Bildnachweis: IZB.

Das Innovations- und Gründerzentrum Biotechnologie (IZB) hat einen neuen Mieter: Origin.Bio ist ein Unternehmen für synthetische Biologie, das Inhaltsstoffe aus traditionellen chemischen Produktionsprozessen biologisch nachbildet und verbessert. Das Team um Serial Entrepreneur und CEO Jens Klein, der zuvor bereits als Geschäftsführer der AMSilk GmbH viele Jahre im IZB ansässig war, verfolgt das Ziel, langfristig Petrochemikalien überflüssig zu machen.

Origin.Bio: Lizenzierung weiterer Technologien wird evaluiert

„Das IZB bietet uns die perfekten Voraussetzungen, um sofort durchzustarten und unseren Laborbetrieb schnell zu skalieren. Wir freuen uns auf einen produktiven Austausch mit den Kollegen der vielen interessanten Biotech-Unternehmen, die hier ansässig sind. Ein attraktiver Standort wie das IZB mit der Nähe zu Wissenschaft und Lehre ist außerdem die Voraussetzung dafür, dass wir weitere Talente aus aller Welt für uns gewinnen können“, so Jens Klein.

Origin.Bio wurde im vergangenen Jahr gegründet und nutzt die synthetische Biologie für die Herstellung nachhaltiger Inhaltsstoffe, die von der Natur inspiriert und gleichzeitig skalierbar ist. Mit Hilfe von eigens hergestellten Mikroorganismen wie Hefe und Bakterien und unter Nutzung seiner Fermentationstechnologie produziert das Unternehmen auf biologischer Basis die gleichen und bessere Inhaltsstoffe wie derzeitige chemische Verfahren bei deutlich verringertem Energieverbrauch und nahezu keinem Abfall. Bislang konzentriert sich das Start-up vor allem auf die Herstellung von Lipiden, Aromen und Duftstoffen für die Kosmetik- und Lebensmittelindustrie. Darüber hinaus wird die komplementäre Lizenzierung weiterer Technologien evaluiert. Ein weiterer Geschäftsbereich fokussiert sich auf den Teil der Konsumgüterindustrie, der beispielsweise einen Bedarf für Fasern oder Materialien für den 3D-Druck hat.

„Nachhaltigkeit ist ein wichtiges Thema. Daher freuen wir uns, mit Origin.Bio ein Biotech-Start-up im IZB begrüßen zu dürfen, das die Herstellung von Rohstoff-Alternativen verbessern möchte“, sagte Dr. Peter Hanns Zobel, Geschäftsführer des IZB.

Origin.Bio hatte im ersten Halbjahr 2021 eine Seed-Finanzierung in Höhe von 12,3 Mio. EUR abgeschlossen. Mit den eingeworbenen Mitteln soll der Ausbau der Technologie sowie die Wachstumsstrategie des Unternehmens vorangetrieben werden. Angeführt wurde die Finanzierungsrunde von EQT Ventures. Neben dem bestehenden Investor BlueYard Capital beteiligten sich auch neue Investoren wie Taavet Hinrikus und Sten Tamkivi, Acequia Capital, Possible Ventures und Charlie Songhurst an Origin.Bio.

Autor/Autorin

Holger Garbs ist seit 2008 als Redakteur für die GoingPublic Media AG tätig. Er schreibt für die Plattform Life Sciences und die Unternehmeredition.