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Die weltweiten IPO-Aktivitäten im Jahr 2020 haben trotz der Pandemie mit rund 1700 Emittenten und einem Rekordvolumen von rund 300 Mrd. USD die der Vorjahre deutlich übertroffen.

Deutschland allerdings partizipiert nicht an dieser internationalen Entwicklung. Hierzulande gab es nur sechs öffentliche Angebote mit einem Emissionsvolumen von gerade einmal 1,1 Mrd. EUR. Kein deutsches Unternehmen schaffte es unter die Top Zehn der größten IPOs. Das ergibt der Jahresrückblick auf den weltweiten IPO-Markt von Blättchen Financial.

Immerhin – neben den IPOs gab es in Deutschland drei Listings, darunter das Spin-off der Siemens Energy AG mit einem Börsenwert von etwa 16 Mrd. EUR. Das Emissionsumfeld für IPO-Kandidaten in Deutschland verbesserte sich laut Blättchen Financial nach einem starken Anstieg der Volatilität im März bereits wieder deutlich. Dennoch war die durchschnittliche Marktvolatilität (gemessen am VDAX) mit 31,8 beim 1,8-fachen des Vorjahres.

Trotz der pandemiebedingten Abstürze im ersten Quartal erzielten die wichtigsten deutschen Aktienindizes (DAX, MDAX und TecDAX) eine positive Performance von zwischen 3,5% und 8,8%.

Im Gegensatz zum rückläufigen IPO-Volumen erhöhte sich das Sekundärmarktvolumen (Kapitalerhöhungen, Wandelschuldverschreibungen) deutscher gelisteter Unternehmen gegenüber dem Vorjahr um etwa 200% auf rund 28 Mrd. EUR.

Einige Emissionen von deutschen Emittenten mit einem Volumen von über 2 Mrd. USD erfolgten an Auslandsbörsen. In den letzten fünf Jahren suchten 13 in Deutschland ansässige Emittenten einen ausländischen Börsenplatz auf, darunter sechs Biotechnologieunternehmen.

Anders sieht es in den USA aus: Der US-IPO-Markt erzielte 2020 ein Rekordvolumen. Fast jede zweite Neuemission war ein SPAC.

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GoingPublic Redaktion / iab