiter am für Rechnungswesen, Wirtschaftsprüfung und Controlling an der HHL Leipzig Graduate School of Management. Marco Seitz, M.Sc., ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Rechnungs- wesen, Wirtschaftsprüfung und Controlling an der HHL Leipzig Graduate School of Management. Lehrstuhl Der AFCA wird im Rahmen der CIRA-Konferenz vergeben – hier das Siegerteam 2024 der VIG mit CIRA-Macherin Elis Karner. D er Wettbewerb, initiiert von der HHL Leipzig Graduate School of Management unter Leitung von Prof. Dr. Henning Zülch, untersucht die Finanzkommunikation der im ATX Prime gelisteten Unternehmen und trägt dazu bei, das Vertrauen von Stakeholdern in die Anlageform „Aktie“ zu stärken. Der Mega trend Digitalisierung ist ein zentraler Er- folgsfaktor, weil er Unternehmen sowohl effizientere Kommunikationsprozesse als auch neue Formen der Kommunikation eröff- net. KI-Systeme wie ChatGPT unterstützen beispielsweise eine wirkungsvolle Unterneh- menskommunikation. Unternehmen sind daher gefordert, ihre Kommunikation an die Erwartungen einer zunehmend digital versierten Öffentlichkeit anzupassen. Die Neuauflage des AFCA als Austrian Digital Communication Award 2025 würdigt jene Unternehmen, denen diese Anpassung besonders erfolgreich gelingt. Unterstützt wird das Analyseteam der HHL seit die- sem Jahr von seinem Praxispartner, der CROSS ALLIANCE communication GmbH, einer der führenden Beratungen für integ- rierte Kapitalmarktkommunikation in der DACH-Region. Methodik und Leitfragen Der Austrian Digital Communication Award 2025 analysiert die 40 ATXPrimeUnter- nehmen, inkl. der 20 ATXUnternehmen, wie sie am 1. Januar 2025 am österreichi- schen Kapitalmarkt gelistet sind. Der ATX Prime umfasst alle Unternehmen, die im prime market der Wiener Börse gelistet sind. Der ATX ist ein Teilindex des ATX Prime und umfasst die 20 größten und liquidesten Unternehmen Österreichs. Die Datenerhebung basiert auf dem Ge- schäftsjahr 2024 und erfolgt mithilfe eines Kriterienkatalogs, der Qualitätsmerkmale zur Bewertung der digitalen Berichterstat- 30 Special „Kapitalmarkt Österreich 2025“

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Hintergrund dieser für Stakeholder schnell und unmittel- bar auffindbar ist. Zudem wird geprüft, ob der Bericht Storytelling-Elemente enthält, die über die klassischen Inhalte hinausge- hen. In diesem Jahr stehen insbesondere Kurzvideos im Fokus. Das dritte Untersuchungsfeld ist die IR- spezifische SocialMediaPräsenz der Unter- nehmen. Vor allem die Plattformen LinkedIn, X, YouTube, Instagram und seit diesem Jahr auch TikTok werden untersucht. Eine Analyse der durchschnittlichen Unter- nehmensmarktwerte zeigt, dass die österrei- chischen Unternehmen aus dem ATX Prime (ATX) insbesondere mit den Unternehmen aus dem SDAX (MDAX) vergleichbar sind. Deshalb werden die durchschnittlichen Er- gebnisse der MDAX und SDAXUnternehmen als Benchmark verwendet. Auswertung und Analyse des Spitzenfelds ATXUnternehmen schneiden in der digita- len Kommunikation besser ab als ATXPrime Unternehmen (49 % vs. 46 %). Beide liegen damit im Mittelfeld. Die IR-Websites sind mit 56 % (ATX) bzw. 54 % (ATX Prime) am stärks- ten ausgeprägt. Schwachpunkt sind die digi- talen Geschäftsberichte (32 % vs. 28 %). Die Social-Media-Präsenz ist in beiden Gruppen ähnlich stark mit rund 52 % bis 53 %. Im Spitzenfeld zeigt sich zudem, dass die Digitalisierung der Finanzkommunikation immer Ergebnis einer strategischen Aus- richtung ist: Inhalt und Umsetzung in den di- gitalen Kanälen gehen Hand in Hand. Das spiegelt auch die Beratungspraxis bei CROSS ALLIANCE wider. Die Kommunikati- onsstrategie ist Ausgangspunkt für sämtli- che Kommunikationskanäle, die gespielten Inhalte und den Mehrwert am Kapitalmarkt. Die Vienna Insurance Group AG bleibt dank ihrer transparenten IR-Website Spit- Der Megatrend Digitali sierung ist ein zentraler Erfolgsfaktor, weil er Unternehmen sowohl effizientere Kommuni kationsprozesse als auch neue Formen der Kom munikation eröffnet. Prof. Dr. Henning Zülch, HHL Leipzig Graduate School of Management zenreiter. Auf Platz zwei folgt die STRABAG SE, seit dem 22. September 2025 nunmehr im ATX gelistet, mit modernem digitalem Geschäfts- und Halbjahresbericht. Durch effiziente Verknüpfungen im Geschäftsbe- richt überzeugt die OMV AG (drei), etwa über einen ESRS-Index. Die voestalpine AG (vier) besticht mit detaillierten Analys- teneinschätzungen, während die Lenzing AG (fünf) mit Storytelling-Elementen wie Kurzvideos im Bericht 2024 punktet. Die UNIQA Insurance Group AG (sechs) setzt verstärkt auf LinkedIn und YouTube, die Wienerberger AG (sieben) überzeugt mit ihrer Equity Story. Zudem integriert die Erste Group Bank AG (acht) Social-Media- Highlights direkt in die IR-Website. Ein Vergleich mit den MDAX und SDAX Unternehmen in Deutschland unterstreicht die solide Position der ATXPrimeUnter- nehmen. Mit einem durchschnittlichen Digi- Tab. 1: Spitzenfeld des Wettbewerbs Austrian Digital Communication Award 2025 Rang Unternehmen Digital Communication Score (in %) 1 2 3 4 5 6 7 8 Vienna Insurance Group AG STRABAG SE OMV AG voestalpine AG Lenzing AG UNIQA Insurance Group AG Wienerberger AG Erste Group Bank AG 76,80 71,20 67,45 66,00 65,50 64,45 62,45 57,05 32 Special „Kapitalmarkt Österreich 2025“ Index ATX Prime & ATX ATX Prime ATX Prime & ATX ATX Prime & ATX ATX Prime & ATX ATX Prime & ATX ATX Prime & ATX ATX Prime & ATX tal- Communication- Gesamtscore von 46 % liegen die ATX Prime Unternehmen leicht vor den MDAX und SDAXUnternehmen (43 %). Auffällig ist der Vorsprung bei digi- talen Geschäftsberichten: Während ATX Prime-Unternehmen in dieser Kategorie einen Score von 28 % erzielen, erreichen deutsche Vergleichsunternehmen lediglich 19 %. Auch bei der Social-Media-Präsenz zeigen die ATXPrimeUnternehmen mit 52 % einen Vorsprung gegenüber MDAX und SDAXUnternehmen (44 %). Die IRWebsites sind in beiden Märkten nahezu gleich stark ausgeprägt. Insgesamt zeigt die Analyse, dass der österreichische Kapitalmarkt den digita- len Wandel aktiv nutzt, um gestärkt aus einer Phase wirtschaftlicher Unsicherheit hervorzugehen. Ein Blick auf die einzelnen Unternehmen legt nahe, dass insbeson- dere die Unternehmen des Spitzenfelds bereits solide Kompetenzen im Bereich der digitalen Finanzkommunikation aufge- baut haben. Aus den Ergebnissen lassen sich Hand- lungsempfehlungen ableiten, die Unterneh- men helfen, ihre digitale Kommunikation zu verbessern: • Unternehmen sollten auf ihrer IR-Website kurze CEOVideos einbinden, um Vertrau- en bei Investoren und Stakeholdern auf- zubauen. • Unternehmen sollten verstärkt auf die Veröffentlichung eines digitalen Geschäfts berichts setzen, um Inhalte effizient zu kommunizieren. • Für die SocialMediaPräsenz wird emp- fohlen, die Nutzung von LinkedIn gezielt auszubauen, um IR-relevante Inhalte wie Geschäftsberichte oder ESG-Aktivitä- ten zu verbreiten. Fazit Aktuelle Trends verdeutlichen, dass digi- tale Technologien neue Chancen für Un- ternehmen eröffnen. CEOVideos entwi- ckeln sich zunehmend zu einem wirkungs- vollen Instrument, um komplexe Inhalte verständlich darzustellen. Parallel dazu gewinnen sogenannte Social Executives an Bedeutung: Eine aktive Präsenz von CEOs auf LinkedIn bietet die Möglichkeit, direkt mit Stakeholdern in den Dialog zu treten. Darüber hinaus gewinnt künstliche Intelligenz zunehmend an Bedeutung. Jetzt geht es darum, die digitale Transfor- mation weiter zu beschleunigen, um sich zukunftssicher aufzustellen. ■

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Kapital. Markt. Partnerschaft. (E-)MAGAZIN – ONLINE – EVENT – NETZWERK Die gemeinsame „Mission“: Die Wirtschaft braucht einen starken Kapital- markt als Schlüssel zu Innovation und Wachstum. Wir stehen für Aktien- kultur und Altersvorsorge mit Aktien. Wir stehen für einen lebendigen, weltoffenen und wachsenden Kapitalmarkt. Wir tragen bei zu mehr Börsengängen und Listings. Mit Fokus auf den DACH-Raum (Deutschland, Österreich, Schweiz). Und einem ständigen Blick in die globalisierte Welt. Premium-Partner 2025 Premium-Partner im Netz: www.goingpublic.de/kapitalmarktpartner Das Kapitalmarktmagazin3Pflichtblatt an allen deutschen WertpapierbörsenSeptember 2025 – 12,50 EUR (D) – www.goingpublic.deGoingPublicKapitalmarkt PlattformDefenceTechDefenceTech Chance für den Kapitalmarkt?Chance für den Kapitalmarkt?Amadeus FireWas für ein Comeback der Aktie sprichtKoenig & Bauer40 Jahre an der Börse und gute ZahlenFrequentisProfiteur von drei globalen Megatrends

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Hintergrund Bevölkerung hängt Politik ab Aktienbarometer dokumentiert hohes Interesse am Kapitalmarkt Parteien wird oft vorgehalten, politische Strömungen in der Wahlbevölkerung wahrzunehmen und dann effektheischend diesen Trends hinterher zu hecheln. In Bezug zur Einstellung zum Kapitalmarkt kann man diesen Vorwurf eher nicht erhe- ben. Von Karl Fuchs Abb. 1: Wertpapierbesitz (30%) nach Subgruppen Männer : 39% Frauen: 22 % Bis 2.000€: Bis 3.000€: 3.000€+: 16% 34% 53% < 30 Jahren: 26% 30 – 59 Jahre: 31% ab 60 Jahren: 31% kein sign. Unterschied Altersgruppen Pﬂichtschule : 16% Fachschule : 25% Matura: Uni/FH: 42% 51% Bis 2.000 EW : Bis 5.000 EW: Bis 50.000 EW: > 50.000 EW: 24% 29% 31% 33% „Es gibt verschiedene Formen der Geldanlage. Welche der folgenden Anlageformen haben Sie?“ – „Wertpapiere“ Quelle: Peter Hajek Das politische Führungspersonal des Landes versäumt seit gerau- mer Zeit eine ganz wesentliche Entwicklung in der Wählerschaft. Gemeint ist der radikale Sinneswandel den Kapi- talmarkt betreffend, welcher durch die Coronazeit und der sich parallel abzeich- nenden Entwicklung bei digitalen Zugän- gen im Wertpapierbereich gerade in den letzten Jahren nochmals zugenommen hat. Waren vor rund 15 Jahren nur 5% der Österreicherinnen und Österreicher in- vestiert, hat sich diese Zahl bis 2025 versechsfacht! Das zeigt das wieder von Meinungsfor- scher Peter Hajek (im Auftrag von Wiener Börse, Aktienforum und Industriellenver- einigung) erhobene „Aktienbarometer“ sehr eindrücklich. Die Erhebung ist repräsenta- tiv für die österreichische Bevölkerung ab 16 Jahren (2.000 Befragte im Jänner 2025, Schwankungsbreite: 2,2%) und weist mittlerweile ein knappes Drittel der Wohn- bevölkerung als Wertpapierbesitzer aus. In absoluten Zahlen sind das rund 2,3 Mio. Menschen. Ein Nischenthema sind Wertpapiere also längst nicht mehr. Das Aktienforum sieht in dieser Entwick- lung einen Weckruf für die Politik. Es ist Zeit, die Ideologie-Brille abzunehmen und die Chancen, die der Kapitalmarkt in der aktuellen Wirtschaftssituation für Innovation und die Absicherung des Sozi- alsystems bietet, zu erkennen. Mit 2,3 Mio. Wertpapierbesitzern in Österreich haben wir eine kritische Masse längst überschritten. Marathon statt Sprint Fakt ist, dass die Bevölkerung in Sachen Veranlagung deutlich weiter ist als die Politik und diese, handelte es sich um Rennen um die Zukunftsfähigkeit des Landes, um Längen abhängt. Aber ist das 34 Special „Kapitalmarkt Österreich 2025“ Rennen nun ein Marathon oder ein Sprint? Die Antwort fällt eindeutig aus. Denn die Behauptung, wonach am Kapi- talmarkt Zocker und Glücksritter kurzfris- tige Gewinne einstreifen wollen, entpuppt sich als Fake News. Die Realität ist ganz anders, aus dem Blickwinkel des Klassenkampfs aber wenig skandalträchtig: Die Bevölkerung sieht In- vestments eher als Marathon denn als Sprint. Im Ranking der Motive führt der „langfristige Vermögensaufbau“, ganze 79% der Befragten sagen, dieser Aspekt der Wertpapierveranlagung sei „sehr“ oder „eher“ wichtig. Auf Platz 2 folgt das Argu- ment des „Werterhalts“ angesichts der Inflationssituation mit 74 Prozent. Stark aufgeholt hat der Gedanke der „Pensions- vorsorge“ – schon zwei Drittel (konkret 67%) der Befragten halten diesen für ausschlaggebend. Während die Politik das Thema zweite und dritte Säule der Pensionsvorsorge meidet wie der Teufel das Weihwasser, ist die Wahlbevölkerung auch in dieser Hinsicht wieder die Nasen- länge vorn. ZUM AUTOR Karl Fuchs ist Geschäftsführer des Aktien- forums in Österreich. Die Organisation tritt als Interessenvertretung der börsenno- tierten Unternehmen und Plattform zur Förderung des österreichischen Kapital- marktes auf.

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Abb. 2: Welche Wertpapiere besitzen Sie? Investmentfonds/ ETFs Aktien Anleihen Quelle: Peter Hajek 21 % 16 % 8% Die Mitte wird breiter Aktienforums-Präsidentin Angelika Som- merHemetsberger dazu: „30% der Bevöl- kerung investieren, um im Alter mehr Mit- tel zur Verfügung zu haben. Ich denke, es ist Zeit, dass die Politik diesem Trend auch Rechnung trägt und die Altersvorsorge auf eine breitere Basis stellt.“ SommerHe- metsberger weiter: „Der Kapitalmarkt hat das Potenzial die sozialen Sicherungssys- teme beträchtlich zu entlasten.“ Was für diese These spricht, ist offensichtlich auch die soziodemografische Verteilung er Wertpapier-Besitzer. Unter den 2,3 Mio. Österreicherinnen und Österreichern, die am Kapitalmarkt aktiv sind – 1,4 Mio. wei- tere können sich im Übrigen vorstellen, diesen Schritt ebenfalls zu tun – befinden sich knapp 700.000 Personen, die über ein Nettoeinkommen von weniger als 2.000 EUR im Monat verfügen. 630.000 Investier- te kommen auf ein Einkommen zwischen 2.000 und 3.000 EUR netto. Hier also von einem „Elitenthema“ zu sprechen, fällt er- neut in die Kategorie der politischen Rhe- torik. Mind the Gaps! Das heißt freilich nicht, dass es nicht noch Schieflagen gibt, die zu adressieren wären. Hintergrund Weiter bestehen bleiben geschlechtsspezi- fische Unterschiede. Der Equal Shares Day hat sich 2025 zwar nach hinten verschoben, er findet diesmal „erst“ am 25. und nicht wie im Vorjahr am 11. Juli statt. Dennoch sind 39% der Männer am Kapitalmarkt unterwegs und nur 22% der Frauen. Unterschiede gibt es auch bezüglich des Bildungsniveaus der am Kapitalmarkt Engagierten: Während erstmals mehr als die Hälfte (51%) der Hochschulabsolventen in- vestiert ist, stieg zwar auch der Prozentan- teil unter den Pflichtschulabsolventen um zwei Prozentpunkte auf 16% – die Schere aber hat sich im Vergleich zu 2024 weiter ge- öffnet. Ebenfalls, wenn auch nicht so dras- tisch, wahrnehmbar ist das Stadt-Land-Gefäl- le. Während 33 % der städtischen Bevölke- rung (in Städten über 50.000 Einwohnern) am Kapitalmarkt investiert sind, sind es bei der Landbevölkerung (in Ortschaften bis zu 2.000 Einwohnern) nur 24%. Fazit Obwohl sich in den vergangenen Jahren die Teilhabe der Bevölkerung am Kapitalmarkt spürbar ausgeweitet hat, besteht Potenzial, um noch mehr finanzpolitische Marathon- fans zu gewinnen. Die Politik wäre gut bera- ten, die positive Entwicklung mit flankie- renden Maßnahmen und Regelungen zu unterstützen. Denn ein florierender, attrak- tiver Kapitalmarkt hilft nicht nur dem ein- zelnen Bürger, sondern dem Wirtschafts- standort Österreich allgemein. ■ Abb. 3: Warum investieren Sie in Aktien? „Warum investieren Sie aktuell in Aktien, wie wichtig sind Ihnen die folgenden Gründe auf einer Skala von 1 „sehr wichtig“ bis 5 „gar nicht wichtig“?“ 1 „sehr wichtig“ 2 3 4 5 „gar nicht wichtig“ weiß nicht/keine Angabe Unter-30-Jährige, urbaner Raum Mittelwert: langfristiger Vermögensaufbau 55 24 12 6 3 1 1,8 Werterhalt des Geldes in der derzeitigen Inﬂationssituation 45 29 16 5 3 2 1,9 Pensionsvorsorge 33 24 22 8 13 1 2,5 Erzielen von kurz- und mittelfristigen Gewinnen Basis: Aktienbesitzer; Quelle: Peter Hajek 27 25 29 9 9 1 2,5 Special „Kapitalmarkt Österreich 2025“ 35

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Being Public Neue Herausforderungen für österreichische Emittenten Zwischen ESG-Realität (oder -Pragmatismus) und Proxy-Advisor-Einfluss Österreichische Hauptversammlungen stehen vor ähnlich komplexen Herausforderungen wie ihre deutschen Pendants; zugleich zeigt der heimische Kapitalmarkt einige Besonderheiten. Von Helmut Pöllinger und Christof Schwab m o c . e b o d a . k c o t s – e n e G i t r A © : o t o F D er ATX erreichte im ersten Halb- jahr 2025 neue Höchststände, ge- tragen weniger von Unternehmens- gewinnen als von internationalen Kapital- strömen. Vor allem Umschichtungen aus den USA (wir erinnern uns an Trumps „Liberation Day“) führten zu erheblichen Zuflüssen in europäische Aktienmärkte, die in Österreich vornehmlich in Index- schwergewichte wie Erste Group, OMV, ANDRITZ, VERBUND oder voestalpine flos- sen. Auffällig ist: Der überwiegende Teil dieser Mittel landete in passiven Produk- ten wie ETFs. Aktive Fonds mussten dage- gen Abflüsse hinnehmen. Für Emittenten bedeutet dies, dass sie es zunehmend mit Investoren zu tun haben, die kurzfristig re- agieren und deren Abstimmungsverhalten stark von globalen Richtlinien abhängt. Nachhaltige Nachhaltigkeit? Besonders herausfordernd ist die Entwick- lung der ESGFonds. Weltweit umfasst die- ser Markt rund 3,5 Bio. USD, doch Europa bleibt mit über 80 % des verwalteten Ver- mögens das klare Zentrum. Österreichi- sche Fondsgesellschaften wie Erste Asset Management oder Raiffeisen KAG waren in den vergangenen Jahren Vorreiter (auch mit Mittelzuflüssen), doch auch hier ist ein Trend zur „Normalisierung“ spürbar. Der Grund liegt in den strengen Vorgaben der ESMA: Wer Fonds mit Begriffen wie „ESG“ oder „nachhaltig“ vermarktet, muss 80 % des Kapitals entsprechend investieren und fossile Energien weitgehend ausschließen. Die Folge: Hunderte Fonds wurden umbe- nannt, auch in Österreich verzichten Ma- nager lieber auf ESG-Labels, als Portfolios radikal umzubauen. Sicherheitshalber wur- den „ArtikelneunFonds“ gemäß EUOffen- legungsverordnung auf „Artikel acht“ um- gestuft. Und Privatanleger sehen das The- ma ESG nüchternpragmatisch. Finanzbe- rater berichten, dass bei Kunden wieder öfter „Rendite vor Nachhaltigkeit“ zählt. Also: Interesse bleibt, doch der Wunsch nach Flexibilität überwiegt. 36 Special „Kapitalmarkt Österreich 2025“ Wer bestimmt? Während in Deutschland Proxy Advisors wie ISS oder Glass Lewis traditionell gro- ßen Einfluss auf die DAXKonzerne aus- üben, ist ihre Rolle in Österreich weniger ausgeprägt. Der Grund liegt in den Eigen- tümerstrukturen: Viele börsennotierte Gesell schaften haben Ankeraktionäre wie (Mitar- beiter)Stiftungen, Familien oder öffentliche Hände, die als Kernaktionäre stabile Mehr- heiten sichern. Dennoch nimmt die Bedeutung interna- tionaler Stimmrechtsberater zu – beson- ders bei global investierten Unterneh- men. Hier orientieren sich internationale Investoren zunehmend an deren Empfeh- lungen, auch wenn diese nicht immer mit unternehmensspezifischen Gegebenhei- ten übereinstimmen. Für Organisatoren von HVs bedeutet dies: Abstimmungen sind kalkulierbar, direkte Gespräche mit Investoren wichtiger denn je. schwerer ZU DEN AUTOREN Helmut Pöllinger ist Managing Director bei Computershare DACH. Christof Schwab ist Director Business Development, Sales & Strategy bei Computer share Deutschland.

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Being Public Learnings Die zentrale Lehre für Österreichs Emitten- ten: Der direkte Dialog mit Investoren ge- winnt an Bedeutung. Hauptversammlungen sind längst nicht mehr der einzige Ort, an dem GovernanceFragen diskutiert werden. Aktionärstage erfreuen sich wachsender Beliebtheit. Investoren erwarten kontinu- ierliche Transparenz über Klimastrategien, Kapitalallokation, Unternehmensführung – aber auch weiterhin „hard financial facts“. Anbieter wie Computershare reagieren dar- auf und bauen Services im Bereich Investor Engagement aus, um Emittenten in dieser neuen Komplexität zu unterstützen. Fazit Für österreichische börsennotierte Unter- nehmen bedeutet das aktuelle Umfeld eine Doppelbelastung: Einerseits profitieren sie von internationalen Kapitalzuflüssen, an- dererseits steigt der Druck, den Erwartun- gen einer immer heterogeneren Investo- renschaft gerecht zu werden. ESG bleibt wichtig, doch verliert die einstige Domi- nanz. Proxy Advisors haben weniger Macht als in Deutschland, gewinnen aber an Be- deutung. Entscheidend wird sein, Haupt- versammlungen nicht nur formal vorzube- reiten, sondern proaktiv den Austausch mit – divergierenden – Investoren zu su- chen, Transparenz zu schaffen und flexibel auf unterschiedliche Ansprüche einzuge- hen. Nur so können heimische Emittenten im globalen Wettbewerb um Investmentat- traktivität bestehen und zugleich Vertrauen am Kapitalmarkt sichern. ■ Foto: © Pavel Ignatov – stock.adobe.com stimmungsrichtlinien lösen sich auf, Inves- toren gewichten Themen unterschiedlich stark. Während der eine Fonds Nachhaltig- keit priorisiert, achtet der andere vor al- lem auf Profitabilität oder regionale Rah- menbedingungen. Institutionelle Investo- ren interessiert vielfach anderes als Privat- aktionäre. „Aktivistische“ Anleger kommen hinzu, idealerweise gesittet (wenn auch mit langen Kritik und Fragenlisten) und nicht als HVStörer; denn Letzteres schlägt auf die HVStimmung durch und fordert Or- ganisatoren und Podium zusätzlich zum „normalen“ Ablauf. Und: Junge Aktionäre – wenn man sie denn halten bzw. dazugewin- nen will – wünschen sich von HVs anderes als „Altaktionäre“. Auch Österreichs Emit- tenten müssen sich daher auf ein fragmen- tiertes Aktionärsbild einstellen. Umso wichtiger sind präzise Aktionärsidentifika- tionen, die zeigen, wer tatsächlich stimm- berechtigt ist und welche Erwartungen be- stehen. HV Magazin. Seit 2003. Themen und Trends rund um die Hauptversammlung. HV der Zukunft Den Unterhaltungswert steigern? e d . n 03 2025 h i z a g a m - v R U E – , 4 1 U.a. mit der regelmäßigen Rubrik „Austria Corner“ Alle Ausgaben online abrufbar: www.goingpublic.de/emagazine-archiv UNTER BESCHUSS Proxy Advisors drohen Einfluss zu verlieren BARRIEREFREIHEIT Hindernislose HVs in digitalen Zeiten ÖSTERREICH Das Besondere am ATX Panel „HV der Zukunft“ Seite 8 Special „Kapitalmarkt Österreich 2025“ 37 Für österreichische börsennotierte Unter nehmen bedeutet das aktuelle Umfeld eine Doppelbelas tung. In den USA geraten unter der Trump- Administration – auch – ISS und Glass Lewis unter Druck. Politiker und Banken werfen ihnen ideologisch motivierte Abstim- mungsempfehlungen vor, insbesondere bei ESG- und Diversitätsthemen. Der Vor- wurf: Wirtschaftliche Analysen treten in den Hintergrund; zudem bestehen Interes- senkonflikte, da dieselben Stimmrechtsbe- rater auch Governance-Beratung verkau- fen. US-Bundesstaaten wie Texas haben be- reits Gesetze erlassen, die Transparenz über nichtfinanzielle Faktoren verlangen. Sustainability-Reports werden mehr als Kostenfaktor denn als Nutzen gesehen. Auch wenn es solche Regelungen in Euro- pa bislang nicht gibt, bleibt die Entwick- lung für Österreich relevant: Internationale Investoren könnten ihre Richtlinien anpas- sen und damit auch heimische Unterneh- men unter Druck setzen. Sicher ist nur die Veränderung Parallel dazu zeigt sich eine spürbare Ab- kehr von ambitionierten ESG-Zielen. Welt- weit ziehen sich Banken und Versicherun- gen aus Allianzen wie der Net-Zero Insu- rance Alliance zurück. Auch europäische Player wie Allianz, AXA oder UBS haben ihre Klimaziele gelockert. In Österreich bleibt der politische Fokus zwar auf dem Ausbau erneuerbarer Energien, doch auch hier zeigt sich eine gewisse Ernüchterung: OMV etwa setzt wieder stärker auf Öl und Gasprojekte, während Energieunternehmen ihre Investitionspläne realistischer kalkulie- ren. Rezession und (Energie-)Preise zeigen Wirkung. Für Investoren bedeutet das: ESG Kriterien sind nicht mehr selbstverständlich handlungsleitend, sondern Teil einer breite- ren Abwägung zwischen Wettbewerbsfähig- keit, Versorgungs sicherheit und Rendite. Die Vorbereitung auf Hauptversammlun- gen wird damit komplexer. Einheitliche Ab- Being Public Conference byBörsennotiz schafft Werte!GoingPublicKapitalmarkt Plattform

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Being Public Onlinereport wird zum Muss Digitale Berichterstattung – gemeinsam geht mehr Was bisher schon galt: Unternehmen stehen vor der Herausforderung, ihre Finanz- und Nachhaltigkeitsinformationen konsistent, effizient, zielgruppen- und regulatorgerecht zu veröffentlichen. Was neu dazukommt: Strukturierte Daten, im besten Fall XBRL-gerecht aufbereitet, werden zur Voraussetzung für digitale Auffindbarkeit und Datenhoheit in einer KI-geprägten Welt. Von Olivier Neidhart und dem technischen Partner Multivisio. Die besten Voraussetzungen für erfolgreiche digitale Berichterstattung werden erreicht, wenn Konzept, Kreation, Services und Software von Projektbeginn an zusam- menspielen und bewusst gewählt werden. „Gemeinsam geht mehr“, wenn Inhalt, Technologie und Projektteam nahtlos zusammenspielen. Digitale Berichte als strategisches Kommunikationsinstrument Digitale Unternehmensberichte im HTML- Format bieten zahlreiche Vorteile gegen- über klassischen PDFBerichten. Sie sind nicht nur mobil optimiert und barrierefrei, sondern ermöglichen auch eine intuitive Navigation durch interaktive Menüs, In-Page- Links und thematische Tagging-Strukturen. Gerade im Kontext von künstlicher Intelli- genz (KI) gewinnen HTML-Berichte zusätz- lich an Bedeutung: Sie sind AI-ready und können so aufbereitet werden, dass Tools wie ChatGPT leicht auf die Inhalte zugrei- fen können. Das erhöht die Sichtbarkeit und Relevanz der Unternehmenskommuni- kation in digitalen Rechercheprozessen. ZUM AUTOR Olivier Neidhart verantwortet als Verwal- tungsratspräsident die Internationalisierung der Neidhart + Schön Group AG mit ihrer Tochter mms solutions (mms). n ö h c S + t r a h d e N © i : o t o F D er Onlinereport wird zum Muss. Der digitale Bericht der Unterneh- mensgruppe Nassauische Heim- stätte Wohnungs- und Entwicklungsgesell- schaft (NHW) zeigt, wie sich Firmen dem Onlinereport nähern können – und welche Rolle moderne Reportingplattformen dabei spielen. Gleich dem Berichtsmotto „Gemein- sam geht mehr“ wird die Bedeutung von partnerschaftlicher Zusammenarbeit und digitalen Lösungen als Erfolgsfaktoren deutlich. Das wurde umgesetzt Die NHW zählt zu den führenden Woh- nungsunternehmen Deutschlands. Mit dem Unternehmensbericht 2024 präsentiert sie ihre ökonomische, ökologische und gesell- schaftliche Leistung. Inhaltlich und prozes- sual standen diese Ziele im Fokus: Kombination des fundierten Finanzteils mit der umfassenden Nachhaltigkeitserklärung - Transparenz über das Erreichte geben - Nutzerzentrierte Darstellung für unter- schiedliche Stakeholder mit dialogorien- tierten Formaten - Modulare Struktur für Gruppen- und Ein- zelberichte - Moderne visuelle Umsetzung, die auf allen Endgeräten überzeugt Realisiert wurde das Projekt auf der Platt- form ns.wow von mms solutions gemein- sam mit der Agentur Berichtsmanufaktur 38 Special „Kapitalmarkt Österreich 2025“

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Oesterreichische Kontrollbank Aktiengesellschaft Verlässliche Infrastruktur und mehr Effizienz für alle Marktteilnehmer? Machen wir es möglich. Als unabhängige und volkswirtschaft- lich relevante Institution bieten wir, die OeKB Gruppe, zentrale Dienst- leistungen für den heimischen Kapi- talmarkt, den wir aktiv mitgestalten. In allen Lebenszyklen eines Wert- papiers erbringen wir gemeinsam hoch spezialisierte und verlässliche Infrastrukturdienstleistungen mit dem Fokus auf maximale Effizienz für unsere Kunden. www.oekb.at

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Being Public Lessons Learned – was bei der Berichterstellung zu beachten ist 1. Transparenz ist mehr als Reporting – sie ist strategische Kommunikation Digitale Formate schaffen Vertrauen und stärken den Dialog mit Stake- holdern. 2. Skalierbarkeit für komplexe Organisationsstrukturen Die Möglichkeit, Einzelberichte aus einem zentralen Datenpool zu gene- rieren, ist besonders relevant für Kon- zerne und Beteiligungsstrukturen. 3. Regulatorische Sicherheit inklusive Mit Anbindung und BuiltinXBRL werden aktuelle und kommende Anforderungen der CSRD und EU-Taxo- nomie abgedeckt. 4. Effizienz durch Automatisierung Die Integration von Finanz und ESG Daten reduziert manuellen Aufwand und Fehlerquellen – ein echter Hebel für Reportingteams. 5. XBRL-Umsetzungen liefern strukturierte Daten Maschinenlesbarkeit gewinnt stark an Bedeutung. Nicht nur für den Regulator und um Barrierefreiheit zu gewährleis- ten, sondern auch für KI-Crawler, die die Reportinginformationen finden und richtig ausgeben. und genutzt werden können. Während HTML-basierte Geschäftsberichte von KI- Systemen problemlos ausgelesen und als Quelle korrekt referenziert werden, ist dies bei PDFDokumenten nicht unbedingt der Fall. Die Konsequenz: Wer sicherstellen möchte, dass seine Originalinformationen beachtet und korrekt wiedergegeben wer- den, ist mit HTML klar im Vorteil – mit XBRL sogar noch mehr. PDFs schneiden in dieser Hinsicht deutlich schlechter ab; es sei denn, sie sind barrierefrei aufgesetzt. Die regulatorische Pflicht zur Maschinen- lesbarkeit wird von vielen Unternehmen als notwendiges Übel empfunden. Gleichzeitig ist KI ein faszinierendes Zukunftsthema, bei dem man gerne sichtbar sein möchte. Genau hier liegt der Sweet Spot: die Verbin- dung von regulatorisch geforderter Ma- schinenlesbarkeit mit den Möglichkeiten der KI. XBRL wird zum zukunftssicheren Standard für Datenhoheit. Denn KI benötigt strukturierte, verläss- liche Daten. Durch das gesetzlich vorge- schriebene Tagging können Unternehmen nicht nur die Korrektheit ihrer Daten sicher- stellen, sondern auch ihre Datenhoheit wahren – ein entscheidender Vorteil. Getaggte Daten sind verifiziert und ma- schinenlesbar. Die ideale Grundlage für KI-Anwendungen. Ein oft unterschätzter Aspekt digitaler Berichte ist zudem deren Sichtbarkeit. Sichtbarkeit als Erfolgsfaktor Ein oft unterschätzter Aspekt digitaler Berichte ist zudem deren Sichtbarkeit. Studien zeigen, dass viele Anspruchsgrup- pen – von Analysten über Medien bis hin zu Bewerbern – den Unternehmensbericht direkt in Suchmaschinen, über KI oder über die Corporate Website suchen. Eine promi- nente Platzierung, gute Auffindbarkeit und eine klare Struktur sind daher entscheidend. Warum XBRL entscheidend wird: Maschinenlesbarkeit trifft KI Ganz neu zu berücksichtigen ist bei der Veröffentlichung von Unternehmensinfor- mationen, dass das Format direkten Ein- fluss darauf hat, wie sie von KI verarbeitet 40 Special „Kapitalmarkt Österreich 2025“ Was bedeutet das konkret? Unternehmen brauchen eine Lösungsanbieterin, die Maschinenlesbarkeit „builtin“ mitliefert: • Minimum: Basis-Tagging für die wich- tigsten Kennzahlen • Besser: Vollständiges Tagging des gesam- ten Berichts – für maximale Datenhoheit • Noch besser: Ein Onlinereport in Full HTML umgesetzt, ergänzt durch geziel- tes Tagging • Champions League: Ein vollständig in HTML umgesetzter und vollständig ge- taggter Bericht So wird aus einer regulatorischen Pflicht ein strategischer Vorteil – und aus einem Bericht ein intelligenter Datenhub für die Zukunft. Inspiration für Entscheider Der Case der NHW zeigt: Digitale Bericht- erstattung mit einem ansprechenden On- linereport ist kein Zukunftsthema – sie ist heute umsetzbar. In realistischen Phasen, mit Meilensteinen, die über ein Reporting- jahr hinausgehen, mit der richtigen Platt- form, klaren Zielen und einem partnerschaft- lichen Set-up lassen sich komplexe Anforde- rungen effizient und wirkungsvoll erfüllen. „Gemeinsam geht mehr“ ist dabei nicht nur ein Motto, sondern ein Erfolgsprinzip. Fazit ist definitiv Digitale Berichterstattung mehr als ein Formatwechsel – sie ist ein strategischer Schritt in Richtung Zukunft. Unternehmen, die heute auf HTML- und XBRLbasierte, AIoptimierte und nutzer- freundliche Reportinglösungen setzen, schaffen nicht nur Transparenz, sondern stärken ihre Position im Wettbewerb um Aufmerksamkeit, Vertrauen und Kapital. ■ Wer sicherstellen möchte, dass seine Originalinfor mationen beachtet und korrekt wieder gegeben werden, ist mit HTML klar im Vorteil – mit XBRL sogar noch mehr.

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CIRA Gemeinsam für einen stärkeren Kapitalmarkt! Danke an unsere Sponsoren, ohne sie wäre die CIRA-Jahreskonferenz nicht möglich! HAUPT SPONSOR GOLD SPONSOREN SILBER SPONSOREN aktienforum

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Being Public Telefonkonferenz? Höchste Zeit für den digitalen Wandel In Österreich werden viele Traditionen gepflegt – auch in der Investorenkommunikation. Noch immer setzen viele börsen- notierte Unternehmen auf die klassische Telefonkonferenz. Dabei wäre es längst Zeit, den digitalen Weg einzuschlagen: für mehr Effizienz und Transparenz. Von Lukas Reiter schung, wenn die Teilnehmerliste übermit- telt wird, teils mit surrealen Namen, da herrührend von unverständlicher Aus- sprache des Namens beim Einwählen oder Unsicherheit bei der Schreibweise. Da- durch entsteht ein großer Aufwand im Nachgang, um diese Listen glattzuziehen und wieder mit ein paar Notizen in einem ExcelFile verschwinden zu lassen. Einige Wochen später geht der Prozess wieder von vorne los. Die alten Listen wer- den hervorgeholt und der manuelle Auf- wand entsteht erneut. Um dies zu verhin- dern und Ressourcen einzusparen, gibt es einige digitale Hilfsmittel, die bei jedem dieser Schritte behilflich sein können. Status quo in Österreich Wie verhält sich nun die Lage in Öster- reich? Mit Blick auf die letzten Events im Sommer 2025 lässt sich feststellen, dass die meisten Emittenten weiterhin auf die klassische Variante der Telefonkonferenz setzen. In Zahlen sind das 17 von 20 ATX ZUM AUTOR Lukas Reiter, Country Manager Investor Relations bei EQS, berät und betreut öster- reichische Emittenten bei kapitalmalmarkt- rechtlichen Veröffentlichungspflichten sowie der Digitalisierung der Investor Relations. Statt einer Telefonkonferenz bietet sich ein Webcast an – hier das Modul von EQS. Quelle: EQS A lle drei Monate ist es wieder so weit: Die vierteljährlich zu präsen- tierenden Zahlen stehen an. Hier- bei wird gerne auf altbewährte Prozesse zurückgegriffen, welche jedoch in den meisten Fällen alles andere als ressourcen- schonend sind. Warum also Zeit mit ineffi- zienten Vorbereitungen vergeuden? Ist es heute doch einfacher denn je, beginnend mit dem Einladungsmanagement, die Durchführung der Präsentationen und schlussendlich das „Wrapup“ mithilfe di- gitaler Tools zu optimieren. Dazu stehen CRM und Mailing-Programme wie auch Webcasts zur Verfügung. Jonglieren mit Telefonnummern Jedem Kapitalmarktteilnehmer ist sie mehr als bekannt, die klassische Telefon- konferenz. Diese Variante der Kommunika- tion zu den quartalsweisen Veröffent lichungen ist bereits jedem Akteur am Finanzmarkt begegnet; ob als Analyst, Investor oder auch Investor-Relations-(IR-) Manager eines Emittenten. Das Jonglieren mit unterschiedlichen Telefonnummern aus aller Welt zählt zum Alltag der Vorbe- reitung auf den Call. Der Start gestaltet sich jedoch schon weit vorab kompliziert. Viele IR-Abteilun- gen nutzen bis dato noch keine Software zur Verwaltung von Kontaktdaten. So wer- den ExcelFiles vom letzten Termin hervor- gezogen und diese für die kommende Ver- anstaltung zur Einladung genutzt. Parallel dazu wird die Historie aus anderen Dateien zusammengetragen, in der Hoffnung, der jeweilige Analyst nimmt auch tatsächlich teil. Vor dem tatsächlichen Termin findet un- ter Umständen ein Testlauf statt, eine Art Generalprobe, um mit dem sogenannten Operator des Telefonkonferenzanbieters die Szenerie durchzuspielen. Weist man nicht bewusst darauf hin, so besteht keine Garantie, dass der Kollege vom Testlauf auch tatsächlich am Livecall teilnimmt. Nach dem Call kommt die nächste Überra- 42 Special „Kapitalmarkt Österreich 2025“

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Being Public Webcast vs. Telefonkonferenz Webcast 6 Telefonkonferenz 33 3 17 prime market davon ATX Quelle: EQS Teilnehmern sowie im gesamten prime market der Wiener Börse 33 von 39 Emit- tenten, wie eine aktuelle Erhebung zeigt. Im Umkehrschluss wagen sich lediglich gut 15 % der Unternehmen an die Durchfüh- rung mithilfe digitaler Tools. Nach einem Blick über die Grenzen zum Nachbarn Deutschland lässt sich konstatieren, dass dortzulande Emittenten aus den drei größ- ten Indizes (DAX, MDAX, SDAX) zu über 50 % auf digitale Tools, in diesem Falle Web- casts, zurückgreifen. Die Zukunft der Berichtsveröffentlichungen Ein Webcast ermöglicht eine effizientere Nutzung von Ressourcen, indem manuelle Prozesse durch automatisierte Abläufe er- setzt werden. Bereits bei der Einladung zei- gen sich Vorteile: Anstelle umfangreicher Listen mit Telefonnummern und Länder- einwahldaten wird lediglich ein Zugangs- link benötigt, der einfach verteilt werden kann. Im Sinne des FairDisclosurePrinzips kann durch die webbasierte Übertragung einem breiteren Publikum Zugang gewährt werden. Dies erhöht nicht nur die Reich- weite, sondern unterstreicht auch das Be- kenntnis zu Transparenz. Durch vorge- schaltete Registrierungen sind die Teilneh- mer im Vorfeld bekannt, was eine gezielte Nachbereitung erleichtert. Analysten profi- tieren zusätzlich davon, dass die Präsenta- tion synchron zur Liveausstrahlung einge- blendet wird und somit direkt nachvoll- ziehbar ist. Eine manuelle Anmeldung für Fragen – etwa durch das Drücken einer Taste – ent- fällt. Die browserbasierte Plattform er- laubt eine interaktive Kommunikation in Echtzeit. Nach der Veranstaltung sind alle Fragen den jeweiligen Fragestellern zuge- ordnet und in einer Datenbank dokumen- tiert, sodass Informationen strukturiert und nachvollziehbar abrufbar sind. Fazit In Zeiten, in denen die meisten internen wie auch externen Meetings über MS Teams, Zoom oder ähnliche Software statt- finden, setzt Investor Relations auf die alt- modische Variante der Telefonkonferenz. Es ist höchste Zeit, die gegebenen Tools zu nutzen, um die prinzipielle Arbeit der In- vestor Relations wieder in den Vorder- grund zu rücken und die Zeit nicht mit un- nötigen Vor und Nachbereitungen zu ver- schwenden, welches ohne Weiteres durch digitale Tools ersetzt werden kann. Gerade bei Liveveranstaltungen sind Missstände zu vermeiden. Je mehr manuelle Einschnit- te im Prozess stattfinden, desto höher ist die Fehleranfälligkeit. Ein Blick über den Tellerrand lohnt sich in jedem Fall. Digitale Tools und Software geben die Möglichkeit, Investor Relations neu zu denken. ■ ANZEIGE Nachhaltiges Handeln steht bei uns schon immer hoch im Kurs. post.at/investor Die Österreichische Post ist im ständigen Auf und Ab des Kapitalmarktes ein zuverlässiger, attraktiver Dividendentitel. Darüber hinaus ist Nachhaltigkeit für die Post von großer Bedeutung: Die Österreichische Post betreibt heute mit über 5.000 E-Fahrzeugen die größte E-Flotte des Landes. Das Ziel ist es, bis 2030 alle Sendungen im Inland fossilfrei zuzustellen. Nähere Informationen auf post.at/investor

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Being Public Privatanleger und die HV Eine aussterbende und deshalb unwichtige Spezies? Seit einigen Jahren gehen die Besucherzahlen von Hauptversammlungen (HVs) zurück. Dieser Trend ist in Deutschland ausgeprägter als in Österreich, aber in beiden Ländern sichtbar. Seit Corona hat sich diese Entwicklung noch verstärkt. Von Bernhard Orlik D ie Präsenz, also das auf der Hauptver- sammlung vertretene Grundkapital, ist weitgehend konstant geblieben. Um diese Entwicklung der geringen Besucher- zahl aufzuhalten oder umzudrehen, muss man sich mit ihren Gründen beschäftigen. Analysiert man die Teilnehmerverzeich- nisse von Hauptversammlungen, wird man feststellen, dass die meisten Besucher der Rubrik zuzurechnen sind und vielfach nur eine überschaubare Zahl von Aktien vertreten. Der HV-Besuch von institutionellen Aktionären, z.B. Fonds- verwaltungen, bildet eher die Ausnahme. Diese Aktionäre bevollmächtigen den Stimmrechtsvertreter der Gesellschaft, um ihr Stimmrecht in der HV auszuüben. „Privataktionäre“ Gründe für den Rückgang Die folgenden Gründe, weshalb immer weniger Privataktionäre eine Hauptver- sammlung besuchen, sind zu analysieren: • Emotionale Bindung zum Unternehmen: Gesellschaften, die Belegschaftsaktien ausgeben, begrüßen deutlich mehr HV Besucher als Gesellschaften ohne diese Form der Mitarbeiterbeteiligung. Viel- fach treffen sich die Pensionisten jährlich anlässlich der Hauptversamm- lung zum Wiedersehen. Die Ausgabe von Belegschaftsaktien ist zwischen- zeitlich aber eher die Ausnahme denn die Regel und könnte ein Grund für rückläufige HVBesucherzahlen sein. Zudem hat sich das Anlegerverhalten über die Jahre verändert. Hat man früher in „sein“ Unternehmen investiert und eine gewisse Bindung zur Gesellschaft aufgebaut, hat heute insbesondere die jüngere Aktionärsgeneration ein eher nüchternes, von finanziellen Kennzahlen geprägtes Verhältnis zum Unternehmen. Kennzahlen können jedoch problemlos zu jeder Zeit im Internet recherchiert werden, der HV-Besuch ist entbehrlich – ein Grund, weshalb insbesondere jüngere Aktionäre der HV fernbleiben. Gesellschaftliches Treffen mit Gleichgesinnten: Für viele Aktionäre ist die HV eher ein gesellschaftliches denn ein gesellschafts- rechtliches Event. Das Treffen und die Kommunikation mit Gleichgesinnten ist gerade für etwas ältere Aktionäre ein Grund für den HV-Besuch. Die Naturaldividende am Aktionärsbuffet: Das Buffet zählt zu den gewichtigen Gründen vieler Aktionäre für den HV- Besuch. Man denke nur an den heftigen Streit unter einigen Aktionären um die • • 12.000 „Saitenwürschtle“ bei einer Daimler-HV in Berlin. In den letzten Jahren haben die Gesellschaften aus verschiedenen Gründen die Naturaldi- vidende deutlich gekürzt. Gesetztes Dreigängemenü mit Weinbegleitung fin- det man bei heutigen Publikumshaupt- versammlungen nicht mehr. Auch der HV-Gourmetführer einer schwäbischen ZUM AUTOR Bernhard Orlik ist Vorstand der HCE Consult. Er hat zahlreiche DAX- und ATX- Werte bei Hauptversammlungen beraten. Neben der organisatorisch-technischen Begleitung der Hauptversammlung leitete Bernhard Orlik eine Vielzahl von Ver- sammlungen auch als externer Versamm- lungsleiter. Er publiziert regelmäßig zu aktuellen Hauptversammlungsthemen und ist Referent bei Fach-seminaren. 44 Special „Kapitalmarkt Österreich 2025“

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Being Public m o c . e b o d a . k c o t s – k c u D e l t t i L © : o t o F Gesetztes Dreigänge menü mit Weinbeglei tung findet man bei heutigen Publikums hauptversammlungen nicht mehr. Bank wurde eingestellt. Als dann auch noch die Erstattung für Parkplätze und/ oder ÖPNV-Ticket gestrichen wurde, haben viele eifrige HV-Gänger auf den HV-Besuch verzichtet und sich ande- ren Freizeitgestaltungen zugewandt. Die jüngeren Aktionäre tauschen sich mit Gleichgesinnten ohnehin nicht per- sönlich auf der HV aus, sondern haben andere Plattformen für die Kommuni- kation untereinander etabliert. • Erwartung einer spannenden HV: Einige HVs finden bereits vorab ein breites Medienecho. Wird im Vorfeld der HV die Erwartung geweckt, dass es zu spannenden Wortbeiträgen und ggf. Kampfabstimmungen kommt, finden deutlich mehr Aktionäre aller Alters- gruppen den Weg in die HV. Derartige Veranstaltungen sind jedoch eher sel- ten. Bleibt dem HV-Besucher die Hoff- nung auf das Unerwartete. Erinnert sei an die Frage eines Aktionärs an den Aufsichtsratsvorsitzenden der AUA, ob dieser von der AUA neben seiner Auf- sichtsratsvergütung noch zusätzliche Vergünstigungen bekäme. Als dieser verneinte, wurde triumphierend die AUA-Senator-Karte für alle Aufsichtsrä- te präsentiert. Die HV hatte ihren Mo- ment, und für die Privataktionäre hat sich das Kommen gelohnt. Auch weil die Vorbereitung der HV durch das Un- ternehmen und die interne Governance der Gesellschaften derartige Überra- schungen kaum mehr zulassen, sind solche Momente eher selten geworden. Letztlich sind Privataktionäre auch re- alistisch genug, um zu wissen, dass sie mit ihren Stimmrechten die Stimmab- gaben der Institutionellen nicht über- stimmen werden. Diese Aktionärsgrup- pe ist eher auf die Macht des gespro- chenen Worts angewiesen. Allerdings sind Aktionäre, die auf der HV das Wort ergreifen und ihren Beitrag pointiert, witzig und trotzdem fachkundig vortra- gen, rar geworden. Dadurch sinkt für Aktionäre der Unterhaltungswert und somit die Attraktivität der Veranstal- tung. Aktualität: In Zeiten, da die aktuellen Börsenkurse mittags ins Schaufenster der Bankfilia- le gehängt wurden, hat die Vorstands- rede für Privatanleger durchaus neue Informationen geliefert. Im Zeitalter des Internets werden Geschäftszahlen regelmäßig und vor allem vor der HV publiziert, werden wichtige Unterneh- mensentwicklungen per Ad-hoc gemel- det und in Investorencalls erklärt. Die HV kann somit nur noch die Zusam- menfassung von bereits Bekanntem lie- fern – für viele Anleger schlicht nicht attraktiv genug, um Zeit in einen HV- Besuch zu investieren. • Grundkapital vs. Besucherzahl Für die Zukunft ist bedauerlicherweise da- mit zu rechnen, dass die Besucherzahlen der Privataktionäre weiter schrumpfen werden. Für die Legitimation eines HV Beschlusses kommt es jedoch nicht auf die Anzahl der Besucher vor Ort an. Wichtig ist hier der Prozentsatz der Aktien am Grundkapital, die an der Beschlussfassung teilgenommen haben. Kann man also auf die Privataktionäre als HV-Besucher verzichten? Gerade für B2C-Unternehmen bietet die HV weiterhin eine attraktive Möglichkeit, Multiplikato- ren für seine Produkte anzusprechen. Im Rahmen von Kapitalmaßnahmen oder bei drohenden Kampfabstimmungen, z.B. im Rahmen von Übernahmesituationen, kön- nen die Privataktionäre mit ihren Stimm- rechten für die Gesellschaft das Zünglein an der Waage sein. Unternehmen sind also gut beraten, die Gruppe der Privataktionä- re nicht zu vernachlässigen. Kümmert man sich als Gesellschaft erst dann um die Pri- vatanleger, wenn man sie dringend braucht, kann es zu spät sein. Fazit Eine kontinuierliche Pflege auch der viel- leicht auf den ersten Blick unwichtig er- scheinenden Privatanleger kann sich als gute Investition erweisen. Ob die Ansprache dieser Zielgruppe dann jedoch im klassi- schen Format der eher formalistischrecht- lichen HV oder zielgruppenspezifischer im Rahmen von Privataktionärstagen wie etwa beim Flughafen Wien oder speziellen Akti- onärsevents, die z.B. der Zoologische Gar- ten in Berlin anbietet, geschieht, muss jedes Unternehmen für sich entscheiden. ■ Special „Kapitalmarkt Österreich 2025“ 45

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Being Public Wie Unternehmen bereits heute die Anleger von morgen erreichen Neue Formate und eine moderne Einstellung notwendig Junge Menschen entdecken Aktien und Vorsorge neu und stellen die Spielregeln am Kapitalmarkt auf den Kopf. Eine neue Anlegergeneration entsteht aktuell – insbesondere in Österreich. Wer sie erreichen will, benötigt neue Formate und neue Allianzen. Von Philipp Genduth Immer mehr junge Menschen investie- ren in Aktien, ETFs und Fonds. Doch sie ticken anders als frühere Generati- onen: digital, kritisch, communityorien- tiert. Um sie zu gewinnen, müssen Unter- nehmen ihre Kapitalmarktkommunikati- on neu denken – als Erlebnis, das online wie offline begeistert. Die Generation Z hat einen neuen Zugang zu Geld und Vorsorge: weniger Hierarchien, mehr Eigenverantwortung. Sie will verstehen, mitreden, selbst gestal- ten. Laut Aktienbarometer 2024 wollen zwei Drittel der Jugendlichen in Wertpapie- re investieren; drei Viertel nennen fehlen- des Finanzwissen als größtes Hindernis. Vielen jungen Menschen fehlt also nicht der Wille, sondern das Wissen und damit auch der Zugang: Sie empfinden den Kapital- markt als kompliziert, riskant und exklusiv. Finanzwissen wird in Schulen kaum vermit- telt, die ersten Berührungspunkte sind oft sperrig oder von Werbung überlagert. Ge- i i k s r a p L p p i i l i h P © : o t o F ist Mitgründer ZUM AUTOR von Philipp Genduth „Finanzen verstehen“. Mit Podcasts, Social Media, YouTube und Kapitalmarktevents erreichen er und sein Team monatlich mehre- re Hunderttausend Menschen. Gleichzeitig warnt er über seine Kanäle auch vor Gefahren im Finanzbereich und hat bereits mit mehre- ren börsennotierten Konzernen zusammen- gearbeitet. Ein Beispiel für die erfolgreiche An- sprache potenzieller junger Investo- ren war ein Kapitalmarktevent von „Fi- nanzen verstehen“ mit Bechtle, DHL und PORR. Die IRVerantwortlichen der Unternehmen präsentierten in kurzen, visuell gestalteten Vorträgen die wichtigsten Punkte zu den Unter- nehmen – kompakt, lebendig und dia- logorientiert. Rund 60 junge Finanzinteressierte erlebten die Unternehmen als greifbare Akteure, die echte Einblicke geben. Besu- cher konnten spontan Fragen stellen und erhielten direkte Antworten von den Experten der Unternehmen. Bereits im Vorfeld wurde Interesse durch gezielte SocialMediaFormate geweckt; während des Events entstand hochwertiger Foto und Videocontent, der auf Social Media eingesetzt und den Unternehmen an- schließend für deren eigene Kommunika- tion zur Verfügung gestellt wurde. So wurde ein Event mit 60 Gästen vor Ort zu einem digitalen Leuchtturmprojekt, das durch begleitende Social-Media-Berichter- stattung, Videos und Aftermovies über 50.000 Menschen erreichte – und damit mehr Sichtbarkeit erzielte als so manche etablierte Fachveranstaltung. n e h e t s r e v n e z n a n F © i : o t o F Unternehmen wie Bechtle, DHL oder PORR nutzen bereits den Zugang, den „Finanzen verstehen“ zu jungen Investoren bietet Einschätzungen zum Event: „Finfluencer haben ein enormes Potenzial, wenn es darum geht, neue Menschen für Unternehmen und den Kapitalmarkt zu erreichen. Formate wie dieses Event schaffen genau das – mit echter Nähe statt Distanz und Inhalten, die nachhaltig wirken. “ Martin Link, Head of Investor Relations, Bechtle „Ich finde das Format sehr gelungen, weil es so ungezwungen ist. Es gab einen regen Austausch, man konnte direkt Fragen an die IRVerantwortlichen stellen – das ist, glaube ich, sehr einzigartig. Man bekommt ein Gesicht zu den Unternehmen, und genau das macht dieses Event so besonders.“ Teilnehmerin, 23 Jahre „Ich konnte nicht vor Ort dabei sein, aber über die Storys hatte ich trotzdem das Gefühl, mittendrin zu sein – das hat mich richtig motiviert, mich mit dem Thema Börse zu beschäftigen.“ CommunityMitglied auf Instagram 46 Special „Kapitalmarkt Österreich 2025“

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ESISTGAR NICHT SCHLIMM. Wir begleiten Sie sicher bei der Umsetzung der European Sustain- ability Reporting Standards (ESRS) und allen Berichtsthemen, die Sie auf der Agenda haben. Und wenn Sie möchten, sorgen wir auch für die passende Kommunikation. Content entscheidet berichtsmanufaktur.de

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Gespräche zwischen Unternehmen und Teilnehmern auf Augenhöhe: Die neue Form der Ansprache potenzieller Investoren. nau hier braucht es neue, niedrigschwellige Formate, die Neugier statt Überforderung wecken. Klar ist: Klassische Investor-Re- lationsFormate greifen hier nicht mehr. Broschüren, Pressemitteilungen und PDFs erreichen diese Generation nicht. Sie informiert sich auf Social Media, in Pod- casts oder auf YouTube – schnell, visuell und auf Augenhöhe. Wer sie gewinnen will, muss ihre Sprache sprechen und neue Wege gehen. Erlebnisse, die verbinden Wie lässt sich diese Generation für den Kapitalmarkt begeistern? Mit Formaten, die Nähe schaffen und zeigen: Der Kapi- talmarkt ist kein fernes System, sondern Teil ihres Lebens. Genau das gelingt, wenn Privatanleger und Unternehmen auf Augenhöhe zusammenkommen. Über Onlinekanäle erhält „Finanzen verstehen“ täglich Rückmeldungen von jungen Men- schen, die durch die Inhalte den Einstieg an die Börse finden – oft zum ersten Mal in ihrem Umfeld. Gen Z folgt keinen Logos, sondern Menschen. Deshalb spielen pro- fessionelle Finfluencer eine zentrale Rolle: Sie übersetzen komplexe Kapitalmarkt- themen, senken Hemmschwellen, schaffen Vertrauen und neue Blickwinkel. Abb. 1: Wertpapierbesitz und Potenziale in Österreich Potenzial: 18% 1,4 Mio Besitz: 30% 2,3 Mio Potenzial: 22% 1,7 Mio Besitz: 16% 1,2 Mio Potenzial: 24% 1,8 Mio Besitz: 8% 0,6 Mio Potenzial: 19% 1,5 Mio Besitz: 21% 1,6 Mio Wertpapiere e Aktien Anleihen Fonds Quelle: Statistik Austria 2022 48 Special „Kapitalmarkt Österreich 2025“ o n a i r o S e u o L © i : o t o F Wer sie in Events einbindet, profitiert doppelt: Sie erzeugen authentische Reichweite nach außen und liefern gleich- zeitig hochwertigen Content, der sich langfristig in der IR-, Unternehmens- und Markenkommunikation nutzen lässt. Ent- scheidend ist dabei Qualität: Nur profes- sionell inszenierte Inhalte mit hochwerti- gem Bild- und Videomaterial und einem klaren redaktionellen Rahmen schaffen Vertrauen – nicht bloße Reichweite um je- den Preis. Reichweite mit Wirkung Diese neue Form der Kapitalmarktkom- munikation ist nicht nur für Emittenten interessant. Auch Unternehmen und Mar- ken, die bei jungen Menschen Präsenz aufbauen wollen, können davon profitie- ren. Denn Kapitalmarkt ist längst Teil der Lebensrealität junger Menschen – wer heute Nähe und Relevanz schafft, investiert in die Stakeholder von morgen: Investoren, Mit- arbeiter, Kunden. Fazit Die neue Anlegergeneration ist da. Aber sie lässt sich nicht mit Hochglanzbroschü- ren oder klassischen Vorträgen gewinnen: Sie will Erlebnisse, Inhalte, Geschichten – und den direkten Austausch auf Augenhö- he. Die Kombination aus physischen Events und digitaler Reichweite ist der Schlüssel, um diese Generation zu errei- chen – und um den Kapitalmarkt in Öster- reich nachhaltig zu stärken. ■ Basis: Wohnbevölkerung Österreich ab 16 Jahren (7,7 Mio.)

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Being Public Von Wien nach Frankfurt Österreichische Storys im Rampenlicht deutscher Finanzmedien Österreichische Unternehmen standen 2025 auffällig häufig im Fokus der deutschen Finanzmedien. Handelsblatt, Börsen- Zeitung, FAZ, GoingPublic, WirtschaftsWoche oder auch verschiedene Börsenbriefe griffen regelmäßig Geschichten aus Wien, Linz, Graz oder Salzburg auf. Von Dr. Eva Reuter Transaktionen, die Branchen verän- dern, und Informationen, die Gründe dafür liegen in klaren Mustern: Große Übernahmen, Indexbewegungen und sicher- heitskritische Technologien erzeugten die Aufmerksamkeit, die für nachhaltige Sicht- barkeit auf dem deutschen Markt notwen- dig ist. Die Triebkräfte für Sichtbarkeit Besonders groß war das Echo, wenn es um Milliarden ging. OMV und ADNOC etwa sorgten mit der geplanten Zusammenfüh- rung ihrer Petrochemie- und Kunststoffun- ternehmen für Schlagzeilen. Wert: mehr als 60 Mrd. USD. Neben Milliardenbeträgen waren Bau- und Infrastrukturthemen sehr präsent: Sie passten perfekt zur deutschen Investitionsagenda und machten österrei- chische Baukonzerne relevant. Zudem rückten Technologien in den Vordergrund, die sicherheitskritisch und von geopoliti- scher Bedeutung sind. Wer in diesen Fel- dern überzeugen konnte, erhielt erhöhte Aufmerksamkeit in deutschen Redaktio- nen. Aber auch der Kapitalmarkt Öster- reich insgesamt punktete dank der starken Entwicklung des ATX in den deutschen Finanzmedien. Baukonzerne mit klaren Botschaften Unter anderem die Bauwirtschaft Öster- reichs fand in deutschen Finanzmedien breiten Widerhall. Kein Wunder – gelten doch mehr als 10.000 Brücken in Deutsch- land als sanierungsbedürftig; ganz abge- sehen vom Straßennetz. Besonders PORR konnte mit dem Aufstieg in den ATX punkten, was in der BörsenZeitung, DER AKTIONÄR und in Börsenbriefen ausgiebig thematisiert wurde. Kursge- winne von 115 % binnen eines Jahres und eine Vervielfachung des Handelsvolu- OMV AG (ISIN: AT0000743059) Quelle: stock3.com mens lieferten überzeugende Argumente. Für Anleger war die Indexaufnahme ein starkes Signal und für das Unternehmen ein Katalysator für zusätzliche Sichtbar- keit. Frequentis mit sicherheitskritischer Technologie Frequentis zählte ebenfalls zu den stark in der deutschen Finanzpresse diskutierten österreichischen Unternehmen – kein Wunder bei einer Kursperformance von über 144 % und dem Zuwachs beim Aktien- umsatz. So berichtete allein 2025 unter an- derem die BörsenZeitung, GoingPublic, das Handelsblatt, DER AKTIONÄR, €uro am Sonntag, €uro sowie eine Reihe von Börsenbriefen in teils ausführlichen Arti- keln über Frequentis. Die Themen der deutschen Finanzpresse? Investitionen in Verteidigung und Drohnenabwehr, strate- gische Schwerpunkte und Margen. ZUR AUTORIN Dr. Eva Reuter, Geschäftsführerin der Dr. Reuter Investor Relations GmbH, verfügt über eine 20-jährige Erfahrung in der IR. In der Vergangenheit wurden IR-Instrumente der Agentur durch die Investor Relations Society in London sowie durch das IR Magazin ausgezeichnet. Unter anderem zählten hierzu der Gewinn des Awards „BEST INNOVATION IN IR 2023 – SMALL CAP“ – gemeinsam mit der österreichischen Frequentis AG. 50 Special „Kapitalmarkt Österreich 2025“

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MKK Bildnachweis: iStock | bkindler MÜNCHNER KAPITALMARKT KONFERENZ 12. & 13. November 2025 // The Charles Hotel München VERANSTALTER FORENPARTNER RECHTSPARTNER KONFERENZPARTNER WP PARTNER PARTNER MEDIENPARTNER Informationen auf www.mkk-konferenz.de

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Being Public Kapitalmarkt Österreich im Fokus Jedoch stoßen bei den deutschen Finanz- medien nicht nur einzelne Unternehmen auf Interesse. Der gesamte Kapitalmarkt Österreich steht im Fokus. Nicht verwun- derlich, performt der ATX Prime doch deutlich besser als der DAX. So berichtete BÖRSE ONLINE auf drei Seiten jüngst über den „Aufschwung Ost“ – übrigens mit der Vienna Insurance Group als „Favorit der Redaktion“. Die BörsenZeitung widmete dem Thema gleich eine halbe Seite – in ei- nem Interview mit Christoph Boschan, CEO der Wiener Börse. Auch die Zeitschrift €uro titelt: „Die Wiener Börse überholt den DAX“. Und die F.A.Z. vermerkt: „Österreich feiert seinen Sommernachtstraum mit neu- en Höchstwerten“. Wie gelangen österreichische Unternehmen auf den Radar der deutschen Presse? Wie gelangt man nun als Unternehmen aus Österreich auf den Radar der deutschen Fi- nanzredaktionen? Finanzjournalisten wollen Zahlen, die Entwicklungen illustrieren, Kurse bewegen können. Marketingfloskeln haben übrigens wenig Chancen. Wer die Deutsch- landperspektive mitliefert – ob Standorte, re- gulatorische Rahmenbedingungen oder Kun- denbasis –, steigert die Wahrscheinlichkeit einer Aufnahme deutlich. Studien wie der Cision State of the Media Report 2025 bele- gen, dass Daten, Belege und Klarheit Vor- rang haben. So ist es hilfreich – abseits von Pressemeldungen –, den Redaktionen redaktionelle Artikel oder Hintergrundbe- richte zu Trend themen anzubieten. Timing und redaktioneller Rhythmus Auch das Timing spielt eine zentrale Rolle. Redaktionen arbeiten entlang fester Zyk- len: Bilanzsaison, Quartalszahlen, Haupt- versammlungen oder Indexanpassungen bestimmen den Kalender. Wer zu diesen Terminen relevante Informationen liefert, erhöht die Chance auf eine prominente Platzierung. Ebenso wichtig ist das Format. Während Tickermeldungen schnelle Fak- ten brauchen, verlangen Hintergrund- berichte nach Einordnung und exklusiven Zitaten. EmbargoBriefings ermöglichen Redaktionen, Inhalte vorzubereiten und zugleich Exklusivität zu wahren. Der richtige Umgang mit Follow-ups Viele Unternehmen scheitern nicht an feh- lendem Interesse, sondern an übermäßi- gem Nachfassen. Mehrfache Erinnerungen im Stundentakt werden als Störung empfun- den. Sinnvoll ist dagegen ein einziger Re- minder nach einigen Tagen, höflich formu- liert und mit zusätzlichem Mehrwert, etwa durch neue Daten oder Ansprechpartner. Damit signalisiert ein Unternehmen Profes- sionalität, ohne Druck aufzubauen. Wer journalistische Abläufe respektiert, hat bes- sere Chancen, langfristig als verlässlicher Partner wahrgenommen zu werden. Fehler, die vermeidbar sind Ungezielte Rundmails ohne Bezug, Super- lative ohne Substanz und nackte Zahlen ohne Kontext gehören zu den Klassikern, die Platzierungen verhindern. Umgekehrt entsteht Vertrauen, wenn Unternehmen er- wartbare Fragen von vornherein beant- Vienna Insurance Group AG (ISIN: AT0000908504) Quelle: stock3.com 52 Special „Kapitalmarkt Österreich 2025“ Die Frequentis AG wird in Deutschland stark wahrge- nommen. Das liegt am Geschäftsmodell der Österreicher – aber auch an den aktiven Bemühungen, in Deutschland zu werben – wie CEO Norbert Haslacher (Mitte) während des Equity Forum in Frankfurt, hier mit GoingPublic- Vorstand Markus Rieger und Redakteurin Eva Rathgeber. worten. Wer Prognosen, Risiken und An- nahmen transparent macht, liefert Redak- tionen die Grundlage für belastbare Be- richte. Glaubwürdigkeit entsteht nicht durch Größe oder Lautstärke, sondern durch verlässliche Informationen. Leitlinien für eine erfolgreiche Kommunikation Aus den Erfahrungen lassen sich klare Leit- linien ableiten. Relevanz muss am Anfang stehen, idealerweise illustriert durch eine prägnante Zahl. Die Kernbotschaft sollte gleich im ersten Absatz erkennbar sein. Jede Behauptung braucht Belege – Reports, Studien oder Originalzitate. Visualisierun- gen sind kein Beiwerk, sondern erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer Übernahme. Eben- so entscheidend ist die Dialogbereitschaft des Managements. Ein CFO, der für Rückfra- gen erreichbar ist, oder ein CEO, der ein Embargo-Interview gewährt, signalisiert Verbindlichkeit und schafft Vertrauen. Fazit Besonders erfolgreich sind Unternehmen, die ihre Botschaften in einen größeren Kontext einbetten. Ein Baukonzern wird nicht nur durch Aufträge interessant, son- dern durch seine Rolle in der deutschen Investitionsoffensive. Ein Technologiean- bieter wirkt nicht durch Produktmerkmale, sondern durch die sicherheitspolitische Dimension seiner Aufträge. Finanzierungs- deals gewinnen an Bedeutung, wenn sie den Weg zu Stabilität und Wachstum eb- nen. Deutsche Finanzredaktionen suchen nicht nach PR, sondern nach Material, das sie in übergeordnete Markttrends einord- nen können. ■

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Being Public Digitale Generalversammlungen in Österreich Neue Lösungen stärken Investorenrechte Mit der Umsetzung der EU-Richtlinie SRD II kommt in Österreich Bewegung in die Aktionärskommunikation. SWIFT als Datendrehscheibe und die Softwarelösung von CAPTRACE sorgen für Tempo, Sicherheit und Nachhaltigkeit in Generalver- sammlungsprozessen – und stärken die Rechte der Investoren. Von Götz Dickert Ob Einladungen, Abstimmungen oder Berechtigungsnachweise: General- versammlungen (GVs) österreichi- scher Aktiengesellschaften waren bisher von Papier, Postwegen und manueller Arbeit ge- prägt. Mit der Shareholder Rights Directive II (SRD II), dem sicheren SWIFTNetzwerk und der Software von CAPTRACE hält nun die Di- gitalisierung Einzug – ein Quantensprung für Banken, Emittenten und Investoren. Von Papierakten zu digitalem Austausch In Österreich gelten Generalversammlun- gen traditionell als komplexe Veranstaltun- gen, bei denen rechtliche Formalitäten und organisatorische Herausforderungen eng verwoben sind. Die Kommunikation zwi- schen Emittenten, Depotbanken, Interme- diären und Investoren war bisher von Pa- pierdokumenten, EMails, Faxen und Post- sendungen dominiert. Besonders bei grenzüberschreitenden Beteiligungen führ- te dies regelmäßig zu Verzögerungen, er- höhtem Aufwand und Fehleranfälligkeit. SRD II als europäischer Treiber Mit der Umsetzung der EU-Richtlinie „Shareholder Rights Directive II“ (SRD II) sollen Aktionärsrechte europaweit ge- stärkt werden. Für Österreich bedeutet das: Banken und Intermediäre sind ver- Informationen zu Generalver- pflichtet, sammlungen standardisiert, digital und fristgerecht weiterzuleiten. Aktionäre müs- sen in die Lage versetzt werden, ihre Rech- te auch dann effizient auszuüben, wenn sie über Grenzen hinweg investiert sind. SWIFT: Das Rückgrat für die digitale GV Die technische Basis bildet das SWIFT Netzwerk, das im Zahlungsverkehr längst In Österreich gelten Generalversammlungen traditionell als kom plexe Veranstaltungen. etabliert ist und nun auch in den General- versammlungsprozessen eine zentrale Rol- le übernimmt. Statt fragmentierter Kommunikation über verschiedene Kanäle erfolgt der Da- tenaustausch künftig über ISO20022kon- forme Nachrichten. Jede Nachricht wird nicht nur übertragen, sondern auch bestä- tigt, sodass Emittenten, Banken und Inves- toren sicher sein können, dass die Informa- tionen korrekt verarbeitet wurden. Die Plattform für den nächsten Schritt Während SWIFT die Kommunikationsinfra- struktur bereitstellt, sorgt CAPTRACE für die komplette Digitalisierung und Automa- tisierung der Prozesse rund um die Gene- ralversammlung. Die Softwarelösung bie- tet Banken und Emittenten eine zentrale Plattform, die weit über die reine Daten- übertragung hinausgeht: • Digitale Aktionärsidentifikation: Automa- tische Ermittlung, Verwaltung und Bereit- stellung von Aktionärsdaten in Echtzeit. • Elektronische Stimmrechtsausübung: Sichere, nachvollziehbare und ortsunab- hängige Stimmabgabe. • End-to-End-Prozesssteuerung: Von der Einladung bis zur Ergebnisverarbeitung 54 Special „Kapitalmarkt Österreich 2025“ werden alle Schritte automatisiert unter- stützt. • Multi-Markt-Fähigkeit: Die Software be- rücksichtigt länderspezifische Unterschie- de und ermöglicht den Einsatz in allen europäischen Märkten. Damit entsteht für Banken und Emittenten eine Lösung, die nicht nur regulatorische Vorgaben erfüllt, sondern gleichzeitig Effi- zienzgewinne, höhere Transparenz und spürbare Kostensenkungen bringt. Effizienz, Sicherheit und Nachhaltigkeit Die Vorteile der Digitalisierung lassen sich klar benennen: • Effizienzsteigerung: Automatisierte Ab- läufe reduzieren den Bearbeitungsauf- ZUM AUTOR Götz Dickert ist geschäftsführender Gesell- schafter der CAPTRACE GmbH und Experte für Namensaktien, Investorenanalysen, Aktien registersysteme und Offenlegungen. Vor dem Jahr 2000 war Dickert beteiligt als Berater an der Entwicklung des Abwick lungs- systems für Namensaktien (CASCADE-RS) der Clearstream Banking Frankfurt und dem Aktienregistersystem der Deutschen Luft- hansa, Deutsche Bank AG, Daimler AG und anderen.

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Being Public wand in Banken und Kanzleien erheb- lich. Prozesse, die früher Tage dauerten, können in Minuten abgewickelt werden. • Fehlerreduktion: Standardisierte For- mate und automatische Validierungen verringern Übertragungs- und Verständ- nisfehler. • Transparenz: Investoren erhalten ver- lässlich Informationen über Tagesord- nungspunkte, Fristen und Stimmrechte – und können die Bearbeitung jederzeit nachverfolgen. • Sicherheit: Jede übermittelte Nachricht wird technisch quittiert, in der CAPTRA- CE-Plattform dokumentiert und revisi- onssicher archiviert. Damit ist erstmals garantiert, dass Stimmen korrekt und nachvollziehbar verarbeitet werden. • Nachhaltigkeit: Der Wegfall papierge- bundener Prozesse und Postsendungen verbessert die Umweltbilanz und redu- ziert Kosten. Spezifika des österreichischen Markts In Österreich sind mehr als 60 börsenno- tierte Gesellschaften an regulierten Märk- ten tätig – sie fallen direkt unter die SRD-II- Vorgaben. Daneben existieren jedoch zahl- reiche geringer regulierte Aktiengesell- schaften, die zwar nicht verpflichtet sind, SRD-II-konform zu arbeiten, aber in der Praxis trotzdem von den Banken nach den- selben Standards abgewickelt werden müs- sen. Für österreichische Banken wäre es inef- fizient, zwei parallele Systeme zu betrei- ben. Daher besteht ein klarer Marktbedarf, auch die nicht regulierten Gesellschaften über SWIFT und CAPTRACE in die digitalen Prozesse einzubinden. Die Plattform von CAPTRACE erlaubt es, zusätzliche Daten- quellen einzubinden und so den Infor- mationsfluss auch jenseits der SRD II zu sichern. Nationale Unterschiede und europäische Vielfalt Während die SRD II den rechtlichen Rah- men setzt, bestehen zwischen den EU- Mitgliedstaaten erhebliche Unterschiede. In Österreich gelten eigene Fristen und Formalien, die von jenen in Deutschland oder Frankreich abweichen können. Die Lösung berücksichtigt diese länderüber- greifende Vielfalt durch flexible Prozess- modelle, die nationale Besonderheiten ab- bilden können. Abb. 1: Internationales Interesse an österreichischen Aktien Institutionelle Investoren im Prime Market Deutschland 4,5% Polen 3,1% Top 5 Institutionelle Investoren Veränderung des Rankings 2022 vs. 2024 USA 34,0% Norwegen 5,0% Andere* 12,3% Österreich 7,7% Kanada 2,4% Frankreich 7,8% Großbritannien 21,1% Schweiz 2,1% 1 The Vanguard Group, Inc. (US) 2 Black Rock Fund Advisors (US) 3 Erste Asset Management GmbH (AT) 4 Norges Bank Investment Management (NO) 5 Dimensional Fund Advisors, L.P. (US) Am österreichischen Kapitalmarkt sind internationale Investoren aktiv – mit den neuen technischen lösung ist deren Anbindung und Information einfacher. *) Andere: Schweden, Belgien, Dänemark, Niederlande, Italien, Irland, Luxem burg, HK/China, Ungarn, Japan, Tschechien, Spanien, Australien, Vereinigte Arabsiche Emirate; Quelle: Börse Wien / S&P Global Market Intelligence, 12/2024 Vertrauen durch Sicherheit Besonders in Österreich, wo viele Anleger traditionell auf Verlässlichkeit achten, spielt die Sicherheit eine zentrale Rolle. Bislang war es für Investoren oft nicht nachvollziehbar, ob ihre Stimmen rechtzei- tig angekommen und korrekt berücksich- tigt wurden. Mit dem elektronischen SWIFTVerfahren und der Software wird dieser Unsicherheitsfaktor eliminiert: Jede Nachricht ist revisionssicher dokumen- tiert und somit eine lückenlose Nachverfol- gung ermöglicht. Dadurch steigt das Ver- trauen in die Prozesse – ein entscheiden- der Aspekt für den Kapitalmarktstandort Österreich. Auswirkungen auf Banken und Investoren Für österreichische Banken bedeutet die Umstellung erhebliche Prozessoptimierun- gen. Manuelle Arbeitsschritte werden durch automatisierte Abläufe ersetzt, Compliance-Risiken sinken, und die Einhal- tung der europäischen Vorgaben wird ein- facher. Investoren – ob institutionell oder privat – profitieren von größerer Transparenz und der Gewissheit, dass ihre Stimmrechte effektiv und sicher ausgeübt werden kön- nen. Emittenten wiederum erhalten eine voll- ständig digitalisierte Infrastruktur, die ihre Generalversammlungen effizienter planbar macht und schnelle Ergebnisverarbeitung ermöglicht. Österreich als Teil der europäischen Entwicklung Der österreichische Markt ist eng in die eu- ropäischen Kapitalmärkte eingebunden. Viele Investoren halten Aktien österreichi- scher Unternehmen über Banken in Deutschland, der Schweiz oder anderen EU-Staaten. Daher ist es für Österreich be- sonders wichtig, dass die digitale Kommu- nikation nahtlos funktioniert – nur so kön- nen Generalversammlungen ohne Medien- brüche und Verzögerungen abgewickelt werden. CAPTRACE positioniert sich hier als Brückenbauer, der die europäischen Vorgaben mit den spezifischen Anforde- rungen des österreichischen Markts ver- bindet. Fazit Die Umsetzung der SRD II in Österreich mar- kiert einen Meilenstein für die Digitalisie- rung der Generalversammlungen. Mit dem SWIFTNetzwerk als Rückgrat und der Soft- wareplattform von CAPTRACE entstehen Ef- fizienz, Sicherheit und Nachhaltigkeit in ei- nem Bereich, der bisher durch manuelle Prozesse und Unsicherheiten geprägt war. Für Emittenten, Banken und Investoren be- deutet dies den Schritt in eine neue Ära der Corporate Governance: schnell, transpa- rent, sicher und nachhaltig. CAPTRACE zeigt mit seiner Lösung, wie regulatorische Vorgaben in echte Mehrwerte übersetzt werden können – und macht Österreich zu einem Vorreiter der europäischen Kapital- marktmodernisierung. ■ Special „Kapitalmarkt Österreich 2025“ 55

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Kapitalmarkt Netzwerk Börse – Finanzierung – Wachstum Vom Medium zum Brückenbauer: Die crossmediale Kapitalmarkt-Plattform GoingPublic ist das Bindeglied zwischen börsennotierten Unternehmen und ihren Partnern Be part of it! www.goingpublic.de/netzwerk by Kapitalmarkt Plattform GoingPublic Enabling Corporate Finance. Securing Wealth. Connecting People.

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KAPITALMARKT aktienforum BÖRSE DÜSSELDORF P R I M Ä R M A R K T m o c . e b o d a . k c o t s – I T N A N A H T © : o t o F

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Being Public Aktienbasierte Mitarbeiterbeteiligung Neue Dynamik in Österreich dank geänderter Regulatorik Neuen gesetzlichen Rahmenbedingungen können bei der aktienbasierten Mitarbeiterbeteiligung in Österreich für einen echten Aufschwung sorgen. Allerdings bleiben Hürden, die eine sorgfältige Planung erfordern. Von Jörg Ziegler B ei der aktienbasierten Mitarbeiter- beteiligung handelt es sich um Mo- delle, bei denen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Unternehmenserfolg direkt oder indirekt beteiligt werden – etwa durch den Erwerb von diskontierten Akti- en, die Gewährung von Optionen oder durch virtuelle Beteiligungsrechte. Diese Programme sind nicht nur ein finanzielles Zusatzinstrument, sondern haben eine strategische Funktion: Sie verbinden wirt- schaftliche, personalpolitische und sowie gesellschaftliche Ziele. Unternehmen verfolgen mit solchen Betei- ligungsmodellen in erster Linie das Ziel, ihre Mitarbeitenden langfristig an das Unterneh- men zu binden und sie stärker mit dessen Er- folg zu identifizieren. Durch die Aussicht, vom Unternehmenswert oder einer zukünfti- gen Wertsteigerung zu profitieren, werden Angestellte zu „Mitunternehmern“ und zei- gen häufig ein höheres Engagement, Verant- wortungsbewusstsein und eine gesteigerte Leistungsbereitschaft. Gerade in Wachs- tumsbranchen und bei technologieorientier- ten Start-ups sind Beteiligungsmodelle ein wichtiges Instrument, um qualifizierte Fach- kräfte anzuziehen und zu halten. Liquidität bewahren – Mitarbeiter motivieren In diesen Fällen dienen Aktien oder Opti- onsprogramme auch dazu, Liquidität zu schonen: Anstelle von hohen Fixgehältern können Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Anteile am Unternehmen erhalten, die bei erfolgreicher Entwicklung zu erheblichen Vermögensvorteilen führen können. Darü- ber hinaus stärken Beteiligungsmodelle die Kapitalbasis eines Unternehmens und kön- nen in Nachfolge- oder Übergangsphasen ein Instrument sein, um Schlüsselpersonen in die Eigentümerstruktur einzubinden. Aus volkswirtschaftlicher Sicht sieht die Politik in Mitarbeiterbeteiligungen ein wir- kungsvolles Mittel, um eine nachhaltige Beteiligungskultur zu fördern. Mitarbeite- voestalpine zählt zu den Wegbereiters der Mitarbeiterbeteiligung in Österreich. Der Erfolg der Strategie zeigt sich unter anderem auch in der hohen Bereitschaft der Mitarbeiter, bei Events wie dem voestalpine cares run, bei dem Mittel für soziale Zwecke gesammelt werden. Foto: © voestalpine rinnen und Mitarbeiter sollen stärker am Erfolg „ihres“ Unternehmens teilhaben, wodurch Leistung und Produktivität stei- gen können. Zudem wird Eigenkapitalbil- dung begünstigt, was die finanzielle Stabili- tät der Betriebe erhöht. Um diese Ziele zu unterstützen, hat der österreichische Ge- setzgeber in den vergangenen Jahren meh- rere steuerliche Begünstigungen einge- führt. Eine der zentralen Maßnahmen ist der jährliche Freibetrag für Mitarbeiterge- winnbeteiligungen: Bis zu 3.000 EUR pro Jahr können Arbeitgeber ihren Beschäftig- ten steuerfrei als Gewinn- oder Kapitalbe- teiligung gewähren, sofern die gesetzli- chen Voraussetzungen erfüllt sind. Diese Regelung reduziert nicht nur die Steuerlast der Mitarbeitenden, sondern senkt auch die Lohnnebenkosten der Unternehmen, da der Freibetrag in vielen Fällen sozialver- sicherungsfrei gestellt ist. Dry-Income-Problem gelöst Ein weiterer wichtiger Schritt wurde 2024 mit der Einführung einer speziellen steuer- lichen Begünstigung für Start-ups gesetzt. Diese Regelung trägt einem der größten Probleme aktienbasierter Vergütung Rech- nung – dem sogenannten „DryIncomePro- blem“. Wenn sie Anteile unentgeltlich oder verbilligt erhielten, mussten Mitarbeitende auch ohne tatsächlichen Geldzuflüsse bis- lang oft Einkommensteuer auf diese Antei- ZUM AUTOR Jörg Ziegler ist Executive Director bei J.P. Morgan Workplace Solutions. Er ver- antwortet den Bereich Equity Plan Services in der DACH-Region. 58 Special „Kapitalmarkt Österreich 2025“

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Being Public 2015–2025: 11 Jahre Mitarbeiter- beteiligung und Arbeitnehmende von Lohnnebenkos- ten, was gerade in Zeiten hoher Arbeits- kosten ein wichtiges wirtschaftspoliti- sches Signal darstellt. Und schließlich tra- gen sie zur Erhöhung der Eigenkapitalquo- te bei, was langfristig die Krisenresilienz der Wirtschaft stärkt. Gerade in Wachs tumsbranchen und bei technologieorientierten Startups sind Betei ligungsmodelle ein wichtiges Instrument. le zahlen. Für Startups gilt nun: Die Be- steuerung erfolgt erst dann, wenn die An- teile tatsächlich verkauft oder veräußert werden. Damit wird die Liquiditätsbelas- tung der Arbeitnehmer erheblich reduziert und die Umsetzung solcher Beteiligungs- modelle wesentlich attraktiver. Diese Maß- nahme wurde von der österreichischen Start-up-Szene und den Wirtschaftskam- mern gleichermaßen positiv aufgenom- men, da sie internationale Wettbewerbs- nachteile gegenüber Ländern wie Deutsch- land, Frankreich oder dem Vereinigten Kö- nigreich abmildert. Auch die Einführung und Förderung von Mitarbeiterbeteiligungsstiftungen hat in Österreich mittlerweile Tradition. Sie er- möglicht es, größere Beteiligungsmodelle strukturiert zu verwalten und die Stimm- rechte der Mitarbeiter in einer Stiftung zu bündeln. Dies geschieht oft mit dem Ziel, einen verlässlichen Ankeraktionär zu schaffen, wie das Beispiel der voestalpine Mitarbeiterprivatstiftung eindrucksvoll be- weist. Solche Modelle sind vor allem bei größeren börsennotierten Unternehmen in Österreich verbreitet und schaffen einen institutionellen Rahmen für langfristige Be- teiligungsstrategien. Dies unterstützt der österreichische Gesetzgeber mit einem Freibetrag in Höhe von bis zu 4.500 EUR pro Jahr und Mitarbeiter. in Die steuerliche Förderung aktienbasier- ter Mitarbeiterbeteiligungen folgt mehre- ren politischen Leitmotiven. Erstens sollen sie die Beschäftigung innovativen, wachstumsorientierten Unternehmen för- dern. Zweitens soll die Eigentumskultur in Österreich gestärkt und eine breitere Ver- mögensbildung in der Bevölkerung ermög- licht werden. Drittens entlasten solche Mit- arbeiterbeteiligungsmodelle Unternehmen Verbreitung hinkt noch hinterher Trotz dieser Vorteile sind Mitarbeiterbetei- ligungen in Österreich noch immer weni- ger verbreitet als in anderen europäischen Ländern. Die Gründe dafür liegen unter an- derem in der administrativen Komplexität, in Unsicherheiten bei der steuerlichen Be- handlung sowie in einem nach wie vor ge- ringen Bewusstsein für die langfristigen Vorteile solcher Programme für die Unter- nehmen und Ihre Mitarbeiter. Die gesetzli- chen und steuerlichen Rahmenbedingun- gen wurden zwar deutlich verbessert, blei- ben aber insbesondere für kleinere Unter- nehmen und Start-ups anspruchsvoll in der Umsetzung. In der Praxis ist eine sorgfältige Gestal- tung solcher Programme entscheidend. Unternehmen müssen die steuerlichen Vo- raussetzungen genau prüfen, Haltefristen und Bewertungsmethoden dokumentieren und die Bedingungen transparent gegen- über ihren Mitarbeitenden kommunizie- ren. Eine klare vertragliche Regelung von Rechten und Pflichten – etwa zu ExitSze- narien, Verwässerungsschutz oder Veräu- ßerungsbeschränkungen – ist unerläss- lich. Empfehlenswert ist daher, sich früh- zeitig steuerlich und arbeitsrechtlich bera- ten zu lassen. Fazit Insgesamt lässt sich eine zunehmende Dy- namik bei der aktienbasierten Mitarbeiter- beteiligung in Österreich feststellen. Sie ist Ausdruck einer modernen Personalpolitik, die auf gemeinsame Wertschöpfung, Moti- vation und langfristige Unternehmensbin- dung setzt. Durch die steuerlichen Begüns- tigungen und politischen Initiativen der letzten Jahre wurden die Rahmenbedin- gungen deutlich verbessert. Damit ist ein wichtiger Schritt getan, um Österreich im internationalen Wettbewerb um Talente und Innovationskraft zu stärken und eine nachhaltige Beteiligungskultur zu fördern. Nun liegt es in der Hand der Wirtschaft, das neue Potenzial für Unternehmen, Mit- arbeitende und die Gesellschaft weiter zu heben. ■ Eine Initiative von Kapitalmarkt Plattform GoingPublic www.goingpublic.de www.unternehmeredition.de Finanzierung – Nachfolge – Vermögen Spezial https://bit.ly/mab_25 m o c . e b o d a . k c o t s – a j e D © : o t o F Special „Kapitalmarkt Österreich 2025“ 59 Spezialine Initiative voninanzierung – Nachfolge – Vermögenrse – Finanzierung – WachstumMitarbeiterMitarbeiterbeteiligung beteiligung 2025202511. JahWeitere InformaThema ﬁnden Sie unwww.www.unterneapitalmarkt PlattformGoingPublicMitarbeiterbeteiligungMitarbeiterbeteiligungaus Emittentensichtaus EmittentensichtVor Einführung aus mehrerenPerspektiven betrachtenS. 14Attraktivität liegt in Attraktivität liegt in der Einfachheitder EinfachheitDarum ist „Echo“ der Hensoldt AG so erfolgreichS. 20Nachfolge rechtzeitig Nachfolge rechtzeitig strategisch planenstrategisch planenDie wichtigsten Elemente einer ÜbergabeS. 26Zur 4. Summer Lounge MitarbeiterbeteiligungFrankfurt/Main, 2. Juni 2025

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Private Equity / M&A M&A-Markt Österreich Industrie und Kapitalmarkt als Wachstumsmotoren Trotz makroökonomischer Unsicherheiten beweist der M&A-Markt in Österreich Stabilität und Robustheit. Die Anzahl der Transaktionen unter österreichischer Beteiligung hat in den vergangenen Jahren kontinuierlich zugenommen – ein Beweis nicht nur für die Widerstandsfähigkeit, sondern insbesondere auch für die (internationale) Attraktivität des Wirtschafts- standorts. Von Roman Göd Abb. 1: Closer look at Austrian targets Target’s sector 5 6 7 4 21 14 LTM 5Y ago 11 9 10 14 19 LTM 42 8 12 7 9 5 17 17 Buyer’s geography Other Other 27 22112 3 4 5 6 LTM 5Y ago 16 27 3 3 4 5 6 LTM 6 10 11 40 35 Sharp increase in Technology deals, followed by Share of non-Austrian buyers reached 75%, up from Industrials and Consumer sectors 60% 5Y ago, reflecting international interest Industrials Communications, media & entertainment Technology Consumer & retail Services (other) Financial Institutions Transportation & automotive Energy & Natural Resources Healthcare Real estate Quelle: MP Corporate Finance, M&A sentiment in Austria, Mai 2025 Z war mag Österreich im europäi- schen Vergleich hinsichtlich Trans- aktionsvolumen und Dealanzahl hinter den großen Märkten wie Deutsch- land, Frankreich oder den skandinavi- schen Ländern liegen – doch die Bedeu- tung des M&A-Standorts Österreich wächst. Während 2019 noch 152 Transak- tionen registriert wurden, erreichte das Transaktionsniveau im Vorjahr mit rund 280 Deals unter österreichischer Beteili- gung einen neuen Rekordwert: Denn ne- ben der hohen Dichte an mittelständi- schen, oftmals familiengeführten Unter- nehmen finden Investoren nicht nur eine Vielzahl spannender Übernahmemöglich- keiten vor. Die starke Performance des österreichi- schen Aktienmarkts – der im laufenden Jahr ein Plus von knapp 25 % einholte – unterstreicht zudem das vertrauenswür- dige Investitionsumfeld sowie die gesun- de Basis des Kapitalmarkts als wichtiger Motor für M&A-Aktivitäten. Industrie als Impulsgeber und Interessensmagnet Als einer der wichtigsten und dyna- mischsten Sektoren im österreichischen M&A-Markt agiert die heimische Indust- rie. Diese hat sich mit einer Vielzahl er- folgreich abgeschlossener Transaktionen im Vorjahr hinter dem Techbereich auf Platz zwei der aktivsten M&A-Sektoren Österreichs positioniert, knapp gefolgt vom Consumer-Bereich. Wenig verwun- derlich, denn mit einem stabilen Bewer- tungsniveau und EBITDA-Multiples zwi- schen 7x und 8x gelten Österreichs Indus- trieunternehmen als attraktive Übernah- meziele. Vor allem seitens Private-Equity- Häusern ist das Interesse an Investitionen im Industriebereich hoch – mit steigender Tendenz. Und auch im Kapitalmarkt agiert 60 Special „Kapitalmarkt Österreich 2025“ ZUM AUTOR Roman Göd ist Gründungs- und Managing Partner bei der auf den europäischen Indus- triesektor spezialisierten M&A-Beratung MP Corporate Finance und besitzt mehr als 20 Jahre Transaktionserfahrung in den Sektoren Electronics, Tech und Internet of Things. MP Corporate Finance wurde vor mehr als 25 Jahren gegründet und agiert von seinem Hauptsitz in Wien sowie weiteren Stand- orten in Europa aus als europaweiter Markt- führer im Bereich Industrial M&A.

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Private Equity / M&A Abb. 2: Buyers type Buyer’s type 39 15 LTM 5Y ago 54 LTM Strategic Financial 111 Financial investors’ share rosefrom 20% to 26%, remaining a key player in deal activity Quelle: MP Corporate Finance, M&A sentiment in Austria, Mai 2025 der Industriesektor als Schlüsselbranche: Unternehmen wie ANDRITZ, voestalpine oder Wienerberger sind nur einige Bei- spiele für Industriewerte, die nicht nur zur starken Performance des ATX beitra- gen, sondern auch das Vertrauen in den heimischen Industriesektor sowie dessen Attraktivität gegenüber ausländischen In- vestoren stärken. Und genau darin liegt ein wichtiger Werttreiber in Sachen M&A. Österreichische Unternehmen als internationale Top-Targets Denn nicht nur in der Industrie gewinnt das anziehende Cross-Border-Umfeld signi- fikant an Bedeutung. Bereits im vergange- nen Jahr waren mehr als 80 % der stattge- fundenen Transaktionen entweder in- bound- oder outboundgetrieben. Im Ver- gleich dazu lag der Anteil an rein nationa- len Transaktionen bei lediglich 18 %. Aus- ländische Investoren sind demnach mit 75 % zur wichtigsten Käufergruppe für öster- reichische Unternehmen aufgestiegen. Ein prominentes Beispiel für das wachsende Interesse ausländischer Investoren an ös- terreichischen Industrie-Playern ist etwa der Verkauf des Verpackungsriesen Cons- tantia Flexibles an das aus den USA stam- mende Beteiligungshaus One Rock Capital Partners. Aber nicht nur in Sachen attrakti- ve Targets gewinnt Österreich im internati- onalen M&A-Umfeld an Bedeutung: Durch die zentrale Lage im Herzen Europas agiert Österreich als wichtige Brücke zu den so- genannten CEE-Märkten und positioniert sich damit immer mehr als wichtiger Aus- gangspunkt internationaler Deals. Private-Equity-Investoren und Carve-outs auf dem Vormarsch Der Verkauf von Constantia Flexibles ist zu- dem ein anschauliches Beispiel dafür, dass die internationalen Private-Equity-Häuser nach eher schwierigen Jahren wieder ihre Marktanteile ausbauen – und dies auch weiter tun werden. Zwar bleiben strategi- sche Wettbewerber (vorerst) wichtigste Käufergruppe, aber der hohe Anteil von ge- schätzt 2,5 Mrd. EUR ungebundenem Kapi- tal in Europa bietet nicht nur viel Spiel- raum für Transaktionen, sondern macht In- vestoren aus dem Private-Equity-Umfeld zu wichtigen Treibern in den kommenden Monaten. Ebenso wie Carve-out-Transakti- onen – Konzerne rücken aufgrund der mak- roökonomischen und geopolitischen Lage ihr Kerngeschäft verstärkt in den Fokus und gliedern Randaktivitäten gezielt aus. Fazit Österreich hat sich in Sachen M&A längst als ein stabiler und vor allem vielverspre- chender Wachstumsmarkt in Europa posi- tioniert, der von einem starken industriel- len Sektor sowie einem soliden und dyna- mischen Kapitalmarkt getragen wird. Trotz globaler wirtschaftlicher Unsicherheiten und herausfordernder Finanzierungsbe- dingungen bietet die Kombination aus ei- ner zu erwartenden rückläufigen Inflation bis Anfang 2026, sinkenden Zinsen und der Aufmerksamkeit internationaler Private- Equity-Player ideale Voraussetzungen für eine anhaltende Belebung der Transakti- onsaktivitäten. ■ Special „Kapitalmarkt Österreich 2025“ 61 Welcher Investor passt zu mir? 13 Jahre Investoren im Mittelstand Initiative – Speed-Datings –Spezial Private Equity trifft … M&A … Corporate M&A … Kapitalmarkt In Kooperation mit Spezial https://bit.ly/iim_0625 m o c . e b o d a . k c o t s – a j e D © : o t o F UPDATE: BörseBeteiligungsge15 Gesellschafte4,7 Mrd. EUR BöS. 6„Der M&A-Main einem perfThomas WeberS. 21„In den KrisMöglichkeitDr. Sven OleS. 22„Wir wollePräsenz auDr. JohannS. 27Finanzierung – Nachfolge – VermögenIn KooperatERSTVEPrivate Investoren im Investoren im MittelstandMittelstand Konjunktur, Krise, KapitalInitiative – Spezial – Speeddating13. Jg.

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Private Equity / M&A Brücke zum Kapitalmarkt Mit Private-Equity-Investor IPO-Readiness erlangen Private Equity (PE) eröffnet österreichischen Mittelständlern und Hidden Champions neue Perspektiven: vom Zugang zu Wachstumskapital über den Aufbau professioneller Strukturen bis hin zur IPO-Readiness. So wird PE zum Katalysator für einen dynamischeren Eigen- und Fremdkapitalmarkt in Österreich – und für die Zukunftsfähigkeit ganzer Branchen. Von Jan-Daniel Neumann Österreich zählt zu den Ländern mit der höchsten Dichte an Hidden Champions weltweit – gemessen an der Zahl marktführender Mittelständler pro Million Einwohner liegt die Region sogar auf Platz zwei in Europa. Diese Unterneh- men zeichnen sich durch hoch spezialisier- te Technologien, starke Nischenpositionen und oft jahrzehntelang aufgebaute Kunden- beziehungen aus. Doch die Herausforderungen sind erheb- lich: Globalisierung und internationale Konkurrenz, Digitalisierung, der Übergang zu klimaneutralen Geschäftsmodellen sowie wachsende Anforderungen an Governance und Transparenz verlangen hohe Investiti- onen und organisatorische Professionalität. Für viele familiengeführte Mittelständler ist der Schritt in diese neue Dimension aus eigener Kraft schwer zu stemmen. IPO-Readiness als strategisches Ziel Private Equity kann hier einen entscheiden- den Beitrag leisten – nicht nur mit Kapital, sondern vor allem durch Erfahrung, Struk- turen und Netzwerke, die Unternehmen fit für die nächste Wachstumsphase machen. Ein Börsengang ist für viele österreichische Mittelständler noch ein ungewohnter Gedanke. Hindernisse sind die vermeint- liche Komplexität, hohe Anforderungen an Transparenz und Investor Relations sowie fehlende Erfahrungswerte in der Organisati- on. Doch gerade hier wird die Partnerschaft mit Private Equity zu einem entscheidenden Impulsgeber. Der Investmentansatz führender PE-Häuser zielt nicht allein auf Wertsteigerung, sondern auf die nachhaltige Professionalisierung von Unternehmen. Dazu gehören der Aufbau standardisierter Prozesse im Rechnungs- wesen, die Implementierung internationaler Die Praxis zeigt, dass eine PEPartnerschaft häufig der entscheidende Schritt ist, um mittel ständische Unternehmen auf das nächste Level zu bringen. In der Regel erfolgt dies durch eine strategische Weiter entwicklung, etwa den Ausbau neuer Märkte, die Internationalisierung oder gezielte Akquisitio nen. Reportingstandards, die Stärkung von Mana- gement und Governance sowie die Veran- kerung eines professionellen Controllings. So entsteht Schritt für Schritt eine Organisa- tion, die kapitalmarktfähig wird. Damit wächst nicht nur die Option eines IPOs, sondern auch die Fähigkeit, alternative Finanzierungsinstrumente zu nutzen. Das Unternehmen gewinnt an strategischer Fle- xibilität – ob bei Expansion, Akquisitionen oder der Finanzierung von Innovationen. Gerade in einem Umfeld, in dem internati- onale Investoren immer stärker auf Trans- parenz und ESG-Kriterien achten, hilft die professionelle Vorbereitung durch Private 62 Special „Kapitalmarkt Österreich 2025“ Equity, Vertrauen aufzubauen und den Zugang zu einem breiteren Investoren- kreis zu sichern. Professionalisierung als Hebel für Wachstum Die Praxis zeigt, dass eine PE-Partner- schaft häufig der entscheidende Schritt ist, um mittelständische Unternehmen auf das nächste Level zu bringen. In der Regel erfolgt dies durch eine strategische Weiter- entwicklung, etwa den Ausbau neuer Märkte, die Internationalisierung oder gezielte Akquisitionen. Gleichzeitig werden Struk- turen im Rechnungswesen, in Compliance und im Reporting aufgebaut, die interna- tionalen Standards entsprechen. Auch die Digitalisierung und die Umsetzung von Nachhaltigkeitsstrategien werden systema- tisch vorangetrieben, oft begleitet von einer engen Unterstützung bei ESG-Initiativen. Ein weiterer Hebel ist die Verstärkung der Führungsteams, die durch erfahrene Manager mit internationalem Hintergrund ZUM AUTOR Jan-Daniel Neumann ist Co-Gründer, Partner und Mitglied des Investment Committee bei BU Bregal Unterneh mer- kapital. Er verfügt über umfangreiche Erfahrung in Private Equity, im Banking und in der Unternehmensberatung.

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Private Equity / M&A m o c . e b o d a . k c o t s – x i m i t a m © : o t o F die strukturellen Voraussetzungen für den Zugang zu institutionellen Investoren zu schaffen. PE-Investoren begleiten die Einführung transparenter Finanzmodel- le und einer Governance, die Vertrauen schafft, und erleichtern damit die Plat- zierung am Kapitalmarkt. Zugleich tragen PEfinanzierte Unterneh- men aktiv zur Belebung des Bondmarkts bei. Sie treten häufiger als Emittenten auf und bringen Produkte, die für Versicherun- gen, Pensionskassen und Fondsmanager attraktiv sind: solide Geschäftsmodelle, nachvollziehbare Equity Stories und klare Transparenzstandards. Das Ergebnis ist ein wachsendes Angebot an hochquali- tativen Anleihen, das die Vielfalt und Liqui- dität des österreichischen Kapitalmarkts erhöht und die Abhängigkeit vom klassi- schen Bankkredit reduziert. Für Unter- nehmen entsteht dadurch mehr Flexibili- tät, für Investoren mehr Auswahl und für den Standort Österreich eine nachhaltige Stärkung seiner Kapitalmarktstrukturen. Fazit Private Equity ist für Österreichs Hidden Champions weit mehr als eine Finanzie- rungsquelle. Als aktiver Partner ermög- licht PE den Aufbau professioneller Struk- turen, die strategische Expansion und die Vorbereitung auf den Kapitalmarkt – sei es in Form eines IPOs oder alternativer Fremdkapitalinstrumente. Damit wird PE zur Triebfeder eines lebendigeren öster- reichischen Kapitalmarkts, der Unterneh- men Zugang zu neuen Optionen eröffnet und zugleich den Eigen wie Fremdkapital- markt stärkt. ■ ergänzt werden. All diese Maßnahmen verbinden finanzielle Stärke mit unterneh- merischem Denken. Für viele Eigentümer- familien ist entscheidend, dass Lebenswerke nicht verkauft, sondern partnerschaftlich weiterentwickelt werden. Der Wert des Unternehmens steigt nicht nur bilanziell – es wird resilienter, innovativer und zugleich attraktiver für Kapitalmarktinvestoren. BU Bregal Unternehmerkapital (BU) ist ein führender Wachstumspartner für den Mittelstand und Hidden Champions mit Büros in Zug, München, Mailand und London. Seit 2015 hat BU über 140 Trans- aktionen realisiert und mit dem Fonds IV (2,65 Mrd. EUR) den größten MidCap Fonds mit Hauptsitz im DACHRaum aufge- legt. Rund 50 Investment Professionals und ebenso viele OperationsSpezialisten be- gleiten Unternehmen in den Bereichen Industrial Technology, Software, Busi- ness Services und Healthcare. Treiber auch im Fremdkapitalmarkt Neben dem Eigenkapital ist auch der Zugang zu Fremdkapital ein entschei- dender Erfolgsfaktor. Während österrei- chische Mittelständler traditionell stark von Banken abhängig sind, gewinnen Unternehmensanleihen, Schuldscheindar- lehen oder Private Debt zunehmend an Bedeutung. Private Equity verstärkt diesen Trend, indem es Unternehmen befähigt, Abb. 1: Anzahl der Hidden Champions pro Millionen Einwohner Quelle: Köhn & Kerkhoff, Simon Hermann: Hidden Champions – Aufstieg und Transformation unbekannter Weltmarken, Mai 2021 Special „Kapitalmarkt Österreich 2025“ 63

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Service Foto: © weyo – stock.adobe.com Partner im Portrait Partner Seite Aktienforum ...................................................................................................... 64 Baader Bank ..................................................................................................... 65 CAPTRACE ........................................................................................................ 65 Cercle Investor Relations Austria (CIRA) ............................................................. 66 Computershare ................................................................................................. 66 EQS Group ........................................................................................................ 67 HCE Consult ...................................................................................................... 68 mms solutions ................................................................................................... 68 Oesterreichische Kontrollbank Gruppe (OeKB) .................................................... 69 Wiener Börse .................................................................................................... 69 Aktienforum – Österreichischer Verband für Aktien-Emittenten und -Investoren Leistungen Zielgerichtete Interessenvertretung für Kapitalmarktbelange gegenüber politischen Entscheidungsträgern, der Verwaltung und der Aufsicht. Zielgruppe(n) Kapitalmarktplayer und Unterstützer – angefangen von Finanz- dienstleistern bis zu den börsennotierten Unternehmen selbst. Gründungsjahr 1989 Anzahl der Mitarbeitenden 2 m o c . e b o d a . k c o t s – i s u c s © : n o i t a r t s u l l I Das Aktienforum repräsentiert die wesent- lichen Stakeholder am Finanzplatz Wien. Auf unsere Mitglieder entfallen drei Viertel der Marktkapitalisierung der Wiener Bör- se. Neben den börsen notierten Unterneh- men sind Banken und Finanzdienstleister, Finanzberater und andere Interessenver- tretungen, die sich für den österreichi- schen Kapitalmarkt engagieren, Mitglied des Aktienforums. Das Aktienforum vertritt seit seiner Grün- dung im Jahr 1989 die Interessen seiner Mitglieder sowohl auf nationaler als auch internationaler Ebene und ist Mitglied der European Association for Share Promotion (EASP). aktienforum Adresse Lothringerstraße 12, 1030 Wien, Österreich Telefon +43 1 71135-2345 E-Mail office@aktienforum.org Web www.aktienforum.org Ihr Ansprechpartner Mag. Karl Fuchs Geschäftsführer Tel.: +43 1 71135-2345 k.fuchs@aktienforum.org 64 Special „Kapitalmarkt Österreich 2025“

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Service Baader Bank AG Leistungen • In Kombination mit ihrer Rolle als Corporate Broker verschafft sie ihren Unternehmenskunden (Fokus auf DACH-Region) einen breiten Zugang zu internationalen Investoren. • Das Baader Europe Research Team umfasst über 40 erfahrene und ausgezeich nete Analysten, die insgesamt fast 750 Unter- nehmen analysieren und bewerten, davon 250 aus der DACH- Region Branchenfokus Handel und Abwicklung von Finanzinstrumenten, Kapitalmarkt- dienstleistungen, B2B- und B2B2C-Bankdienstleistungen. Gründungsjahr 1983 Anzahl der Mitarbeitenden 650 (in Vollzeitstellen; Stand 30.06.2025) Unternehmensphilosophie in einem Satz Baader Trading. Better Trading. Adresse Weihenstephaner Straße 4, 85716 Unterschleißheim, Deutschland Telefon +49 89 5150-0 E-Mail service@baaderbank.de Social Media LinkedIn, XING, YouTube Web www.baaderbank.de Ihr Ansprechpartner Die Baader Bank ist einer der führenden Partner für Wertpapier- und Banking-Dienst- leistungen in Europa. Auf einer hochleis- tungsfähigen Plattform vereinen sich Han- del und Banking in einem einzigartigen Setup unter einem Dach und bieten den besten Zugang zum Kapitalmarkt – sicher, automatisiert und skalierbar. Als familien- geführte Vollbank mit Sitz in Unterschleiß- heim bei München ist die Baader Bank in Market Making, Capital Markets, Brokerage, Fund Services, Account Services und Research Services aktiv. CAPTRACE GmbH • Börsegesetz 2018- | ARUG II- | SRD2- konforme Aktionärsidentifi- kation mit Zugriff auf weltweit aktive Investoren • Entwicklung spezialisierter Softwarelösungen für Emittenten, Ban- ken und Investoren • Regelmäßige digitale Abwicklung von Mitteilung zur Hauptver- sammlung (AGM-Mitteilungen) • Offiziell geprüfter und akkreditierter Partner von SWIFT • Anerkannter Information Provider der OeKB • CAPTRACE trägt das BSFZ-Siegel – die offizielle Auszeichnung der Bescheinigungsstelle Forschungszulage im Auftrag des Bun- desministeriums für Bildung und Forschung. Sicher. Vertraulich. Made in Germany. „Innovation trifft Leidenschaft – made by CAPTRACE.“ Datensicherheit & Compliance: Unsere Systeme werden aus- schließlich in Deutschland entwickelt und betrieben. Damit garantie- ren wir höchste Standards in Bezug auf Datenschutz, Sicherheit und Compliance – ohne jegliche Verbindung zu unsicheren Drittländern. Technologie & Zukunft: Mit modernsten, zukunftssicheren Web- technologien schaffen wir verlässliche, effiziente und rechtssichere Systeme, die speziell auf die Anforderungen von Finanzinstituten und Kapitalmärkten zugeschnitten sind. Werte: CAPTRACE steht für Innovation, Vertrauen und Qualität – heute und in Zukunft. Innovation & Zukunftsprojekte • CAP-DEMP: Dezentrale Equity Management Plattform (gefördert durch das Land Hessen) • Ausbau moderner Technologien: KI / Machine Learning und Blockchain zur Erweiterung der IT-Architektur • MiKaDiv-Projekt: Zusammenarbeit mit dem Bundeszentralamt für Steuern (BZSt) nach § 45b Abs. 9 Einkommensteuergesetz (EStG) • SaaS Plattform C-Vote: Die digitale Antwort auf SRD II – für effizi- ente und papierlose Stimmrechtsprozesse in Banken Markus Mayer Managing Director Head of Capital Markets markus.mayer@baaderbank.de Kundenreferenzen (Auswahl) • IVU Traffic Technologies AG – „Nahezu vollstän- diger Überblick über unsere Anlegerstruktur.“ • 3U HOLDING AG – „Transparentes Portal, vorbildliche Unterstützung.“ • Francotyp-Postalia Holding AG – „97 % des Kapitals identifiziert – wirksame IR-Unter- stützung.“ • Frauenthal Group – „Sehr persönliche und kundenorientierte Unterstützung.“ • Marinomed Biotech AG – „Vergleichsfunktion super hilfreich, HV-Services reibungslos.“ Adresse: Äppelallee 27, D-65203 Wiesbaden Telefon: +49 611 711 868 40 Web: www.captrace.com | www.captrace-srd.net Ihr Ansprechpartner Michael Pusch michael.pusch@captrace.com Special „Kapitalmarkt Österreich 2025“ 65 Die CAPTRACE GmbH aus Wiesbaden ist der zweitgrößte Anbieter für Aktienregister- führung in Deutschland und ein führender Spezialist für Investor-Relations-Systeme, Bankensoftware und Registerverwaltung. Mit SRD-II-konformer Shareholder-Identifi- zierung (Share ID) und fundierten Analysen der Aktionärsstruktur sowie als von der OeKB anerkannter Information Provider für die globale Übermittlung von Hauptver- sammlungseinladungen bietet CAPTRACE ein einzigartiges Leistungspaket für Emit- tenten und Finanzinstitute. Leistungen & Expertise • Betrieb von ca. 80 Aktienregistern in Deutschland • Technisch abgesicherter Direktanschluss an die Deutsche Börse – 24/7 Konnek- tivität. • Durchführung von über 320 Aktionärsi- dentifikationen (Share-IDs) seit 2020 in Deutschland, Österreich, Luxemburg, Grie- chenland, den Niederlanden und Spanien.

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Service ist die Investor Relations Austria Der Cercle (CIRA) Interessensgemeinschaft für Investor Relations in Österreich und umfasst Unternehmen, Investoren und am Kapitalmarkt interessierte Personen. Mit seiner Tätigkeit und durch die Vernetzung seiner Mitglieder trägt der Verein grund- legend zur erhöhten Funktionsfähigkeit des Kapitalmarkts in Österreich bei. CIRA bietet seinen rund 100 Mitgliedern aktiv fachliche Unterstützung zu aktuellen Kapitalmarktthemen sowie einen um- fassenden Know-how-Pool zur Investor Relations-Praxis in Österreich. Zudem för- dert die Gemeinschaft den regelmäßigen Austausch der IR-Fachleute untereinander sowie Kooperationen mit vergleichbaren nationalen und internationalen Organi- sationen. e r a h s r e t u p m o C © : o t o F Computershare ist ein weltweit führender Dienstleister für Aktienregisterführung, Ver- sammlungen und Meeting Services, Investor Engagement und Entity Solutions – ergänzt durch spezialisierte Leistungen wie Mitar- beiterbeteiligungsprogramme. Das Leistungsspektrum verbindet individu- elle Beratung mit innovativen Technologien, die Emittenten weit über die reine Erfüllung kapitalmarktrechtlicher Anforderungen hinaus unterstützen. Unsere integrierten Lösungen helfen Unter- nehmen dabei, Governance-Strukturen zu stärken, Risiken gezielt zu steuern und Er- gebnisse nachhaltig zu optimieren. In Deutschland und Österreich vertrauen rund 500 Kunden unseren professionellen Leistungen. Cercle Investor Relations Austria (CIRA) Leistungen • Umfassende, zeitnahe Kapitalmarkt-Informationen • CIRA-Jahreskonferenz • CIRA-TV, Workshops und Round Tables • Kostengünstige Seminare – CIRA-Akademie • Jährliches Strategiemeeting • Jobbörse und WhatsApp-Gruppe Branchenfokus • Investor Relations • Nachhaltigkeit • Rechts-Updates Gründungsjahr 1992 Anzahl der Mitarbeitenden Rund 100 Unternehmen Computershare Leistungen Investor Engagement, Aktienregisterführung, Lösungen für Haupt-, Gläubiger- und Gesellschafterversammlungen, Entity Solutions so- wie Mitarbeiterbeteiligungsprogramme Branchenfokus Computershare ist in Deutschland Marktführer im Bereich Aktien- registerführung sowie Meeting Services und betreut über 50 % der DAX- und MDAX-Gesellschaften und ist Spezialist für kritische Ver- sammlungen Anzahl der Mitarbeitenden Über 150 Mitarbeitende im Bereich Issuer Services für Deutschland und Österreich Standorte München, Frankfurt und Ursensollen Unternehmensphilosophie in einem Satz Ihr zuverlässiger Partner rund um Aktienregisterführung, Hauptver- sammlungen, Investor Engagement sowie Entity Solutions 66 Special „Kapitalmarkt Österreich 2025“ Adresse Wiener Börse AG, Wallnerstrasse 8, 1010 Wien, Österreich Telefon +43 664 8403033 E-Mail elis.karner@cira.at Social Media www.linkedin.com/company/cirawien twitter.com/cira_news Web www.cira.at Ihre Ansprechpartnerin Elis Karner CIRA-Generalsekretärin elis.karner@cira.at T: +43 664 8403033 Adresse Elsenheimerstr. 61, 80687 München, Deutschland Telefon +49 89 30903-0 E-Mail info@computershare.de Social Media LinkedIn: Computershare Deutschland Web computershare.com/de Ihre Ansprechpartner Helmut Pöllinger Managing Director T: +49 89 30903-0 helmut.poellinger@ computershare.de Christof Schwab Director Business Development, Sales & Strategy T: +49 89 30903-3697 christof.schwab@ computershare.de

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Service EQS Group GmbH Leistungen Das EQS IR COCKPIT ist die erste Plattform, die Investorendaten, Kontaktverwaltung und News-Distribution (sowohl regulatorisch als auch nicht-regulatorisch) in einem Tool bündelt. Darüber hinaus profitieren börsennotierte Unternehmen von den Lösungen für IR-Webseiten: digitale Berichte und Webcasts für eine effiziente und sichere Investorenkommunikation. Branchenfokus Alle Branchen Gründungsjahr 2000 Anzahl der Mitarbeitenden rund 600 Adresse Postgasse 8b, 1010 Wien, Österreich E-Mail austria@eqs.com Social Media LinkedIn: www.linkedin.com/company/eqs-group Twitter: twitter.com/EQSGroup Web www.eqs.com Unternehmensphilosophie in einem Satz We believe that integrity and radical transparency create the most important corporate capital: TRUST. Ihr Ansprechpartner Mit der EQS Group die Anforderungen in Compliance und Investor Relations digital meistern. Die EQS Group ist ein führender internatio- naler Cloud-Anbieter in den Bereichen Cor- porate Compliance, Investor Relations und Nachhaltigkeitsberichterstattung (ESG Tech). Weltweit nutzen Tausende Unternehmen die Produkte der EQS Group, um Vertrauen zu schaffen, indem sie zuverlässig und sicher komplexe regulatorische Anforde- rungen erfüllen, Risiken minimieren und transparent über ihren Geschäftserfolg so- wie dessen Auswirkungen auf die Gesell- schaft und das Klima berichten. Lukas Reiter Country Manager Austria (IR) T: +43 1 4170822 lukas.reiter@eqs.com ANZEIGE Special „Kapitalmarkt Österreich 2025“ 67

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Service Die HCE Consult AG mit Sitz in Berlin und Standorten in Wien und München betreut mit einem erfahrenen Team aus Beratern und Softwareentwicklern Hauptversamm- lungen und andere Corporate Events in Deutschland, Österreich und Luxemburg. Oberstes Ziel der HCE Consult ist höchste Kundenzufriedenheit durch kompetente, individuelle und umfassende Beratung, unterstützt durch innovative und moderne Softwarelösungen. HCE Consult bietet das gesamte Spektrum an Präsenz-, virtuellen und hybriden Versammlungen an. Combining the best in reporting mms solutions (mms) sind die erfolgreichen und innovativen Publishingsysteme-Spezi- alisten mit intelligenten Lösungen für die Digitalisierung und Realisierung von Unter- nehmens-, Finanz- und ESG-Publikationen. Die Highend-Eigenentwicklungen ns.publish (PDF first) und ns.wow (Online first) wer- den von rund 200 Konzernen und Organi- sationen in der DACHLI-Region als sichere, leistungsfähige und hochverfügbare «Soft- ware as a Service»-Lösungen genutzt. Nach dem Single Source of Truth-Ansatz. Auch für ESEF/XBRL. Mit zertifizierter IT- Security nach ISO 27001. Das dynamische, flach organisierte und interdisziplinäre Team von Berater*innen, Produktmanager, Entwickler*innen, Front- end-, Backend- und System-Engineers sitzt in Frankfurt und Zürich. Ein Netzwerk zer- tifizierter Partner sichert den lokalen Sup- port. mms ist ein Unternehmen der Neid- hart + Schön Group (nsgroup.ch). HCE Consult AG Leistungen Wir bieten unseren Kunden Unterstützung bei einzelnen Dienstleis- tungen rund um die Vorbereitung und Durchführung von Corporate Events bis hin zur vollumfänglichen Veranstaltungsorganisation als Generalunternehmer. Unser Dienstleistungsspektrum umfasst die Terminplanung und das Projektmanagement, den Einberufungs- und Einladungsprozess, die Anmeldestellentätigkeit, die Präsenzer- fassung sowie Abstimmungsdurchführung und die Q&A Backoffice Ausstattung. Veranstaltungsarten Wir begleiten unterschiedlichste Veranstaltungsarten: Hauptversammlungen, Gläubigerversammlungen, Vereins- und Mit- gliederversammlungen, Generalversammlungen, Genossenschafts-, Gesellschafter- und Vertreterversammlungen. Standorte Wien, Berlin, München mms solutions ag Leistungen Wir befähigen unsere Kunden ihre Geschäftsberichte und Reports einfach, stressfrei, nachvollziehbar und sicher umzusetzen: • professionelles Reporting und Kommunikation integriert in einem einzigen System und nach dem Prinzip von «single source of truth» • als pdf/print, online und esef/xbrl mit Block Tagging • spezifische Module - inhouse entwickelt für spezifische Anforde- rungen: Finanzautomatisierung, Übersetzungsmanagement, Multi- channelfähigkeit, Änderungsmanagement, Layoutkontrolle, Audit Trail • Schweizer Sicherheit für sensitive Daten, zertifiziert nach ISO 27001 und mit auditiertem SOC-Report • Internationales Partnernetzwerk für Produktionsbegleitung, Sup- port, Inhalte und Kreation sowie Projektmanagement Referenzen Dermapharm, Die Schweizerische Post, Dufry, EnBW, Flughafen Zürich, Givaudan, Grenke, Heidelberg Materials, Helaba, Kapsch, KB Bank, LGT, Migros, Mobiliar, MTU Aero Engines, Nemetschek, Nestlé, Repower, Porr, Schweizerische Nationalbank, Stada, STRABAG, Takkt, Talanx, UBM, Vonovia, VP Bank, Wienerberger, ZF Friedrichshafen Unternehmensphilosophie in einem Satz Wir verschaffen unseren Kunden Zeit für das Wesentliche. 68 Special „Kapitalmarkt Österreich 2025“ Adresse Karl-Heinrich-Ulrichs-Str. 22–24, 10785 Berlin Deutschland E-Mail wien@hce-consult.at | berlin@hce-consult.de | muenchen@hce-consult.de Social Media LinkedIn: hce-consult Web www.hce-consult.at www.hce-consult.de Ihre Ansprechpartner Volker Ketzel, Vorstand, +43 660 4703443, vk@hce-consult.at Sabrina Romes, Vorstand, +49 173 4374008, sr@hce-consult.de Bernhard Orlik, Vorstand, +49 171 3659642, bo@hce-consult.de Adresse Schweiz: Dorfstr. 29, 8037 Zürich, CH Europa: c/o TechQuartier, Platz der Einheit 2, 60327 Frankfurt/Main, DE Telefon +41 44 446 83 30 | +49 69 247 43 62 00 E-Mail info@mmssolutions.io Social Media LinkedIn: mms-solutions-ag Web mmssolutions.io | nspublish.io/partner Ihre Ansprechpartner Olivier Neidhart Verwaltungsratspräsident olivier.neidhart@ mmssolutions.io Daniel Schön Geschäftsführer daniel.schoen@ mmssolutions.io

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Service Adresse Strauchgasse 3, 1010 Wien, Österreich Telefon/Fax +43 1 53127-2000 / -4000 E-Mail info@oekb.at, csd@oekb-csd.at, office@ccpa.at Social Media LinkedIn Web www.oekb.at, www.oekb-csd.at, www.ccpa.at Ihre Ansprechpartner Maria Kucera OeKB Kapitalmarkt Services T: +43 1 53127-2000 maria.kucera@oekb.at Kurt Kerschbaum OeKB CSD GmbH T: +43 1 53127-2246 kurt.kerschbaum@ oekb-csd.at Adresse Wallnerstraße 8, 1010 Wien, Österreich Telefon +43 1 531 65-0 Social Media LinkedIn, X, TikTok, YouTube Web www.wienerboerse.at Ihre Ansprechpersonen Die Oesterreichische Kontrollbank AG (OeKB) ist Österreichs zentrale Finanz- und Informationsdienstleisterin für die Export- wirtschaft und den Kapitalmarkt. Neben der Begebung der öster reichischen Bun- desanleihen bietet sie u.a. Meldeportale und hochwertige Finanzdaten für Kapital- marktteilnehmer. Die OeKB ist an Unternehmen beteiligt, die in den Bereichen Kreditversicherung, Ent- wicklungs- und Tourismus finanzierung, Energiemarkt und Kapitalmarktinfrastruk- tur tätig sind. Gemeinsam bilden sie die OeKB Gruppe. Dazu zählen auch die OeKB CSD GmbH sowie die CCPA, die als zentrale Wertpapiersammelbank bzw. Gegenpartei in Wertpapier- und Börse- geschäften eine wichtige Rolle im öster- reichischen Kapitalmarkt erfüllen. Sie erbringt für Emittenten und Depotbanken Wert papierdienstleistungen auf höchsten internationalen Standards mit exzellenter Servicequalität und lokalem Verständnis. Oesterreichische Kontrollbank Gruppe Leistungen Export Services • Finanzierung von Betriebsmitteln und Vorräten • Absicherung und Finanzierung von Exporten, Investitionen und Beteiligungen Kapitalmarkt Services • Meldungen und Hinterlegungen • Finanzdaten • ISIN-Vergabe • Wertpapierverwaltung und -abwicklung • Bundesanleihe- und Austrian Treasury Bill-Auktionen Energiemarkt Services Entwicklungsfinanzierung Tourismus Services OeKB>ESG Data Hub Seit 2022 können Unternehmen ihre Nachhaltigkeitsdaten gemäß den regulatorischen und bankenspezifischen Anforderungen einfach sammeln und managen. Zielgruppe(n) Unternehmen, Emittenten, Investoren Gründungsjahr 1946 Anzahl der Mitarbeitenden ca. 500 Wiener Börse AG Leistungen • Handel und Listing von Wertpapieren wie Aktien und Anleihen • Höchste Handelsqualität und -volumina für österreichische Aktien • Internationales Netzwerk an Handelsteilnehmern • Exzellenter Service & Support vor, während und nach dem Listing • Kommunikationsunterstützung bei Investorenansprache (Austrian Stock Talk, Börsenradio, Roadshows) • IPO-Workshops mit Kapitalmarktexperten • Verteilung von Marktdaten, Indizes und IT-Services Als zentrale Infrastrukturanbieterin der Region öffnet die Wiener Börse AG Tore zu globalen Märkten. Sie betreibt die Börsenplätze Wien und Prag. Notierte Unternehmen profitieren dort von maxi- maler Liquidität, Anlegerinnen und Anle- gern bietet sie als Marktführerin schnellen und günstigen Handel. Die Wiener Börse sammelt und verteilt Kursdaten und be- rechnet die wichtigsten Indizes für ein Dutzend Märkte der Region. Dank ihres einzig artigen Know-hows vertrauen auch die Nationalbörsen in Budapest, Laibach und Zagreb auf die IT-Dienstleistungen der Wiener Börse. Darüber hinaus ist sie an weiteren Energie börsen und Clearinghäu- sern der Region beteiligt. Fakten im Überblick • ca. 153 Milliarden Euro Marktkapitalisierung Inland* • 67 Handelsteilnehmer (davon 47 international) • Trading System Services für 5 Märkte • Market Data Hub für 11 Märkte • +150 Indizes für 14 Märkte Gründungsjahr 1771 Anzahl der Mitarbeitenden ca. 100 Unternehmensphilosophie in einem Satz Delivering a world of good deals. *) Stand: 30. Juni 2025 Mag. Martin Wenzl Head of Listings & Indices T: +43 1 531 65-248 martin.wenzl@ wienerboerse.at Mag. Henriette Lininger Director, Issuers T: +43 1 531 65-156 henriette.lininger@ wienerboerse.at Special „Kapitalmarkt Österreich 2025“ 69

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Service Kapitalmarkt Plattform GoingPublic Impressum 28. Jahrgang 2025, Oktober Special „Kapitalmarkt Österreich 2025“ Verlag: GoingPublic Media AG Hofmannstr. 7a, 81379 München Tel.: 089-2000 339-0 EMail: info@goingpublic.de Internet: www.goingpublic.de Redaktion: Stefan Preuß, Markus Rieger Bildredaktion: Robert Berger, Yvonne Neff Bilder: siehe jeweiliger Bildnachweis Titelbild: © weyo – stock.adobe.com Mitarbeit an dieser Ausgabe: Christoph Boschan, Götz Dickert, Barbara Eibinger-Miedl, Karl Fuchs, Philipp Genduth, Roman Göd, Leon Kirschbaum, Markus Mayer, Marinus Meyn, Olivier Neidhart, Jan-Daniel Neumann, Bernhard Orlik, Helmut Pöllinger, Lukas Reiter, Dr. Eva Reuter, Christof Schwab, Marco Seitz, Svea Wiesner, Jörg Ziegler, Prof. Dr. Henning Zülch Interviewpartner: Peter Felsinger, Matthias Szabo, Georg Zinner Lektorat: Benjamin Eder Gesamtgestaltung: Robert Berger, Yvonne Neff Redaktionsanschrift: s. Verlag, Fax: 089-2000339-39, E-Mail: redaktion@goingpublic.de Gesamtleitung: Markus Rieger, Tel.: 089-2000339-0, rieger@goingpublic.de Kundenbetreuung/Events: Nina Rieger, Tel.: 089-2000339-54, n.rieger@goingpublic.de Gültig ist Preis liste Nr. 10 vom 1. November 2006. Erscheinungstermine 2025: 22.3. (1/2024), 21.6. (2/2025), 2.6. (Special „Mitar beiterbeteiligung“), 1.9. (Special „M&A Insurance“), 20.9. (3/2025), 15.10. (Special „Kapital- markt Österreich“), 13.12. (4/2025) Abonnementverwaltung: GoingPublic Media AG GoingPublic Abo-Verwaltung Hofmannstr. 7a, 81379 München Tel.: 089-2000339-0 E-Mail: abo@goingpublic.de Druck: Druckerei Joh. Walch GmbH & Co KG, Augsburg Haftung und Hinweise: Artikeln, Emp- fehlungen und Tabel len liegen Quellen zu grunde, welche die Redak tion für verlässlich hält. Eine Garantie für die Rich tigkeit kann allerdings nicht über- nommen werden. Bei unaufgefordert eingesandten Beiträgen be hält sich die Redak tion Kür zun gen oder Nichtab- druck vor. Mögliche Interessenkonflikte: Wert- papiere von im GoingPublic Magazin genannten Unternehmen können zum Zeitpunkt der Erscheinung der Publikation von einem oder mehreren Mitarbeitern der Redaktion und/oder Mitwirkenden gehalten werden. Hier wird jedoch auf potenzielle Interessen- konflikte hingewiesen. Nachdruck: © 2025 GoingPublic Media AG, München. Alle Rechte, insbe sondere das der Übersetzung in fremde Sprachen, vorbehalten. Ohne schriftliche Geneh mi gung der Going- Public Media AG ist es nicht gestattet, diese Zeit schrift oder Teile daraus auf photomechanischem Wege (Photo- kopie, Mikro ko pie) zu ver viel fäl ti gen. Unter dieses Verbot fallen auch die Auf nah me in elektronische Daten ban- ken, Internet und die Ver viel fälti gung auf CD-ROM. Datenschutz: Der Schutz Ihrer Daten ist uns wichtig. Es gilt die Datenschutz- erklärung der GoingPublic Media AG, ebenfalls abrufbar auf unserer Website www.goingpublic.de/datenschutz. ® Eingetragenes Waren zeichen beim Deutschen Patent- und Markenamt (DPMA), Reg.-Nr. 398 15 475 Das GoingPublic Magazin ist Pflichtblatt an allen deutschen Wertpapierbörsen. ISSN 1435-3474, ZKZ 46103 70 Special „Kapitalmarkt Österreich 2025“ m o c . e b o d a . k c o t s – a k c i n 0 r e v © : o t o F

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2 0 2 5 GIPFEL STÜRMERIN Erfolg ist kein Zufall, sondern das Ergebnis von Vision und Strategie. Unsere Performance spricht für sich: Mehr als die sechsfache Wertsteigerung der PALFINGER Aktie seit dem Börsengang 1999. Unsere Aktie: Gipfelstürmerin.

Titelseite

Grußwort

Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis

Listed Austria 2025

Österreichs Leitindex unter der Lupe

„Die Wiener Börse ist verlässlicher Partner für internationale Listings“

Transformation früh gestartet

Auf Rekordjagd

Kapitalmarkt Österreich – die große Emittentenumfrage

Retailanlegerbasis wächst

AFCA: And the Prize goes to…

Bevölkerung hängt Politik ab

Neue Herausforderungen für österreichische Emittenten

Onlinereport wird zum Muss

Telefonkonferenz?

Privatanleger und die HV

Wie Unternehmen bereits heute die Anleger von morgen erreichen

Von Wien nach Frankfurt

Digitale Generalversammlungen in Österreich

Kapitalmarkt Netzwerk

Aktienbasierte Mitarbeiterbeteiligung

M&A-Markt Österreich

Brücke zum Kapitalmarkt

Aktienforum.

Baader Bank / CAPTRACE

Cercle Investor Relations Austria (CIRA) / Computershare.

EQS Group

HCE Consult / mms solutions

Oesterreichische Kontrollbank Gruppe (OeKB) / Wiener Börse

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