Die co.don AG ist ein Spezialist im Bereich Zellzüchtung zur gelenkerhaltenden Behandlung von Gelenkknorpeldefekten und zur Therapie bei Bandscheibendefekten. Mit Wirkung zum 15. Juli wurde Dirk Hessel zum neuen Vorstandsvorsitzenden berufen. Der gebürtige Krefelder soll vor allem die Internationalisierung des Unternehmens vorantreiben.

goingpublic.de: Herr Hessel, vor kurzem wurden Sie zum neuen Vorstandsvorsitzenden der co.don AG berufen. Was verbinden Sie mit diesem Amt?
Dirk Hessel: Es ist vor allem ein großer Vertrauensbeweis, den mir der Aufsichtsrat und die Aktionäre der co.don AG mit dieser Entscheidung entgegenbringen. Mein Vorgänger Andreas Baltrusch, der das Unternehmen auf eigenen Wunsch verlassen hatte, hat die co.don AG sechs Jahre erfolgreich geführt und bis heute auf solide Beine gestellt. Es liegt nun in meiner Verantwortung, diese Erfolgsstory fortzusetzen. Immerhin ist die co.don AG eines der wenigen deutschen Biotechnologie-Unternehmen, die bereits ein Produkt erfolgreich auf den Markt gebracht haben.

Wie gestaltet sich die aktuelle Marktsituation für co.don?
Das Marktpotential ist enorm: In Deutschland werden laut BARMER GEK Report pro Jahr rund 180.000 Knieimplantate und 220.000 Hüftimplantate eingesetzt. Damit liegt Deutschland weit vor anderen Ländern in Europa. Experten gehen davon aus, dass rd. 20 % dieser Prozeduren mit gelenkerhaltenden Methoden, wie sie auch die co.don AG anbietet, behandelt werden könnten. Statt künstliche Implantate oft zu schnell einzusetzen, muss es gelingen, bei geeigneter Indikation geschädigte Knorpel und Gelenke regenerativ zu behandeln – Ziel muss es sein, das Gelenk eines Menschen so lange wie möglich zu erhalten.

Welchen Stellenwert genießen strategische Partnerschaften mit großen Pharma-Konzernen?
Generell sind wir für Partnerschaften offen, sei es in unserem Referenzmarkt Deutschland oder in Vorbereitung der EU-weiten Internationalisierung nach Erhalt der EU-weiten Zulassung. Für eine Markterschließung außerhalb der EU und ganz besonders für den Einstieg in den US-amerikanischen Markt sind Partnerschaften unabdingbar. Wichtig sind eine lokale Expertise und die Verfügbarkeit von finanziellen Mitteln, um notwendige klinische Studien durchzuführen.

Ihr Unternehmen ist börsennotiert. Welchen Rat können Sie künftigen Börsenaspiranten mit auf den Weg geben?
Wer über eine gute Story, eine gute Strategie verfügt, der sollte an die Börse gehen. Im Moment ist der Markt für Börsengänge optimal, gerade institutionelle Investoren suchen nach lukrativen Investitionsmöglichkeiten. Voraussetzung ist natürlich ein marktfähiges Produkt, welches durch klinische Studien belegt ist.

Welche Ziele haben Sie sich für die Zukunft gesetzt?
Zunächst wollen wir unser Marktpotenzial in Deutschland noch stärker ausschöpfen. Weiterhin planen wir unsere Marktzulassung im EU- Ausland. Aktuell führen wir dafür zwei klinische Studien der Phase II und III durch.. Mittelfristig ist ein Markteintritt in den US-Markt denkbar. In dieser Hinsicht sind wir offen für strategische Partnerschaften. Auch Auslizensierungen oder F&E-Partnerschaften sind möglich. Ein weiterer wichtiger Punkt auf der Agenda ist die die Ausweitung unsers Produktportfolios, um langfristig eine Risikobalancierung vorzunehmen und unseren allgemeinen Cash-flow erhöhen zu können.

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