Das GoingPublic Magazin sprach mit Hendrik Knopp von Aphria über die Expansionspläne des Unternehmens und den kürzlich in Deutschland erfolgten Zukauf von CC Pharma.

GoingPublic: Was macht Aphria, sprich wie sieht das Geschäftsmodell aus?

Aphria ist ein weltweit führender Hersteller von qualitativ hochwertigem Cannabis. Unsere Mission ist es, das weltweit führende Cannabis-Unternehmen zu sein, das sich unablässig für unsere Patienten, die Produktqualität und Innovationen einsetzt. Unsere internationale Strategie konzentriert sich auf die Expansion in Märkte für medizinisches Cannabis mit strengen regulatorischen Vorschriften, Märkte mit begrenzten Lizenzmöglichkeiten und Märkte mit stabilen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Derzeit ist Aphria in mehr als zehn Ländern auf fünf Kontinenten vertreten.

Sie sind gerade nach Deutschland expandiert und haben CC Pharma gekauft.

Deutschland ist eine wichtige Säule in der globalen Wachstumsstrategie von Aphria. Die Akquisition von CC Pharma stärkt unsere Position in Deutschland und damit den direkten Zugang zu einem der wichtigsten Vertriebskanäle: dem Apotheker. Die Transaktion kombiniert Aphrias globale Cannabis-Expertise mit der etablierten lokalen Marktpräsenz von CC Pharma. Aphria errichtet zudem in Bad Bramstedt eines der größten und modernsten GMP-zertifizierten Cannabis-Lager mit einer Kapazität von 5.000 Kilogramm. In Neumünster planen wir den Bau einer Forschungs- und Entwicklungs-Einrichtung, um Anbaumöglichkeiten in Deutschland zu erforschen.

Wie hoch war der Kaufpreis?

Der Kaufpreis setzt sich zusammen aus einer Barzahlung in Höhe von 24,5 Mio. EUR und einem Earn-Out-Faktor des zukünftigen EBITDA von maximal 23,5 Mio. EUR. Der maximale Kaufpreis würde daher 48 Mio. EUR betragen. Angesichts des aktuell starken Umsatzwachstums von CC Pharma rechnen wir damit, diesen Preiskorridor voll auszuschöpfen.

GoingPublic: Was versprechen Sie sich von der Akquisition?

Knopp: CC Pharma ist Cashflow-positiv und verfügt über umfangreiche Erfahrung im regulatorischen Bereich und in der internationalen Logistik. Die Akquisition stärkt unsere Marktposition im deutschen Markt und ermöglicht uns einen optimalen Zugang zum wichtigen Apothekerkanal.

Aktuell streben viele Player auf den „Cannabis-Markt“ Wieso glauben Sie, dass Aphria besonders gut aufgestellt ist, führend zu sein?

Mit unserer langjährigen Erfahrung im stark regulierten kanadischen Markt für medizinisches Cannabis gehören wir zu den Marktführern der Branche. Wir sind gut aufgestellt, um Länder wie Deutschland beim Aufbau eines medizinischen Cannabis-Marktes zu unterstützen.

Wie sehen Sie Ihre weiteren Wachstumspläne im deutschen Markt und Europa? Wo sehen Sie weitere Potenziale?

Die weltweite Nachfrage nach Cannabis wächst und eröffnet Aphria enorme Chancen. Um diese Chance zu nutzen, konzentrieren wir uns weiterhin auf kontinuierliche Produktinnovationen, den Ausbau unserer Produktionsanlagen und die Stärkung unserer Position in sich schnell verändernden Märkten, einschließlich Europa.

Sind weitere Partnerschaften/Kooperationen in Planung? Entwicklung neuer Produkte?

Hendrik Knopp, Aphria

Wir sind ständig auf der Suche nach neuen Partnerschaften und Kooperationen. Insbesondere im Wellness-Bereich und im Bereich Schmerztherapie wollen wir neue, innovative Wege gehen und hier auch selbst neue Produkte entwickeln und auf den Markt bringen.

Herr Knopp, vielen Dank für das interessante Interview.

Das Interview führte Robert Steininger, editiert von Ike Nünchert.

Hendrik Knopp ist der Deutschlandchef des kanadischen Herstellers von medizinischem Cannabis, Aphria, das nach eigenen Angaben einer der Weltmarktführer der Branche ist.

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