In einer Telefonkonferenz hat die Wilex AG weitreichende Maßnahmen zur Kostensenkung kommuniziert. Diese wurden mit Zustimmung des Aufsichtsrats beschlossen und sollen auch 80% der Mitarbeiter ihren Job kosten. Neben dem Personalabbau von aktuell 51 auf nur noch 10 ist auch die Konzentration auf Auftragsforschung und die ADC-Technologie beschlossene Sache. Sämtliche klinische Aktivitäten sollen Schritt für Schritt eingestellt werden, die kommerzielle Verwertung der fortgeschrittenen Entwicklungsprogramme soll aber weiterverfolgt werden, so das Management in der Telefonkonferenz am 30. Januar um 14 Uhr.

Finanzierung gefährdet

Gründe für diese Maßnahmen seien in erster Linie die Finanzierung, die nach den bisherigen Gegebenheiten nur noch bis Q3/2014 sichergestellt sei. Die Restrukturierung würde noch eine Finanzierung des operativen Geschäftes bis ins 2. Halbjahr 2015 gewährleisten und wäre somit unumgänglich. Auch die Finanzierung der notwendigen Phase-III-Studie für RENCAREX (Antikörper gegen Nierenzellkarzinom) und REDECTANE (radioaktiv markierter Antikörper gegen Nierentumore) seien derzeit nicht gesichert, bisher konnten nicht ausreichend liquide Mittel generiert werden.

Vorstand für Geschäftsentwicklung geht

Nach Abschluss der Restrukturierungsmaßnahmen müsse das Kernteam in München die Vermarktungs- und Finanzierungsgespräche für die Projekte MESUPRON (Serinprotease-Inhibitor gegen diverse Krebsarten), RENCAREX und REDECTANE  weiter fortsetzen, so das Management. Im Gegenzug werde die Heidelberg Pharma in Ladenburg die Auftragsforschung vorantreiben und die ADC-Technologie weiterentwickeln und vermarkten. Ziel hierbei sei die Umsatzgenerierung zur Fortführung des Geschäftes. Die Kostensenkung durch weit geringere Personalkosten soll sich im Jahresabschluss bereits bemerkbar machen. Zum 30.11.13 hatte Wilex noch 8,9 Mio. EUR an liquiden Mitteln. Dr. Thomas Borcholte, seit 2007 verantwortlich für die Geschäftsentwicklung der WILEX AG, hat seine Tätigkeit zum 31. Dezember 2013 beendet, soll WILEX aber wohl weiterhin als Berater zur Seite stehen.

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