Die computerunterstützte Planung und Fertigung (CAD/CAM) von künstlichem Zahnersatz, wie beispielsweise Kronen und Brücken, hat in den vergangenen Jahren rasant an Bedeutung gewonnen. Hochauflösende Abbildungen der zu ersetzenden Zahnregionen sind dabei für die spätere Passgenauigkeit des Zahnersatzes von äußerster Wichtigkeit.

 

Derzeit werden die Abdrücke per Silikon oder optischem Scan entnommen, wobei das Zahnfleisch vom Zahn abgespreizt werden muss, um den gesamten Zahn erfassen zu können. Bei diesen Methoden leiden oftmals die Ergebnisse, da Zahnfleisch, Blut und Speichel die Qualität des Abdruckes beeinträchtigen.

 

Behandlung nicht-invasiv und strahlungsfrei

Die whitesonic GmbH, eine Ausgründung der RWTH Aachen, ist bestrebt, mit einem neuartigen Ultraschallscanner eine Lösung für dieses Problem anzubieten. Der Scanner erfasst die Zahnstrukturen nicht-invasiv und strahlungsfrei auf Basis hochfrequenter Schallwellen und sorgt so für einen kosteneffizienten Abformungsprozess. Auch die Zahnoberflächen unter dem Zahnfleisch können somit abgebildet werden. „Wir haben ein hochauflösendes Ultraschallmikroskop entwickelt, welches in den Mund eines Patienten passt und die notwendige Mikrometergenauigkeit für prothetischen Zahnersatz liefert“, erklärt Geschäftsführer Christopher Steinfelsner.

 

Markteintritt für 2018 geplant

Mit der nun erfolgten Seed-Finanzierung in sechsstelliger Höhe durch den Hightech-Gründerfonds will das Unternehmen hauptsächlich die Produktentwicklung forcieren, sodass im Idealfall ein Prototyp bereits im Jahr 2017 am Patienten eingesetzt werden kann. Die Zulassung zum Medizinprodukt soll dann im Anschluss an eine erfolgreiche Evaluierungsphase stattfinden. Der Marktzugang sowie die damit verbundene CE-Zertifizierung sind für das Jahr 2018 geplant.

 

whitesonic wurde im August 2015 als Spin-off der RWTH Aachen gegründet. Im Rahmen der universitären Forschung wurde die Idee mit dem Innovationspreis für Medizintechnik bereits im Jahr 2009 geehrt.

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